Schenkt Schalke das Pokalspiel ab? Kramer-Bewährung wohl bis zum Hertha-Duell

Frank Kramer
Frank Kramer / Frederic Scheidemann/GettyImages
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Trotz der anhaltenden Niederlagen-Serie bleibt Frank Kramer bei Schalke 04 im Amt. Offenbar wird die zweite Runde des DFB-Pokals nur am Rande gespielt - der große Fokus liegt auf der anschließenden Liga-Partie gegen Hertha BSC.


Grundsätzlich wirkte der Auftritt von Schalke am vergangenen Freitagabend verbessert, im Vergleich zu den vorigen Spielen. Zumindest für die erste Halbzeit konnte gesagt werden, dass das Spiel der Gelsenkirchener besser anzusehen war.

Die Gründe dafür sprachen aber nicht im Sinne von Frank Kramer, sondern sie zeigten auf, welche Fehler er in den ganzen letzten Wochen begangen hatte - immer wieder. Endlich durften sich Alex Kral und Florent Mollet zeigen. Endlich wurde wieder von der Doppelspitze abgerückt. Endlich wurden nicht mehr nur lange Bälle geschlagen.

Und trotzdem siegten die effizienten Gäste der TSG Hoffenheim mit 0:3, aus der Sicht von Königsblau. Erneut hatte S04 es nicht geschafft, sich Torchancen zu erspielen, während die Defensive nicht erstligatauglich auftrat. Weil es beim Zusehen aber ein etwas besseres Gefühl gab (wie sollte es auch schlechter werden?), hat Rouven Schröder seinen Trainer weiter im Amt gehalten.

Liga-Duell mit Hertha "deutlich wichtiger" als Pokal-Fight mit Hoffenheim

Und das, obwohl in dieser Woche gleich zwei sehr wichtige Spiele anstehen. Zunächst geht es am Dienstagabend im DFB-Pokal erneut gegen Hoffenheim. Am Sonntag dann steht das Auswärtsspiel gegen Hertha BSC auf dem Plan, also gegen einen direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt.

Geld und doppelt wichtige Punkte - die zwei wichtigsten Währungen auf Schalke. An beidem mangelt es deutlich. Umso wichtiger wären zwei Erfolgserlebnisse.

Stattdessen scheint der Klub die Pokalpartie eher am Rande zu sehen. Laut WAZ wird das Duell mit der Hertha als "deutlich wichtiger eingestuft". Immerhin könne man sich in diesem Spiel etwas ausrechnen. Kurzum: Für den Dienstagabend haben selbst die Verantwortlichen so gut wie keine Hoffnung mehr übrig.

Rouven Schroeder
Auch Rouven Schröder steht derzeit im Fokus / Christof Koepsel/GettyImages

Es scheint, als wäre das auch der Grund, weshalb es voraussichtlich nicht das Entscheidungsspiel für Kramer wird. Seine Bewährung wurde überraschenderweise verlängert. Offenbar gilt sie für zwei Spiele anstatt der üblichen einen Partie, weil alles andere als eine erneute Niederlage gegen Hoffenheim schon eine Verbesserung und zugleich eine Überraschung wäre. Entsprechend muss der Trainer am Sonntag in der Hauptstadt zeigen, weshalb er im Amt bleiben sollte.

Die WAZ mutmaßt in ihrem Bericht, Schröder und Co. würden "sogar ein Ausscheiden im Pokal in Kauf" nehmen, "um sich bei der Trainersuche etwas mehr Zeit zu verschaffen". Diesen Eindruck kann man angesichts der Pro-Kramer-Entscheidung tatsächlich bekommen.

Dass die Chance auf zusätzliche Einnahmen, die der Klub zweifelsohne gut gebrauchen würde, aber so leichtfertig beiseite gewischt wird, wirft zumindest Fragen auf.


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