Schalke drohen Abgänge: Die Perspektive bei den auslaufenden Verträgen

Tom Krauß
Tom Krauß / ANP/GettyImages
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Auch in dieser Saison muss sich Schalke 04 mit vielen Leihen und kurzfristigen Verträgen behelfen. Entsprechend unsicher ist die Ausgangslage im nächsten Transfer-Sommer, wenn einige Spieler den Klub schon wieder verlassen könnten.


Wechselt ein Verein innerhalb kürzester Zeit mehrmals die Ligazugehörigkeit, ist es enorm schwer, einen Kader zu formen, der beständig ist und der sich nicht in größeren Teilen immer wieder verändern muss.

Genau vor dieser Ausgangslage steht auch Schalke. Vor zwei Jahren noch in der Bundesliga, dann der Abstieg in Liga zwei und im letzten Sommer die Rückkehr. Nun droht kommenden Sommer erneut der Gang in die Zweitklassigkeit. Die Folge: Die Verantwortlichen müssen mit vielen Leihen und auch kurzfristigen Verträgen arbeiten.

Das wiederum bedeutet, dass sich eine komplette Mannschaft nie wirklich formen kann, weil es immer wieder zu Kader-Umbrüchen kommen muss. Ein Szenario, das sich höchstwahrscheinlich auch zum Ende der aktuellen Saison wiederholen wird.

S04 auf Leihspieler angewiesen: Verbleib von Krauß und Co. nur bei Klassenerhalt realistisch

Immerhin kann Königsblau schon jetzt auf zahlreiche Spieler schauen, deren Leihe zum Saisonende ausläuft, oder deren nur teilweise ein, zwei Jahre laufende Verträge enden. Die WAZ berichtete nun von den jeweils zu erwartenden Resultaten.

Bei nahezu allen Leihspielern gibt es eine recht pessimistische Ausgangslage, weil der Abstieg deutlich wahrscheinlicher erscheint, als der Klassenerhalt.

Bei Tom Krauß etwa ist das Verfahren bereits klar: Hält Schalke die Klasse, dann greift die Kaufpflicht und er bleibt. Gelingt der Klassenerhalt jedoch nicht, wird er zu RB Leipzig zurückkehren und seinen Lieblingsverein wieder verlassen. Ein Neuverhandeln in diesem Fall erscheint unrealistisch.

Tom Krauss
Tom Krauß wird Schalke im Abstiegsfall verlassen / Dean Mouhtaropoulos/GettyImages

Bei Sepp van den Berg und Alex Kral zeichnet sich ein jeweils ähnliches Bild: Beide sind ohne Kaufoption ausgeliehen. Mit dem Ende der Spielzeit endet also auch ihre Zeit bei den Knappen. Ein Verbleib darüber hinaus wäre zwar nicht auszuschließen, doch würde ein erneuter Abstieg diese Hoffnung früh begraben. Selbst im Falle des Klassenerhalts wäre es schwierig, sie zu halten.

Ebenfalls nur ausgeliehen ist Alexander Schwolow. Obwohl es auch für ihn keine Kaufoption gibt, ist die Lage anders als bei Kral und van den Berg. Der Grund: Schalke ist mit dem Keeper nicht wirklich zufrieden. Der WAZ zufolge habe es auch noch keinerlei Gespräche bezüglich eines etwaigen Verbleibs gegeben. Er wird den Klub - so oder so - im Sommer wahrscheinlich wieder verlassen.

Auslaufende Verträge auf Schalke: Die Zukunft von Yoshida, Terodde und Co.

Mit deutlich weniger Schwarz-Weiß-Denken sind logischerweise die laufenden Verträge zu sehen. Etwa bei Maya Yoshida: Er ist nur für die laufende Spielzeit an S04 gebunden. Allerdings hatte er eine Vertragsverlängerung schon im Sommer als eines seiner Ziele betitelt. Dem Bericht zufolge hat er es mit seinen Leistungen in der zweiten Saisonhälfte selbst in der Hand, ob er ein weiteres Angebot bekommt.

Sein Abwehr-Kollege Timothée Kolodziejczak hingegen hat deutlich schlechtere Karten. Er wurde ohnehin nur aufgrund der zwischenzeitlichen Personalnot verpflichtet. Nun, da die Rückkehr mancher Verteidiger bevorsteht, wird er kaum noch Einsatzperspektiven haben - und zugleich einen auslaufenden Vertrag.

Mit Michael Langer, so die WAZ, wird wohl nicht erneut verlängert. Der Keeper wird Schalke aber nicht verlassen, er wird im Klub bleiben. Schon jetzt übernimmt er auch Aufgaben außerhalb des Platzes. Bei Dominick Drexler gibt es offenbar noch keine Entscheidung. Klar ist aber: Zum Saisonende wird er 33 Jahre alt sein. Fraglich, ob S04 weiterhin auf ihn zählen möchte.

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Auch ein Verbleib von Simon Terodde ist nicht gesichert / UWE KRAFT/GettyImages

Und auch bei Simon Terodde endet das Arbeitspapier mit dieser Saison. Es heißt, er würde sich sehr mit Schalke identifizieren. Von sich aus würde er also wohl kaum gehen wollen. Eine Verlängerung erscheint im Abstiegsfall wahrscheinlicher zu sein, als beim Klassenerhalt.

Dazu gibt es zwei Sonderfälle mit Rodrigo Zalazar und Thomas Ouwejan. Der WAZ nach sehen sie ihre Zukunft nicht in Liga zwei - was keine große Überraschung ist.

Sollten die Gelsenkirchener also wieder den Weg nach unten antreten müssen, ist bei den beiden wohl oder übel mit einem Verkauf zu rechnen. Es wären immerhin Einnahmen, die der Verein in den dann wieder einmal notwendigen Kader-Umbruch stecken könnte. Allerdings würde insbesondere bei Zalazar auch eine Identifikationsfigur und ein Fanliebling gehen.



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