Rekord-Transfer Osimhen: "In Wolfsburg glaubte man nicht an mich!"

Victor Osimhen wurde in Wolfsburg verschmäht
Victor Osimhen wurde in Wolfsburg verschmäht / TF-Images/Getty Images
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Von Januar 2017 bis zum Sommer 2018 stand Victor Osimhen beim VfL Wolfsburg unter Vertrag, allerdings kam der nigerianische Stürmer in dieser Zeit nur auf 16 Einsätze für die Wölfe. Als Flop verschrien, geht der heute 21-Jährige in diesem Sommer für 70 Millionen Euro über die Ladentheke. Im Interview mit Sport1 erinnert er sich ungern an seine Zeit beim VfL.

Nachdem er im August 2018 zunächst an den französischen Klub Charleroi ausgeliehen wurde, wechselte Osimhen ein Jahr später fix nach Frankreich. Charleroi überwies damals 3,5 Millionen Euro an Wolfsburg - den gleichen Betrag zahlte auch der VfL einst für ihn.

Nach 20 Toren in 36 Einsätzen für Charleroi ging der Mittelstürmer im letzten Sommer für 22,4 Millionen Euro zum OSC Lille. Dort beeindruckte er in der abgelaufenen Saison mit 18 Toren und sechs Vorlagen und ein italienischer Top-Klub wurde auf ihn aufmerksam.

In diesem Sommer wechselte Osimhen dann für 70 Millionen Euro von Lille zum SSC Neapel - eine Summe, die in der Regel nur für absolute Meister ihres Faches gezahlt wird. Wie konnte sich Wolfsburg damals so in dem Spieler täuschen?

Keine Geduld - Schmadtke gesteht Fehleinschätzung ein

"Das Wetter, die Sprache, das Essen. Ich war zum ersten Mal in Europa, war gerade 18 Jahre jung und hatte nicht genug Zeit, mich zu akklimatisieren", beschreibt Osimhen bei Sport1 seine Zeit in Wolfsburg. Der Verein habe damals einfach "nicht sehr an mich geglaubt", bringt er es auf den Punkt. Die Leihe und der folgende Transfer nach Charleroi war für ihn eine Art Befreiung gewesen.

"Ich denke, dass mir die Liebe und Akzeptanz, die ich in Charleroi erfahren habe, sehr geholfen hat. Ich kam gerade aus einer schwierigen Situation und mein Selbstvertrauen war am Tiefpunkt angelangt", zeichnet Osimhen ein eher düsteres Bild des Umgangs mit ihm in Wolfsburg.

Jörg Schmadtke hat aus den Fehlern der Vergangenheit seine Schlüsse gezogen
Jörg Schmadtke hat aus den Fehlern der Vergangenheit seine Schlüsse gezogen / TF-Images/Getty Images

Wolfsburgs Sportdirektor Jörg Schmadtke wurde im August 2018 installiert und war somit der Hauptverantwortliche für die damalige Fehlkalkulation. Gegenüber dem Sportbuzzer sieht er sein damaliges Handeln als lehrreich für die Zukunft.

"Die wichtigste Lehre ist, dass man bei manchen Transfers Geduld haben muss. Man kann nicht sagen: Wir verpflichten da einen, sorgen für Unterkunft und Verpflegung und dann funktioniert das schon. Der Stellenwert des Faktors Geduld wird manchmal unterschätzt", so Schmadtke.

Bezüglich der enormen Summen, die für Osimhen nun gezahlt wurden, muss sich auch ein wirtschaftlich abgesicherter Verein wie Wolfsburg gehörig ärgern.