Schalke-Coach Baum wartet auf den Ketchup-Fluss - und hofft auf Uth

Am Tag vor der mit (An-)Spannung erwarteten Partie gegen den VfB Stuttgart hofft Schalke-Coach Manuel Baum darauf, dass sich der Ketchup endlich aus der Flasche löst - metaphorisch gesprochen. Ob er dabei auf die Unterstützung von Mark Uth hoffen darf, bleibt noch ein Geheimnis.

Eins hatte Manuel Baum definitiv im Gepäck, als er bei Schalke 04 anheuerte, so viel ist klar: Seine geliebten Metaphern. In seinem ersten Monat in Blau-Weiß hat der Cheftrainer schon diverse Beispiele, Probleme oder Ansätze in diesem sprachlichen Mittel erklärt.

Vor der Partie gegen den VfB Stuttgart (Freitag, 20:30 Uhr) hat er davon erneut Gebrauch gemacht: Schalke, also seine Mannschaft, sei derzeit mit einer Ketchup-Flasche zu vergleichen. Man weiß, sie ist voll und man möchte den Inhalt haben, aber irgendwie kommt halt kein Ketchup raus. "Da muss man von oben ganz fest draufklopfen, bis irgendwann mal alles kommt. Und wir klopfen gerade noch", so der Coach (via kicker). Sollte das dann aber früher oder später geschehen, "dann haben wir wieder alle Spaß miteinander". Es ist der sehr richtige Verweis auf ein so wichtiges Erfolgserlebnis, auf das Königsblau noch immer wartet.

Baum sieht "deutlich größere Chance" auf einen Sieg gegen Stuttgart - Uth-Einsatz noch offen

Dieses Erfolgserlebnis soll dementsprechend gegen Stuttgart folgen. Baum bezeichnete die Begegnung als "herausragend wichtiges Spiel", betonte gleichzeitig jedoch auch, dass man erst am sechsten Spieltag angekommen sein - den Ernst der Lage könne er und sein Team dennoch ordentlich einschätzen, wusste er ebenfalls zu versichern. Dazu wittert er, im Gegensatz zu den vorigen Wochen, eine Chance auf Erfolg: "Man tritt, glaube ich, Stuttgart nicht zu nahe, wenn man sagt, dass wir nun eine deutlich größere Chance als gegen Dortmund, Leipzig oder Bayern haben, das Spiel auch zu gewinnen."

Einfach wird diese Mission aber keineswegs. Der VfB verfügt, nach den von Baum erwähnten Teams, über die derzeit erfolgreichste Offensive der Bundesliga. Eine personifiziertes Gegenmittel, das Königsblau sehr gut gebrauchen könnte, wäre Mark Uth. Der Offensivspieler hat die letzten beiden Spiele wegen muskulärer Probleme aussetzen müssen, hat in dieser Woche allerdings den überwiegenden Großteil der Trainingseinheiten absolvieren können - "in jeder Einheit 80 bis 90 Prozent", fasste Baum zusammen.

"Extrem wichtig" wäre das Mitwirken des 29-Jährigen, der unter dem noch immer frischen S04-Coach zum Kreativspieler im Zentrum und auch zur Führungsfigur werden sollte - ehe er dann erst einmal ausfiel. Im Kader wird er mit großer Wahrscheinlichkeit stehen, schon aus dem Grund, weil er potenziell sehr bedeutsam sein kann.

Ob er fit genug für einen Einsatz aus der Startelf heraus ist, ließ Baum allerdings unbeantwortet: "Bei Mark Uth werde ich mich bedeckt halten. [...] Mal schauen, ob es für die Startelf reicht." Für ebenso wichtig wie den gebürtigen Kölner hielt er das Arbeiten mit den einzelnen Spielern: "Wir haben viel individualtaktisch mit den Jungs gearbeitet. Wir brauchen Dynamik im Positionsspiel. Wir haben uns nicht freigelaufen, nicht angeboten." Es ist und bleibt die große Herausforderung, in Ballbesitz Struktur zu vermitteln.