Rüdiger moniert Einstellung im DFB-Team: “Nicht immer die lieben Jungs sein“
Von Dominik Hager

Die deutsche Nationalmannschaft hat auch nach der WM nicht wirklich überzeugen können. Zwar gewann die DFB-Elf das Testspiel gegen Peru mit 2:0, jedoch folgte darauf eine 2:3-Pleite gegen Belgien. Nicht mit dabei war Abwehrspieler Antonio Rüdiger, der sich in der neuen Folge des Sky-Formats “Meine Geschichte“ ausführlicher zur Nationalmannschaft äußerte.
Fußball-Deutschland rätselt darüber, wie man der DFB-Elf gut ein Jahr vor der Heim-EM wieder Leben einhauchen kann. Für Antonio Rüdiger ist der Ansatz klar. “Einsatz zeigen. Und nicht immer die lieben Jungs sein“, stellte er klar. Als positives Beispiel nennt der Innenverteidiger BVB-Star Emre Can. Dieser zeigte laut Rüdiger gegen Belgien nach seiner Einwechslung eine starke Leistung und sorgte dafür, dass de Bruyne nicht nach Belieben weiter zaubern konnte. Can verdiene daher “100-prozentig“ einen Platz in der ersten Elf.
Rüdiger mahnte auch davor, nicht “Fake“ zu sein. “Wenn du jemanden trittst, dann mein es auch so. Nicht, damit du gut aussiehst“, forderte er. Hierbei seien ihm Marius Wolf und Niclas Füllkrug positiv aufgefallen. Rüdiger vermisst im DFB-Team nicht die grundsätzliche Qualität, jedoch müsse “das Team-Konstrukt enger werden.“ Hierfür müsse man Ergebnisse liefern und Geschlossenheit an den Tag legen.
Rüdiger fordert Wertschätzung für DFB-Nominierung: “Ist etwas Besonderes“
Der Abwehrspieler selbst möchte eine Leader-Rolle einnehmen und strotzt vor Motivation. “Für die Nationalmannschaft zu spielen ist etwas Besonderes. Und da müssen wir wieder hin, dass jeder das Gefühl hat ‘Hey, das ist nicht normal hier zu sein.‘“
Rüdiger räumte ein, lange gebraucht zu haben, um die WM-Enttäuschung hinter sich zu lassen. Der Abwehrspieler haderte damit, dass es zu viel “Träumerei“ gegeben habe und monierte das “Drumherum“ bei der WM. Dabei dürfte er insbesondere politische Themen wie die One-Love-Binde gemeint haben. Dies habe “brutal genervt“. Bleibt zu hoffen, dass Rüdiger und die DFB-Elf bei der Heim-EM endlich abliefern. Ausreden gibt es dann jedenfalls keine mehr.