Robin Gosens zu den Bayern? So wahrscheinlich ist ein Transfer

Haben die Bayern Interesse am offensiven Außenverteidiger Robin Gosens?
Haben die Bayern Interesse am offensiven Außenverteidiger Robin Gosens? / Gonzalo Arroyo Moreno/Getty Images
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Mit Robin Gosens soll ein weiterer bekannter Name auf der Münchner Einkaufsliste erschienen sein. Dies berichtet jedenfalls die italienische Zeitung Tuttosport. Wie unser Transfercheck zeigt, käme eine Verpflichtung des Linksfußes von Atlanta Bergamo aber eher einer Sensation gleich.


Der deutsche Nationalspieler Robin Gosens wird schon seit längerer Zeit mit mehreren Topvereinen in Europa in Verbindung gebracht. Als offensiv ausgerichteter Linksverteidiger bzw. Schienenspieler besticht der 26-Jährige vor allem im Spiel nach vorne. In der laufenden Saison kommt Gosens auf zehn Tore und sieben Vorlagen. Stolze Werte, die natürlich Begehrlichkeiten erwecken. Laut Angaben der Tuttosport sollen sich neben Manchester City und Juventus Turin auch die Bayern ins Werben um den Außenbahnspieler eingeschalten haben.

Gosens träumt schon lange von der Bundesliga: Schlagen die Bayern zu?

Gosens selbst dürfte einen Wechsel nicht abgeneigt sein, zumal er in mehreren Interviews seinen Traum von der Bundesliga bekräftigte. Für einen Wechsel spricht auch die Tatsache, dass der FC Bayern bevorzugt deutsche Nationalspieler verpflichtet. Der Spieler könnte zudem sowohl als Linksverteidiger als auch im linken offensiven Mittelfeld agieren, wodurch man für beide Positionen eine Alternative hätte.

Gosens zu den Bayern? Darum ist ein Transfer unwahrscheinlich

Allerdings sind die genannten Punkte auch schon die einzigen, die für einen Wechsel sprechen. Alleine die finanziellen Rahmenbedingungen machen einen Deal kaum realistisch. Gosens besitzt noch bis zum Jahr 2022 Vertrag, den Atlanta Bergamo optional bis 2023 verlängern kann (und auch wird). Als Ablöse wären demnach etwa 40 Millionen Euro fällig. Geld, das die Bayern in einen dringend notwendigen Verteidiger wie Upamecano stecken, aber nicht in einen universell einsetzbaren Back-up.

Über diese Rolle würde der 26-Jährige in München nicht rauskommen. Das Problem bei der Sache ist nämlich, dass Gosens weder wirklich als Außenverteidiger passt, noch als linker Mittelfeldspieler. Für einen Abwehrspieler ist der Linksfuß zu defensivschwach und hat vor allem taktisch einige Defizite.

In der offensiveren Rolle hätte er es auch schwer, weil er für seine Aktionen den Platz benötigt, den man in München nicht hat. Der Nationalspieler ist eher ein eindimensionaler Akteur, der zur Grundlinie geht und Flanken schlägt. Bei den Bayern benötigt man als Flügelspieler mehr Technik, Dribbelstärke und Variabilität.

Robin Gosens
Im Nationalteam agierte Robin Gosens bislang eher unglücklich. / Boris Streubel/Getty Images

Gosens ist ein Spezialist für die Fünferkette, wodurch er in Bergamo perfekt funktioniert. Im DFB-Dress konnte dieser jedoch noch nicht überzeugen, was für gewisse Anpassungsschwierigkeiten spricht. All diese Punkte machen ihn für den FC Bayern uninteressant.

Davies, Richards und Hernández: Die Plätze in der Linksverteidigung sind belegt

Es ist zur erwarten, dass an diesem Gerücht wenig dran ist. Hierfür spricht, dass die Tuttosport eine eher mäßige Quelle ist und regelmäßig mit Gerüchten um sich wirft, von denen viele haltlos sind. Dafür spricht auch der Zeitpunkt, zu dem das Gerücht die Runde macht. Nach dem Champions-League-Aus werden die Bayern wohl mit mehreren Namen in Verbindung gebracht, weil einige Medienvertreter mutmaßlich ein Aufrüsten erwarten.

Dieses dürfte jedoch schon mal nicht links in der Viererkette stattfinden. Mit Omar Richards hat man bereits einen Ersatz für Davies gefunden. Es ist zwar fraglich, ob ein 23-jähriger Zweitligaspieler wirklich ein hochkarätiger Back-up darstellt, jedoch müsste man sich bei einem weiteren Transfer fragen, wofür der Engländer eigentlich geholt wurde. Notfalls könnte zudem Lucas Hernández auf die linke Seite rücken. Demnach hätte sich die Frage nach dem Bedarf auch erledigt.