Leicester zeigt Interesse an Ozan Kabak: Ist Schalke zu Verlust-Verkauf gezwungen?
Von Simon Zimmermann
Schalke 04 will Ozan Kabak verzweifelt verkaufen. Das Interesse am Innenverteidiger ist aber deutlich abgekühlt. Am Ende könnten die Knappen zu einem dicken Transfer-Minus gezwungen sein. Mit Leicester City sollen zumindest Verhandlungen laufen.
Vom erhofften Zahltag bei Ozan Kabak hat man sich auf Schalke längst verabschiedet. Als man den 21-jährigen Innenverteidiger im Sommer 2019 für 15 Millionen Euro aus Stuttgart verpflichtete, wurde der Transfer von nicht wenigen als Coup gefeiert. Schließlich galt Kabak damals als einer der talentiertesten Verteidiger Europas, der sich beim VfB auf der Bundesliga-Bühne bereits bewährt hatte.
Als im Winter 2021 der S04-Abstieg immer mehr düstere Realität wurde, verlieh man Kabak zum englischen Meister. In Liverpool waren die Personalsorgen in der Defensive groß, Kabak sollte beim Klopp-Team direkt einspringen. Tat er dann auch - nur nachhaltig überzeugen konnte er nicht. Als sich für die Reds die Chance auf eine Verpflichtung von Leipzigs Ibrahima Konaté ergab, rückte man von einem Kauf von Kabak ab, der dank Option möglich gewesen wäre.
Stand jetzt ist der türkische EM-Fahrer also wieder ein Spieler von Schalke 04, sein Vertrag besitzt noch bis Sommer 2024 Gültigkeit. Doch allen ist längst klar, dass Kabak in der 2. Liga nicht zu halten ist. Vielmehr soll der Innenverteidiger für satte Transfer-Einnahmen sorgen.
Ist Schalke gezwungen, Kabak zu verramschen?
Das große Problem ist allerdings, dass Kabaks Markrtwert eingebrochen ist. Die schlechte Hinserie mit Schalke und die durchwachsenen Auftritte für Liverpool haben das Interesse deutlich abkühlen lassen. Bei der EM kam Kabak dann überhaupt nicht zum Zug. Laut transfermarkt.de liegt dessen Marktwert zwar weiterhin bei geschätzten 25 Millionen Euro, der reale Marktwert scheint aber deutlich niedriger zu sein.
Goal berichtete zuletzt, dass die Reds sogar bei einem Preis von zehn Millionen Euro abgewunken hätten. Die Kaufoption soll bei rund 20 Millionen Euro gelegen haben. Immer mehr droht S04 demnach das Szenario, Kabak für "kleines Geld" verscherbeln zu müssen. Ihn weiter zu halten, kann man sich schlicht nicht leisten.
Leicester soll Interesse an Kabak zeigen
Gut vorstellbar also, dass Kabak am Ende deutlich unter dem Einkaufspreis von 15 Millionen Euro über die Transfer-Theke gehen wird. Dazu passend kommt die Behauptung des italienischen Sportjournalisten Rudy Galetti (von Sportitalia). Dieser berichtet, dass Leicester City ein Angebot in Höhe von 9,5 Millionen Euro abgegeben habe, das man auf Schalke geneigt ist anzunehmen.
Zwar gilt Galetti nicht als prominentester aller Transfer-Experten - die Quelle ist demnach noch mit Vorsicht zu genießen. Dennoch scheint ein solches Szenario nicht unrealistisch zu sein. Die Verzweiflung, Kabak an den Mann zu bringen, soll bei S04 jedenfalls groß sein, berichtet Galetti weiter. Die Verhandlungen mit den Foxes seien "fortgeschritten".
Die ein oder andere Million dürfte man auf Schalke noch versuchen herauszuschlagen. Am Ende dürfte Leicester Kabak aber zu einem - gemessen am Marktwert - günstigen Preis bekommen. Sollten die Foxes tatsächlich ernst machen.