Red Bull erlässt RB Leipzig 100 Millionen Euro Schulden

Red-Bull-Inhaber Dietrich Mateschitz erlässt RB Leipzig Schulden in Höhe von 100 Millionen Euro.
Red-Bull-Inhaber Dietrich Mateschitz erlässt RB Leipzig Schulden in Höhe von 100 Millionen Euro. / ROBERT MICHAEL/Getty Images
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Bundesligist RB Leipzig hat die Jahresabschluss für die Saison 2018/19 veröffentlicht. Wie aus den Zahlen hervorgeht, wurden dem Verein von Eigentümer Red Bull Schulden in Höhe von 100 Millionen Euro erlassen. Das steht im Widerspruch zu einer pikanten Aussage von Geschäftsführer Oliver Mintzlaff im Januar.

Es ist kein unüblicher Vorgang, und doch befeuert er die seit Jahren existierende Kritik an RB Leipzig. Der Klub, dessen GmbH zu 99 Prozent Red Bull gehört, weist in der Bilanz für die Saison 2018/19 erheblich niedrigere Schulden auf als zuvor. Statt auf 186 Millionen Euro belaufen sich diese nur noch auf 86 Millionen Euro. Die wegfallenden Gelder wurden von Red Bull erlassen.

"Hier wurden Schulden gegenüber Red Bull sehr elegant und rechtskonform von Fremd- in Eigenkapital gewandelt. Red Bull hat auf die ausstehenden Forderungen verzichtet und hat die Summe vereinfacht ausgedrückt nachträglich auf den Kaufpreis für den Klub draufgelegt", erklärte Bilanzexperte Prof. Ludwig Hierl den Vorgang gegenüber RBLive. Dem Portal zufolge hat Red Bull bei der Gründung der GmbH lediglich 2,5 Millionen Euro in das Stammkapital eingezahlt. Laut Hierl seien auch anderen Klubs in der Vergangenheit Schulden erlassen worden. Exemplarisch nannte er den Hamburger SV.

Allerdings steht dieser Schuldenerlass im Widerspruch zu einer Aussage von Geschäftsführer Oliver Mintzlaff. Der 44-Jährige sagte im Januar gegenüber der Rheinischen Post: "Unsere Darlehen kommen nicht von der Sparkasse Leipzig, sondern zu marktüblichen Konditionen von Red Bull. Das Geld wurde uns nicht geschenkt, das sind Darlehen, die getilgt werden müssen." Dieses Vorgehen sei auch bei anderen Klubs Gang und Gäbe. "Wenn sich Schalke bei Clemens Tönnies Geld leiht, müssen sie das auch zurückzahlen", so Mintzlaff.