Schalke kann Wagner von Gehaltsliste streichen - Grammozis-Trennung wäre für S04 nicht teuer
Von Yannik Möller
In den letzten Jahren hatte Schalke teilweise mehr Trainer freigestellt, die gleichzeitig noch auf der Gehaltsliste standen, als andere Vereine ihre Trainer über mehrere Saisons gewechselt haben. Zum Sommer, mit dem Saisonende, ist eine finale Entlastung in Sicht.
Wer häufig seine Trainer wechseln muss, der muss ihnen auch noch das Gehalt des laufenden Vertrags zahlen. Ein Schicksal, das Schalke 04 schon häufig und mehrmals getroffen hat. Mit Dimitrios Grammozis steht der bereits fünfte Coach in dieser Saison an der Seitenlinie. Im Hintergrund wurden somit längere Zeit noch Gehaltschecks verteilt.
Das soll zum Saisonende aber ein Ende haben. Mit David Wagner fliegt dann auch der letzte Trainer von dieser Liste. Was die Sport Bild zuerst berichtete, bestätigte die WAZ nun: Der Coach, den S04 nach dem zweiten Spieltag freistellen musste, hat einen nur für die Bundesliga gültigen Vertrag. Dieser wäre eigentlich noch bis 2022 gelaufen, mit dem Abstieg in die 2. Bundesliga endet dieser aber nun automatisch.
Schalke kriegt Wagner von der Gehaltsliste: etwa 2,5 Millionen Euro bleiben erspart
Für Schalke ist das eine große Erleichterung. Sein Gehalt, das er pro Saison bekommen hat, soll sich mehreren Schätzungen nach auf rund 2,5 Millionen Euro belaufen. Geld, das einerseits in dieser Spielzeit zum Fenster hinausflog, das dementsprechend aber nicht noch ein weiteres Jahr gezahlt werden muss.
Damit erreicht Königsblau einen kleinen Meilenstein, der an sich schon traurig genug ist: Mit dem Saisonende steht nur noch der aktuelle Trainer, Grammozis, auf der Gehaltsliste. Mit Manuel Baum hat man sich schon vor einiger Zeit auf eine Vertragsauflösung einigen können, die Abfindung sei laut WAZ nicht teuer gewesen.
Christian Gross' Arbeitspapier war ohnehin nur auf die Rückrunde datiert, sodass dieser automatisch ausläuft. Ein großes Gehalt hatte der Schweizer nicht bekommen, aber ein üppiger Bonus wäre im Falle des Klassenerhalts fällig gewesen. Ein Punkt, zu dem es nicht mehr gekommen ist.
Alle Trainer, die Ex-Sportvorstand Jochen Schneider zu S04 geholt hatte, sind dann endgültig Geschichte. Und auch sein Vertrag endet mit dem Saisonende. Normalerweise wäre er ebenfalls bis 2022 an den Klub gebunden gewesen, noch vor seiner Entlassung wurde die Auflösung zum Juli beschlossen.
Grammozis-Trennung wäre nicht teuer - ist aber unwahrscheinlich
Dieses Kapitel ist damit abgeschlossen. Ob sich Peter Knäbel, der neue Sportvorstand auf Schalke im Sommer seinen ersten Trainer-Rauswurf leistet, ist eine spannende Frage angesichts der Möglichkeit, Grammozis könne sich mit dem Abstieg und den letzten Spieltagen bereits verbrannt haben.
Dem Bericht zufolge soll es die theoretische Möglichkeit geben, sich für "eine geringe Gebühr" vom gebürtigen Wuppertaler zu trennen. Ein Fall, der aber nicht einzutreten scheint. Knäbel betonte bereits mehrfach, auch in dieser Woche noch, dass er an Grammozis und seinem Plan, mit ihm in Liga zwei zu arbeiten, festhalten werde.