Salomon Kalou äußert sich zu Eklat-Video: "Ich habe meinen Frieden damit gemacht"
Von Yannik Möller

Nach dem viral gegangenen Facebook-Livestream von Salomon Kalou, der fragwürdige interne Vorgehensweisen bezüglich der Hygiene-Maßnahmen seitens der DFL bei Hertha BSC zutage brachte, hat sich der Spieler mittlerweile selbst geäußert.
Der Facebook-Livestream von Salomon Kalou hat für viel Wirbel gesorgt. Zunächst schien der 34-Jährige die Fans lediglich in die Vereins-Trakte und in die Kabine mitzunehmen, soweit also keinerlei Inhalte, die sonderlich fehlerhaft waren oder für Staunen sorgten. Dass er über einige Minuten jedoch dokumentierte, wie wenig sich so mancher Spieler um die Vorschriften kümmert, oder dass ein Arzt offensichtlich ungeschützt (bis auf eine Maske) einen Virus-Test bei einem Spieler durchführt, machte den Stream am Ende zu einem viralen Hit, durch den viel Kopfschütteln ausgelöst wurde.
Hertha BSC reagierte mit der Suspendierung Kalous und einem Statement: "Salomon Kalou hat mit dem Video aus der Kabine gegen teaminterne grundlegende Regeln verstoßen und ein Verhalten gezeigt, welches weder der Situation angemessen ist, noch den Verhaltensregeln des Vereins entspricht. Hertha BSC hat daher entschieden, ihn mit sofortiger Wirkung vom Trainings- und Spielbetrieb zu suspendieren."
Kalou entschuldigt sich und blickt in die Zukunft: "Keine Form von Absicht"
Nun hat sich der Stürmer selbst zu dem Vorfall geäußert. Gegenüber der Bild beteuerte er: "Ich habe meinen Frieden damit gemacht. Meine Teamkollegen wissen sehr genau, wer ich wirklich bin. Ich habe mich bei ihnen entschuldigt. Sie alle haben die Entschuldigung angenommen."
Kalou, dessen Vertrag im kommenden Sommer endet, wird also kein Spiel mehr für die Alte Dame absolvieren. Zudem platzte sein Video genau in die Planungen der DFL, die Saison unter den entsprechenden Umständen fortzusetzen - durch das mehrfach gezeigte Fehlverhalten seitens des Sportclubs brannte erneut Kritik auf. Die Nachrichtenagentur Reuters meldete jedoch, dass die DFL am Mittwoch das wichtige grüne Licht aus den Reihen der Politik erhalten wird. Der Restart ist für den 15. Mai angedacht.
Dementsprechend betonte der Ex-Chelsea-Spieler, dass sein Livestream keinen Einfluss auf das zukünftige Geschehen in der Liga haben sollte: "Das Video war auf keinen Fall eine Form von Absicht und auch nicht inszeniert. Ich habe eine Stiftung. Ich arbeite mein halbes Leben für Gesundheitsthemen. Ich habe höchste Achtung vor jedem Menschen." Der 97-fache Nationalspieler der Elfenbeinküste weiter: "Ich habe ein Facebook-Live-Video im falschen Moment gedreht - in einer Kabine, in der alle Menschen negativ getestet waren."
Dennoch suche er die Schuld nicht bei anderen, zeigte sich Kalou reumütig. Seinen Teamkollegen wolle er "für ihre tolle Reaktion" auf seine Entschuldigung danken.
Nichtsdestotrotz hat das Video für eine neue Welle an Diskussionen gesorgt und auch erneute Zweifel am DFL-Konzept laut werden lassen. Fehlende Transparenz ist ein großer Kritikpunkt so mancher Beobachter. Inwieweit sich andere Spieler und andere Vereine an die verordneten Regeln halten (können), ist natürlich offen.