Schalke 04: Die Gewinner & Verlierer der bisherigen Saison

FC Schalke 04
FC Schalke 04 / Soccrates Images/GettyImages
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Die ersten 15 Spieltage liefen für Schalke 04 alles andere als berauschend. Wenig überraschend musste Frank Kramer, dessen Einstellung als Cheftrainer im Sommer bereits die Euphoriewelle schwächte, längst seine Sachen packen.

Aufgrund der Niederlagenserie unter ihm und somit verschenkten Punkten, musste Königsblau als Tabellenletzter in die Winterpause gehen. Immerhin gab es unter Thomas Reis wichtige Leistungssteigerungen. Das macht die Ausgangslage an sich aber natürlich nicht einfacher.

Klar ist: Der bisherige Saisonverlauf ist eher gefährlich, als dass er Mut macht. Das gilt auch für so manche Spieler, die als Verlierer angesehen werden können. Gewinner gab es trotz der bislang ernüchternden Bundesliga-Rückkehr aber auch.


Die bisherigen Verlierer auf Schalke

1. Ralf Fährmann

Ralf Fahrmann
Ralf Fährmann / Francesco Pecoraro/GettyImages

Was sich zu Saisonbeginn mit der Leihe von Alexander Schwolow schon stark angedeutet hat, kam mit der Schwächephase der Nummer eins als Bestätigung: Ralf Fährmann ist endgültig keine Konkurrenz mehr für den Posten als Stamm-Torhüter.

Dass Thomas Reis trotz der Schwolow-Patzer lieber an ihm festhielt, anstatt auf Fährmann zu wechseln, war dafür ein klares Zeichen.

Schon jetzt ist klar: Der 34-Jährige wird nur dann wieder in die Nähe von Einsätzen kommen, abgesehen von Verletzungen, wenn Schwolow eine noch schlechtere Phase erwischt und für S04 tatsächlich zum Risiko wird.

2. Thomas Ouwejan

Thomas Ouwejan
Thomas Ouwejan / Simon Hofmann/GettyImages

Insbesondere im Vergleich zum Vorjahr hat Thomas Ouwejan deutlich an positivem Einfluss eingebüßt. Es mag zunächst hart klingen, ihn als einen der Verlierer der bisherigen Saison zu betiteln, doch haben die ersten 15 Spieltage gezeigt, dass der Niederländer längst nicht mehr so stark aufspielt.

Das liegt aber weniger an seiner grundsätzlichen Qualität, als an den für ihn unglücklichen Umstellungen. Als klassischer Linksverteidiger kann er den offensiven Part, der ihn schon in der letzten Saison mehr hervorgehoben hat als der defensive Part, nicht mehr so gut umsetzen.

Dazu spielte S04 unter Kramer mit sehr wenig Ballbesitz und einer kaum vorhandenen Offensive. Allesamt Aspekte, die Ouwejan geschwächt haben. Wer weiß, wie es nun unter Reis wird...

3. Mehmet Aydin

Mehmet-Can Aydin
Mehmet-Can Aydin / Christof Koepsel/GettyImages

Hat Mehmet-Can Aydin im letzten Jahr noch eine recht große Rolle gespielt, kommt er bislang auf lediglich 204 Einsatzminuten in der Liga. Nur ein einziges Mal stand er in der Startelf. Sein Problem: Während Cedric Brunner auf seiner Position (zurecht) gesetzt ist, hat Kramer auch Henning Matriciani auf der rechten Seite als stärker erachtet.

Somit ist Aydin abgerutscht. Im rechten Mittelfeld hatte er zuletzt auch keine Chancen bekommen. Unter Reis wird er sich womöglich für etwas offensivere Aufgaben empfehlen können. Immerhin scheint der neue Coach Matriciani nicht mehr auf rechts zu sehen. So könnte er wieder der erste Ersatzmann von Brunner werden und zumindest auf Einwechslungen hoffen.

4. Danny Latza

Danny Latza, Kingsley Coman
Danny Latza gegen Kingsley Coman / BSR Agency/GettyImages

Mit der erneuten Ernennung zum Kapitän gab es in der Saisonvorbereitung noch die Hoffnung für Danny Latza, dass er in der Bundesliga zur Stammkraft von Schalke werden würde.

Die bittere Realität: Sowohl unter Kramer, als auch unter Reis kommt der Captain nicht über Einwechslungen hinaus - wenn er überhaupt aufspielen darf.

Mit 176 Minuten hat er in der Liga sogar noch weniger gespielt als Aydin. Ein mehr als deutlicher Vergleich. Tom Krauß und Alex Kral sind ihm in nahezu allen Belangen voraus und inzwischen definitiv eingespielt. Ein kleiner Hoffnungsschimmer: Reis scheint ihn eher als Einwechseloption zu sehen, als Florian Flick.

5. Jordan Larsson

Jordan Larsson
Jordan Larsson / Soccrates Images/GettyImages

Von Jordan Larsson hat sich Schalke Torgefahr, Geschwindigkeit und ein belebendes Element für die Offensive erhofft. Bislang konnte er davon noch nichts beisteuern.

Allerdings ist das grundsätzlich weniger seine Schuld, als die Schuld der gegebenen Umstände. Den bisherigen Großteil der Saison spielte Königsblau nahezu gänzlich ohne den Ball. Larsson wurde zumeist nur eingewechselt - und das bei Rückstand und mit der Aufgabe, primär gegen den Ball zu arbeiten.

Dass er dabei nicht gerade glänzen kann, sollte nicht überraschen. Der Schwede wird sich unter Reis, der deutlich mehr Wert auf schnelle Außenspieler legt, in seinem Sinne hoffentlich neu beweisen dürfen. Dann könnte er zu den Gewinnern des Trainerwechsels werden.


Die bisherigen Gewinner auf Schalke

6. Tom Krauß

Tom Krauss
Tom Krauß / Dean Mouhtaropoulos/GettyImages

Ohne Zweifel gehört Tom Krauß zu den besten Schalkern dieser 15 absolvierten Spieltage. Schnell hat es der Leihspieler, der selbst S04-Fan ist, geschafft, sich in die Herzen vieler Fans zu spielen.

Er geht mit viel Einsatz und Leidenschaft vorweg. Seine Balleroberungs-Statistiken weisen Topwerte auf, selbst im internationalen Vergleich. Sowohl unter Kramer, als auch unter Reis ist er gesetzt - was keine Überraschung ist.

7. Henning Matriciani

Kingsley Coman, Henning Matriciani
Henning Matriciani / BSR Agency/GettyImages

Vor der Saison hätte wohl niemand damit gerechnet, dass Henning Matriciani so viele Einsätze bekommt, wie es schlussendlich der Fall war.

Obwohl er vor allem als Rechtsverteidiger nicht überzeugen konnte und mehrfach gezeigt hat, dass er in dieser Rolle definitiv über keine Erstliga-Tauglichkeit verfügt, hat er sich immer voll reingehangen.

Zuletzt konnte er zudem unter Beweis stellen, dass er gelernter Innenverteidiger ist. In den letzten drei Spielen vor der aktuellen Pause zeigte er gute Leistungen. Seinen Einsatz gegen Mainz belohnten die Fans sogar mit einem Votum zum Spieler des Spiels.

8. Dominick Drexler

Dominick Drexler, Felix Brych
Dominick Drexler mit Felix Brych / Lars Baron/GettyImages

Wenngleich auf einem anderen Niveau, hat auch Dominick Drexler - ebenso wie Matriciani - schlussendlich deutlich mehr Einsätze bekommen als im Sommer erwartet werden konnte.

Das aber völlig zurecht. Während Rodrigo Zalazar verletzt ausfiel und Florent Mollet von Startelf-Einsätzen noch weit entfernt war, erledigte der 32-Jährige in der Regel einen soliden Job. Bis auf die Spiele, in denen er seine Rotsperre absaß oder muskuläre Probleme loswerden musste, hat er an allen anderen zwölf Spieltagen auch aufgespielt - meistens von Beginn an.


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