Mark Uth berichtet: "Sehr schwere" Tage nach Hetzjagd auf Schalke

Mark Uth spielt wieder für Köln
Mark Uth spielt wieder für Köln / Simon Hofmann/GettyImages
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Mark Uth wechselte im Sommer von Schalke zu Köln. Ein für ihn persönlich wichtiger Wechsel, vor allem mit der Art und Weise des Saisonendes bei S04. Die damalige Jagd auf ihn und andere Spieler hat psychische Wunden bei ihm hinterlassen.


Seit dem Sommer spielt Mark Uth wieder für seinen Herzensverein, für den 1. FC Köln. Schon die Rückrunde der Saison 2019/20 hatte er dort gespielt, als er von Schalke 04 aus verliehen wurde. Nach dem Abstieg mit Königsblau folgte dann der permanente und ablösefreie Wechsel zurück.

Für ihn ein wichtiger Schritt. Einerseits, weil er zum Effzeh zurückkehren konnte. Nun spielt er wieder in und für seine Geburtsstadt. Andererseits, weil er mit S04 abschließen wollte. "Ich wollte einfach nach Hause, weil ich diese Stadt liebe und gerne hier wohne. Deswegen gab es für mich keinen anderen Verein", erklärte er in der vereinseigenen "24/7 FC"-Doku (via Bild).

Uth über die S04-Abstiegsnacht: "400 Hooligans jagen einen über den Arena-Campus"

Der Abschluss von Schalke war aber auch nicht zu unterschätzen. Nicht nur auf sportlicher Ebene war die letzte Saison eine Katastrophe, auch abseits vom Platz musste Uth viel durchmachen. Gemeint sind natürlich die Fan-Krawalle rund um das eigene Stadion, nachdem das Team durch eine Niederlage bei Arminia Bielefeld endgültig abgestiegen war.

"Es war kein schöner Abend", erinnerte sich der 30-Jährige. "Man ist enttäuscht, wenn man absteigt. Und dann kommt man nach Hause und es warten 400 Hooligans auf einen jagen einen über den Arena-Campus." Die Videos, in denen mehrere Menschen hinter ihm herliefen während sie "Uth! Uth! Uth!" brüllten, machten im Netz die Runde.

Mark Uth
Mark Uth ist zurück am Rhein / Lukas Schulze/GettyImages

An diesem traurigen Abend erwischte es auch sein Auto. Nicht nur von Schäden an der Frontscheibe wurde berichtet. Neben dem materiellen Schaden war dieses Erlebnis selbstverständlich einbrennend: vermeintliche Fans und Randalierer attackieren die Mannschaft und zerstören Eigentum der Spieler.

Für den Offensivspieler ein Abend mit mentalen Folgen. Er berichtete: "Die Tage danach waren sehr schwer, weil ich nicht gut schlafen konnte. Weil ich immer wieder daran gedacht habe und immer einen Adrenalin-Schub hatte, als ich darüber nachgedacht habe. Das war wirklich nicht einfach."

Verständlich, würde man sich selbst nicht ausmalen wollen, was noch alles hätte passieren können. Somit ist die Köln-Rückkehr für Uth umso schöner. Unter Steffen Baumgart steht das Team zurzeit auf dem elften Platz der Bundesliga.