Knäbel über "geschockte Spieler" beim Schröder-Aus & die "gute Lösung" Reis

Peter Knäbel mit Thomas Reis im Hintergrund
Peter Knäbel mit Thomas Reis im Hintergrund / Christof Koepsel/GettyImages
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Noch immer bewegt das Aus von Rouven Schröder den FC Schalke 04. Peter Knäbel hat sich erneut zu diesem Prozess und der Entscheidung, sowie zur Einstellung von Thomas Reis als neuem Cheftrainer geäußert.


Es war eine sehr spannende Woche auf Schalke. Das ist noch sehr positiv ausgedrückt, immerhin gab es ein großes Beben. Das überraschende Ausscheiden von Rouven Schröder als Sportdirektor ist auch nach mehreren Tagen noch immer ein großes Thema. Dazu wurde mit Thomas Reis der neue Trainer vorgestellt, der mit dem Abstiegskampf eine sehr schwierige Aufgabe angetreten hat.

Aktuell in beide Richtungen verantwortlich: Peter Knäbel. Der Sportvorstand muss nun ohne seinen Direktor und guten Freund auskommen sowie sein Arbeitsfeld neu koordinieren - und zeitgleich mit dem neuen Coach zusammenarbeiten. Reis, so die Beteuerung Knäbels, sei ohnehin der gemeinsame Wunschkandidat von ihm und Schröder gewesen.

"Ich bin sehr froh und ein Stück weit erleichtert, dass wir so eine gute Lösung realisieren konnten", erklärte das Vorstandsmitglied im Interview mit der Bild am Sonntag. Auf Schalke brauche es jemanden, "der die Lust, hier unbedingt arbeiten zu wollen, ausstrahlt und der widerstandsfähig ist". Immerhin gebe es rund um Königsblau einen raueren Wind als anderswo. Voraussetzungen, die allesamt auf ihn zutreffen - so zumindest seine Überzeugung.

Dass Reis selbst auch finanziell dazu beigetragen hat, zum S04 kommen zu können, lobte Knäbel: "Das entspricht genau dem Eindruck, den ich von ihm immer schon hatte und der sich dann bestätigte. [...] Ich bin der Meinung: Thomas und Schalke haben endlich und endgültig zusammengefunden."

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Kritik an Knäbel folgte rund um die Vorstellung des Trainers aber trotzdem. Nicht wegen der ausgesuchten Personalie, sondern wegen seiner Äußerungen zu Schröder. Es klang wie eine Trauerfeier, als wäre er nicht aus seinem Job ausgeschieden, sondern verstorben.

"Ich kann gewisse Reaktionen nachvollziehen, weil diejenigen, die das sagen, die geschockten Gesichter unserer Spieler, als sie informiert wurden, nicht kennen", wehrte sich Knäbel gegen die Kritik, ehe er noch einsah, "in diesem Moment ein wenig zu sehr Mensch und zu wenig Vorstand" gewesen zu sein.

"Rouven war mein engster Mitarbeiter im Lizenzbereich. Ich wusste als Erster im Verein von seiner Absicht und war mir bewusst, in dem Augenblick, in dem dies öffentlich wird, springt bei uns das ganze System an", gab er weitere Einblicke. Er habe bei ihm auch zuvor schon "eine gewisse Veränderung" gespürt.

Rouven Schroeder
Rouven Schröder hat Schalke verlassen / Christof Koepsel/GettyImages

Über die genauen Hintergründe, die zum Aus führten, wollte er aber nicht weiter spekulieren. Zwar sei Schröder "mit Sicherheit" auch an die Grenzen seiner Belastbarkeit und auch "darüber hinaus" gegangen, doch wollte er keinen Vergleich zu Max Eberl und dessen Aus bei Borussia Mönchengladbach ziehen.

Apropos Eberl: Der Manager möchte bei RB Leipzig demnächst ein Team unter sich aufbauen. Dafür soll auch Schröder ein Kandidat sein. Knäbel über dieses Szenario: "Dann würden wir mit ihnen sprechen und uns ihr Angebot anhören. Das gehört zum Geschäft und ist unsere Pflicht als Vorstand." Er gehe aber nicht von einem frühzeitigen Comeback in der Bundesliga aus, auch wenn er sich für seinen Ex-Kollegen persönlich freuen würde.


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