S04 mit Last-Minute-Sieg in Hannover: Die Schalker in der Einzelkritik
Von Yannik Möller
Am Freitagabend konnte Schalke 04 die punktetechnisch gute Formkurve mit einem späten 1:0-Erfolg bei Hannover 96 fortsetzen. Marcin Kaminski war derjenige, der eine Hereingabe von Victor Palsson erst mit der Hacke stoppen und dann den Ball in der Drehung treffen konnte. Der eingewechselte 96-Keeper Martin Hansen konnte dem Schuss nur noch hinterherschauen.
Für S04 ist es ein verdienter Sieg. Defensiv zeigte die Mannschaft von Dimitrios Grammozis eine sehr solide Leistung. Zur ganzen Wahrheit gehört aber auch, dass die Gastgeber in der gegnerischen Hälfte nie wirklich gefährlich wurden. Gerade einmal zwei Abschlüsse standen zum Abpfiff zu Buche.
Für Königsblau hingegen wurden etwas mehr als 20 Abschlüsse gezählt. Dazu 60 Prozent Ballbesitz. Das klingt nach einer Partie, die in einem klaren 3:0-Sieg hätte enden müssen. Ganz so simpel war es aber nicht: Schlussendlich brachten die Gäste zwar deutlich mehr, aber auch nur sechs Schüsse auf das Tor zustande. Großchancen wurden sogar nur zwei gezählt.
Der Sieg ist zwar verdient und insbesondere der späte Schuss ins Glück wird dem Team einen weiteren, großen Schub geben. Dennoch war dieses Mal gut zu sehen, worauf es trotz Überlegenheit ankommt, wenn ein Simon Terodde ausnahmsweise mal nicht glänzt und Marius Bülter dazu einen gebrauchten Tag erwischt - nämlich auf eine gewisse Portion Glück. Immerhin war es in diesem Spiel mit den Tüchtigen. So kann sich S04 über einen weiteren, verdienten Dreier freuen.
Schalke siegt mit 1:0 in Hannover - die Knappen in der Einzelkritik
1. Tor & Abwehr
Martin Fraisl: Ein sehr ruhiger Abend für die neue Nummer eins der Knappen. Er fährt die dritte weiße Weste in Folge ein, musste dafür aber nur sehr selten aktiv werden. Kaum etwas zu tun bekommen und dementsprechend kaum in Erscheinung getreten. 6/10
Mehmet-Can Aydin: Zeigte sich erneut sehr engagiert und leidenschaftlich. Mit seinem Pfostentreffer hätte er fast erneut ein Tor feiern können. Wurde nach 18 Minuten angeschlagen ausgewechselt, daher ohne Wertung
Malick Thiaw: Hielt mit der Innenverteidigung die Stellung und hatte dabei so gut wie keine Probleme. Zwar nie so wirklich gefordert, aber immer solide und ruhig. 7/10
Ko Itakura: Der Japaner zeigte erneut, wieso er so schnell zum wichtigen Stammspieler wurde. Das gleiche Zeugnis wie bei Thiaw: kaum gefordert, dennoch stets zu Diensten. 7/10
Marcin Kaminski: Im Spielaufbau dürftig, in Zweikämpfen aber sicher. Zwei sehr gute Torchancen nach Ecken vergeben, später dennoch den Siegtreffer markiert. 8/10
Thomas Ouwejan: Mal wieder ein sehr ordentliches Spiel des Niederländers. Nach der Aydin-Auswechslung ging es nach vorne fast nur über ihn. Seine Ecken ermöglichten wieder einmal gute Chancen. Dazu sieben Schlüsselpässe gespielt. 8/10
2. Mittelfeld
Victor Palsson: Ein glanzloses, wenngleich souveränes Comeback nach Rot-Sperre. Seine langen Zuspiele fanden nur ein einziges Mal den Mitspieler - nämlich beim Siegtreffer. Auf dem Boden nicht so zweikampfstark, dafür in der Luft nahezu unbezwungen. 7/10
Dominick Drexler: Lief im wahrsten Sinne des Wortes nicht so rund wie gewohnt. Im Spielaufbau teilweise zu inaktiv. Er konnte mit einigen Anspielen jedoch gute Szenen einleiten. Insgesamt aber ziemlich blass für ein solch überlegenes Spiel. 5/10
Rodrigo Zalazar: Mehr Ballaktionen hätten ihm gut getan. Konnte das Spiel nicht so sehr lenken und initiieren wie (sichtlich) gewünscht, er konnte dennoch eine gute Dribbling- und Passquote vorweisen. Dazu ein paar wichtige Balleroberungen. 6/10
3. Sturm & Einwechselspieler
Marius Bülter: Hat gegen H96 einen gebrauchten Tag erwischt. Wie so häufig unermüdlich gearbeitet und versucht, dieses Mal aber ohne Durchschlagskraft oder das Quäntchen Glück. Folgerichtig vergleichsweise früh ausgewechselt. 4/10
Simon Terodde: Für seine Verhältnisse blieb der Rekordstürmer ziemlich blass. Kam zu keiner größeren Torchancen, teilweise unglückliches Timing. Konnte nur wenige Anspiele festmachen. 5/10
Reinhold Ranftl: Dieses Mal die erste Wahl von Grammozis, als Aydin runter musste. Ihm war anzusehen, dass er sich empfehlen wollte. In Zweikämpfen sehr solide, im Spiel nach vorne aber ausbaufähig. Seine Flanken waren zu ungenau. 6/10
Marvin Pieringer: Das erste Mal, dass er - dank der sechs Minuten Nachspielzeit - in der Liga für mehr als 20 Minuten spielen durfte. Aufgrund der fehlenden Kreativität im letzten Drittel größtenteils unsichtbar - konnte in manchen Szenen aber gute Impulse setzen. 5/10
Darko Churlinov: Kam für Zalazar in die Partie und spielte dementsprechend erstmals zentral und nicht außen auf. Da er aber nur etwa zehn Minuten auf dem Feld war ohne Wertung