Finanz-Dilemma auf Schalke: Schröder und Co. zweifeln am strikten Sparkurs

Rouven Schröder
Rouven Schröder / Christof Koepsel/GettyImages
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Die finanziell schwierige Lage zwingt Schalke 04 dazu, den Gürtel so eng wie möglich zu schnallen. Im Hinblick auf den sportlich notwendigen Erfolg machen sich unter anderem bei Rouven Schröder langsam Zweifel am strikten Sparkurs breit.


Schulden, die sich auf etwa 183 Millionen Euro belaufen. Dazu ein negatives Eigenkapital von rund 88 Millionen Euro. Zahlen, die immer wieder deutlich machen, wie wichtig es für Schalke ist und bleibt, möglichst kostensparend zu agieren - trotz der Verbesserungen der letzten Jahre.

Entsprechend ist auch der aktuelle Kader zusammengestellt. Um nicht zu sagen: Auf finanzielle Kante genäht. Rouven Schröder stand bei der Planung der Mannschaft, die in der Bundesliga die Klasse halten soll, mal wieder nur ein sehr stark begrenztes Budget zur Verfügung.

Finanzvorständin Christina Rühl-Hamers möchte an diesem strikten Kurs auch festhalten. Ein wichtiger Unterstützer: Axel Hefer, der Vorsitzende des Aufsichtsrates.

Beide sind die klaren Befürworter der großen Einsparungen. Sie sind der Meinung, dass nur ein möglichst limitiertes Budget freigegeben werden kann, um die grundsätzliche Gesundheit des Vereins nicht zu gefährden. Auch im Hinblick auf die sportlichen Unwägbarkeiten.

Schröder, Kramer und Co. mit wachsenden Zweifeln am Sparkurs: Klassenerhalt in Gefahr?

Einem Bericht der Bild zufolge gibt es intern bei S04 aber mittlerweile wachsende Skepsis gegenüber diesem Kurs. Skepsis, die insbesondere im sportlichen Bereich entsteht. Demnach machen sich neben Schröder auch Trainer Frank Kramer und Co-Trainer Mike Büskens Sorgen, ob das Team qualitativ gut genug ist, um in der Liga zu bleiben.

Nach der deutlichen 1:6-Pleite gegen den aktuellen Tabellenführer Union Berlin soll innerhalb der Vereinsführung "Alarm geschlagen" worden sein. Der Tenor: Es braucht voraussichtlich etwas mehr finanziellen Spielraum, um die Mannschaft in einem notwendigen Rahmen nochmals zu verbessern.

Frank Kramer
Frank Kramer würde weitere Verstärkung begrüßen / Christof Koepsel/GettyImages

Eines der größten Argumente von Schröder und Co.: Ein Abstieg, der ihrer Einschätzung nach nicht allzu unwahrscheinlich ist, würde dem Klub insgesamt teurer zu stehen kommen, als die ein oder andere personelle Verstärkung.

Rühl-Hamers und Hefer halten weiterhin dagegen. Ihre Ansicht: Selbst weitere Transfers, die die Kalkulationen durcheinanderwirbeln und zu einem größeren Finanz-Risiko führen würden, sind kein Garant für den Klassenerhalt. Ein Experiment, das ebenso gut nach hinten losgehen und dann umso schlimmere Folgen haben könnte.

Das übergeordnete Problem, unter dem beide Seiten gleich leiden: Noch immer sind die Zahlen so dramatisch schlecht, dass ein Wiederabstieg erneut an die Substanz gehen würde. Zwar gäbe es erneut den Willen zu einem breiten Gehaltsverzicht, doch wäre die erneute Rückkehr ins Fußball-Oberhaus nicht garantiert. Dann könnte es nochmal enger werden...


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