Schalke auf Sportdirektor-Suche: Ist Ebbe Sand einer der Kandidaten?

Während auf Schalke das Team verbessert werden soll, geht es auch darum, das Team ums Team herum zu stärken. Dabei läuft derzeit die Suche nach einem Sportdirektor. Für diesen Posten soll es derzeit mehrere Kandidaten geben - Ebbe Sand ist ein Name, der momentan häufiger fällt.

Die Anstellung eines Sportdirektors wäre für Schalke 04 eine wichtige Entscheidung. Es ist eine Position, die für eine langfristigere Planung rund um die Mannschaft verantwortlich ist, die regelmäßig in der Öffentlichkeit steht und ausführende Kraft bei Transfers, Personalien sowie Vertragsverlängerungen ist. Kompetenzen also, an denen es in Gelsenkirchen schon seit längerer Zeit mangelt.

Jochen Schneider verwaltet diese Aufgaben als Vorstand für Sport, aber auch für Kommunikation. Damit steht der stark angezählte Schwabe immer wieder vor der Kamera, wo er sich eigenen Aussagen nach eigentlich nicht wirklich wohlfühlt, da er lieber im Hintergrund arbeitet. Dass es sowohl kurz- als auch langfristig - wenn er eine solche Zukunft beim S04 überhaupt haben sollte - von Vorteil wäre, wenn er eher in den Hintergrund rückt und einen neuen Mann unter ihm installiert, ist dabei anzunehmen. Immerhin hat er persönlich bei der Kaderplanung und personellen Entscheidungen bislang nicht das glücklichste Händchen gehabt, um es diplomatisch zu formulieren.

Schalke sucht einen Sportdirektor - Ebbe Sand einer von mehreren Kandidaten

Dass also ein Sportdirektor gesucht wird, nachdem man sich in Richtung Sommer 2019 dazu entschieden hat, diesen Posten freizulassen (weil auch Michael Reschke als Technischer Direktor tätig war), berichtete zuerst die WAZ vor wenigen Wochen. Sky-Reporter Dirk große Schlarmann berichtete am Sonntag, es gebe derzeit mehrere Kandidaten für diesen Posten. Auch wenn eine möglichst zeitnahe Entscheidung wichtig wäre, im Optimalfall noch vor der nächsten, zumindest theoretisch gewinnbaren Partie gegen die TSG Hoffenheim, ist damit wohl eher nicht zu rechnen. Ein erneutes Zeichen, nach der Leihe von Sead Kolasinac, wird es vermutlich erst später geben.

Ein Name, der allerdings gehandelt wird, ist Ebbe Sand - alles andere als ein Unbekannter auf Schalke. Sieben Jahre spielte er für Königsblau zwischen 1999 und 2007, erzielte in ganzen 282 Pflichtspielen satte 103 Tore, bereitete weitere 43 vor. Aufgrund seiner starken Leistungen in einer allgemein guten Zeit für den Klub verfügt er bei den Fans über einen auch noch heute hohen Stellenwert. Selbst die jüngeren S04-Anhänger, die ihn nicht mehr haben spielen sehen, kennen seinen Namen und die erfolgreiche Zeit dahinter.

Was auf den ersten Blick nach einer Naldo'esken Entscheidung aussehen mag, die eher die Beliebtheit bei den Fans in den Fokus nimmt, als die fachliche Erfahrung und Qualifikation, zeigt sich jedoch anders: Nachdem Sand fast zwei Jahre als externer Berater bei Königsblau tätig war ('15 bis '17), kehrte er zu seinem vorigen Klub Bröndby IF zurück - und zwar als Sportdirektor.

Diesen Posten legte er nach einem halben Jahr zwar ab, aber nicht weil es kein Vertrauen mehr in seine Person gab, sondern aufgrund einer "neuen Organisationsstruktur" (via WAZ), die sich bei Bröndby auftat. Da sich dadurch auch seine internen Aufgaben verändert hätten, habe er damals "nach reiflicher Überlegung beschlossen, dass es das Beste ist, wenn sich unsere Wege trennen". Den Posten und die damit einhergehenden Aufgaben und Herausforderungen kennt der heutige Stürmertrainer der Nationalelf Dänemarks also bereits - auch wenn nicht mit allzu großer Erfahrung.

Schneider, der am Sonntag bei Sky90 zugeschaltet war, wurde mit den aktuellen Spekulationen rund um den Namen Ebbe Sand konfrontiert. Dabei betonte er wenig überraschend, dass er sich zu solchen Gerüchten nicht äußern werde. Als er darauf angesprochen wurde, dass er mit seiner Aussage auch kein Dementi abgegeben hat, lächelte er nur und erklärte sinngemäß, wenn es etwas zu bestätigen oder zu dementieren gebe, werde man das vom Verein aus tun.

Dass man sich also zumindest mit dem 48-Jährigen beschäftigt, scheint somit fast klar zu sein. Was wiederum nichts bedeuten muss. Schließlich können etwaige Gespräche auch scheitern, oder man vertraut einem der weiteren Kandidaten mehr zu. Weitere Namen wurden bislang aber nicht genannt, weder seitens der WAZ, noch von Sky.