Schalke auch gegen Wolfsburg mit dem 0:0 - S04 in der Einzelkritik
Von Yannik Möller

Die erste Halbzeit verlief nach dem zuletzt bekannten Schalke-Muster: Insbesondere in der Arbeit gegen den Ball zeigten sich die Gastgeber sehr engagiert und leidenschaftlich. Die Manndeckung im Zentrum sorgte dafür, dass sich der VfL Wolfsburg spielerisch kaum befreien konnte, wodurch sich kaum Torchancen erspielt wurden. Bis auf kleinere Aktionen schaffte S04 es aber auch nicht, sich gefährliche Bälle in und rund um den Sechzehner freizuspielen. Das 0:0 zur Halbzeit war somit das passende Zwischenergebnis, während die Knappen durchaus etwas mehr von den ersten 45 Minuten hatten.
Und auch die zweite Halbzeit blieb torlos. Weiterhin war Königsblau die bestimmendere Mannschaft, die dem VfL hier und da zwar auch Räume zugestehen musste, zugleich aber das Spiel weitestgehend im Griff hatte. Zwei S04-Treffer wurden nachträglich wegen Abseits aberkannt, während es ein fragwürdiges und somit nur mögliches Handspiel von Sebastiaan Bornauw augenscheinlich nicht zur VAR-Überprüfung schaffte. Dazu pfiff Schiedsrichter Benjamin Brand eine sehr gute Chance für Terodde zu früh ab, weil er ein Foul ahnden wollte. Es ist das dritte 0:0-Remis in Folge für Schalke.
Königsblau weiter ohne Sieg - Schalke in der Einzelkritik
1. Ralf Fährmann
Das dritte Spiel ohne Gegentor für den Keeper. Der Torwartwechsel war und ist die richtige Entscheidung. Auch wenn Fährmann gegen Wolfsburg kaum auf die Probe gestellt wurde, so gibt er der Mannschaft ein deutlich besseres Sicherheitsgefühl, als Schwolow es tat. Das Bisschen, was er erledigen musste, räumte er souverän ab.
Bewertung: 7/10
2. Cedric Brunner
An diesem Abend fiel Brunner deutlich weniger auf, als in den zwei Partien zuvor. Das macht seine Leistung zwar nicht schlechter, aber durchaus weniger rund, weil er offensiv kaum zu sehen war. Dafür hatte er seine rechte Abwehr-Seite im Griff.
Bewertung: 6/10
3. Maya Yoshida
Yoshida macht weiterhin einen sicheren Eindruck, seitdem er nicht mehr neben Henning Matriciani aufspielt. Gegen die Wölfe blieb er fehlerfrei und grundsolide. Auch der ein oder andere lange Ball für die Offensive war dabei.
Bewertung: 7/10
4. Moritz Jenz
Jenz zeigt sich nach wie vor als bester Winter-Neuzugang. Dass er die Abwehr deutlich stabilisiert, war erneut zu sehen. Zwar verursachte er unnötigerweise einen Elfmeter, was durchaus zum frühen Knockout hätte führen können, doch zeigte er ansonsten ein gutes Timing und Gespür.
Bewertung: 7/10
5. Jere Uronen
Bei Uronen fehlen die guten Szenen in der Offensive. Dass er viel eher ein Verteidiger als Angreifer ist, war zwar klar. Doch so, wie Schalke unter Thomas Reis aufspielt, braucht es zumindest gute Flanken der Außenverteidiger. Dahingehend hapert es noch.
Bewertung: 6/10
6. Alex Kral
Der wohl - mal wieder - beste Schalker des Spiels. Zwar wenig auffällig, dafür umso aktiver und engagierter. Er gewinnt nicht nur die Zweikämpfe und erobert die Bälle zurück, sondern kann den eigenen Ballbesitz auch verwalten. So ist er unglaublich wichtig für S04. Sein Treffer wurde wegen einer hauchzarten Abseitsposition zurückgenommen - dazu zwei weitere gute Torchancen.
Bewertung: 8/10
7. Tom Krauß
Krauß zeigte wieder ein verbessertes Spiel. Er ist der blau-weiße Terrier, der die Gegenspieler solange nervt, bis sie den Ball verlieren. Das ist enorm wichtig für das Schalker Spiel. Heute wie zuletzt fehlten allerdings die offensiven Schlüsselszenen. Mit etwas mehr Finesse im Abschluss und Kofball wäre erneut ein Tor möglich gewesen.
Bewertung: 7/10
8. Rodrigo Zalazar
Der erste Startelf-Einsatz seit dem 27. August des vergangenen Jahres - unglaublich aber wahr. An ihn wurden entsprechend hohe Erwartungen gesetzt. Diese konnte er zwar nicht in dem Maße erfüllen, dass es S04 einen Sieg gebracht hätte. Allerdings wird deutlich, dass mit ihm mehr Offensive möglich ist. Er versucht die meisten Dribblings (drei von vier erfolgreich) und spielt die meisten Schlüsselpässe (vier).
Bewertung: 6/10
9. Tim Skarke
Nach einem zuletzt guten Auftritt, zeigte Skarke gegen Wolfsburg zumindest eine solide erste Halbzeit. Zur Pause wurde er ausgewechselt. In der Defensive half er richtigerweise aktiv mit aus, vorne konnte er sein Tempo und die Stärke im Dribbling aber zu wenig einsetzen.
Bewertung: 5/10
10. Soichiro Kozuki
So langsam aber sicher wird deutlich, dass der U23-Spieler etwas überspielt ist. Von seinen drei registrierten Dribblings war nicht eins erfolgreich, dazu gewann er nur jeden dritten Zweikampf. Zudem wurde deutlich, dass er vergleichsweise schnell an Geschwindigkeit eingebüßt hat. Folgerichtig die Auswechslung in der 73. Minute.
Bewertung: 3/10
11. Michael Frey
Frey konnte zeigen, dass der Vorzug gegenüber Simon Terodde gerechtfertigt ist. Der Angreifer zeigte sich sehr lauffreudig und erneut deutlich dynamischer als sein Teamkollege. Das Festmachen der Bälle klappt bei ihm auch mindestens genauso gut. Sein sehenswerter Treffer nach feiner Drehung musste aufgrund einer zuvor registrierten Abseitsstellung zurückgenommen werden.
Bewertung: 7/10
12. Marius Bülter
Zur zweiten Halbzeit eingewechselt. Im Gegensatz zu seinen letzten, teils echt schlechten Auftritten, zeigte er sich etwas stabiler. Trotz so mancher Chance schaffte aber auch er es nicht, ein reguläres Tor zu erzwingen.
Bewertung: 6/10
13. Mehmet Aydin
In der 63. Minute eingewechselt. Zuletzt konnte sich Aydin mehr Einsatzzeiten erspielen - richtigerweise. Defensiv hatte er zwar mehrere unsichere Momente, die aber entweder noch von ihm oder vom Team ausgebügelt werden konnten. Auch im Angriff konnte er hier und da ein Zeichen setzen.
Bewertung: 6/10
14. Dominick Drexler
In der 73. Minute eingewechselt. Zeigte sich gewohnt engagiert und mit manch einer guten Idee, der aber zumeist die Durchschlagskraft fehlte. Über seine rund 25 Minuten Spielzeit kam er zudem zu wenig ins Spiel, was als frische Kraft nochmal für einen guten Moment hätte sorgen können.
Bewertung: 6/10
15. Simon Terodde
In der 87. Minute eingewechselt. Terodde kam für den erschöpften Frey ins Spiel. Aufgrund der geringen Zeit und einem zum Schluss recht hektischen Spiel, konnte er sich aber nicht mehr beweisen. Daher auch
ohne Bewertung