Schalke nun auf TikTok - Zusammenarbeit ebenso verständlich wie Fan-Kritik

Schalke ist nun auch auf der Plattform TikTok aktiv
Schalke ist nun auch auf der Plattform TikTok aktiv / DeFodi Images/Getty Images
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Am Donnerstagnachmittag hat Schalke angekündigt, ab sofort auch auf der Plattform TikTok präsent zu sein. Damit erschließt sich der Klub einen Zugang zu einer großen Menge an (potenziell neuen) Fans. So manche Kritik aus dem Fan-Lager ist dabei aber ebenso verständlich.

Schon Ende April, also noch etwas vor dem globalen Hype, hat die Social-Media-App TikTok die Download-Marke von satten zwei Milliarden geknackt (via wiwo.de). Auch in Deutschland gewann die App nach und nach immer mehr Nutzer hinzu. Inzwischen gehört TikTok neben den geläufigeren Kanälen wie Whatsapp, Instagram, Twitter und Co. zu den meistgenutzten Plattformen.

Am Donnerstag hat auch der FC Schalke 04 angekündigt, ab sofort auch bei TikTok aktiv zu sein. Wie viele andere Vereine, Künstler und Personen macht der Bundesligist das natürlich nicht nur aus Spaß oder Langeweile. Mit einer so großen Nutzermenge, sowohl in Deutschland, als auch im Ausland, ergibt sich eine Unmenge an potenziellen (Neu-)Kunden, die so erreicht werden und womöglich an den Klub gebunden werden können. Marketing heißt das Zauberwort.

Schalke nutzt TikTok: Marketing ist wichtig, Kritik an der App ebenso

Die Rechnung ist dabei ebenso plakativ wie einfach. Ein möglichst beliebter Auftritt auf der Plattform, bei unzähligen Nutzern, die diese erstellten kurzen Clips zu sehen bekommen - und die Chance auf neue Fans, Anhänger und somit auch Verkäufe steigt. Die jeweiligen Spieler und der ganze Verein wirken nahbar, weil sie sich bei TikTok in der Regel locker präsentieren: Oftmals wird gesungen, getanzt oder einfach informiert. Schalke wird natürlich den Fokus auf Letzteres legen, auch wenn Spieler wie Alessandro Schöpf oder Weston McKennie bereits selbst aktiv sind und regelmäßig Tänze vorführen.

Sich eine neue und dabei möglichst große Zielgruppe erschließen zu können, dürfte - ohne Fachwissen - wohl zur Grundlage eines aussichtsreichen Marketing-Konzepts gehören. So wie der Auftritt des S04 bei Instagram, Youtube, Twitter und Facebook in der vergangenen Saison auf eine neue Ebene gehoben wurde, soll sich nun auch auf TikTok ausweiten. Der bisherige Plan wurde zuletzt sogar mit dem Titel des "Deutscher Social-Media-Meister" gekürt.

Der Auftritt von Königsblau auf dieser Plattform ist aus Sicht des Klubs, vor allem aus der finanziellen und marketing-technischen Sicht, völlig verständlich. Diese Beurteilung trifft gleichzeitig aber auch auf die Kritik so einiger Fans zu, die sich zu diesem Schritt äußerten. Dabei spricht nicht nur die Unbeliebtheit der App und der damit einhergehenden Inhalte, sondern auch die Kritik an Sicherheitslücken und fragwürdigem Datenschutz.

Immer wieder gibt es die Vorwürfe, dass eigentlich vertrauliche Nutzerdaten im großen Stil in China verarbeitet werden. Die Unabhängigkeit vom chinesischen Staat wird dabei angezweifelt. Somit ist auch die Zensur der Themen ein wichtiges Thema - werden kritische oder unliebsame Videos direkt aus China geblockt und versteckt?

In Indien wurde TikTok bereits verboten und auch US-Präsident Donald Trump hatte sich das Verbot auf die Fahnen geschrieben. In den USA sollen schon seit fast einem Jahr Untersuchungen bezüglich etwaiger Spionagegefahr laufen. Natürlich wehrt sich der Betreiber gegen derartige Vorwürfe.

Es könnte wohl als zweischneidiges Schwert bezeichnet werden, dass Schalke - oder auch der FC Bayern sowie Borussia Dortmund - mit dem Auftritt auf der Plattform schwingt. Dabei muss man wohl Verständnis für die Sicht des Klubs haben, die diese Entscheidung getragen hat. Mindestens ebenso viel Verständnis muss man aber auch für die Kritiker haben.