Reaktionen und Pressestimmen zu BVB - Lazio: Elfer-Frust und Achtelfinal-Freuden

Mit dem 1:1 gegen Lazio erreicht der BVB das Achtelfinale
Mit dem 1:1 gegen Lazio erreicht der BVB das Achtelfinale / Lars Baron/Getty Images
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Mit einem 1:1-Unentschieden gegen Lazio Rom sicherte sich Borussia Dortmund den Einzug ins Achtelfinale der Champions League. Nach dem Abpfiff gab es neben der Freude darüber auch Ärger wegen eines Elfmeters. International blickt die Presse vor allem auf die Leistung angesichts des Ausfalls von Erling Haaland.

Mal wieder war die Leistung des Schiedsrichterteams, vor allem die des Videoassistenten, im Fokus. Den Treffer zum 1:1 (67. Minute) konnte Ciro Immobile für Lazio Rom durch einen - vorsichtig formuliert - sehr fragwürdigen Elfmeter erzielen. Zwar waren die Gäste aus Italien in der zweiten Halbzeit besser als Borussia Dortmund - am Ende reicht dem BVB das Remis jedoch, um in die K.O.-Phase der Champions League einzuziehen.

BVB-Coach Lucien Favre betonte nach dem Spiel vor allem den Erfolg des Weiterkommens in die Endrunde der besten 16 Teams (Stimmen via Sport1): "Sie haben eine gute Mannschaft, wir haben dort 1:3 verloren. Wir hätten heute auch gewinnen können. Aber wir sind qualifiziert und sie sind noch nicht qualifiziert. Wir hatten einen guten Gegner, das dürfen wir nicht vergessen."

Lucien Favre war mit dem 1:1-Remis seines BVB nicht gänzlich einverstanden
Lucien Favre war mit dem 1:1-Remis seines BVB nicht gänzlich einverstanden / Pool/Getty Images

Auch bezüglich des Elfmeters, "verursacht" durch den in der 62. Minute eingewechselten Nico Schulz, hatte er eine klare Meinung: "Das ist kein Elfmeter. Heutzutage ist das unglaublich. [...] Niemand sagt etwas, am Ende ist das Ergebnis 1:1 - aber das ist nicht die Wahrheit." Favre weiter: "Wir sind qualifiziert. Punkt, fertig! Das ist das Wichtigste."

"Das ist einfach nur ärgerlich" - Elfer-Frust beim BVB trotz Achtelfinal-Einzug

Auch bei Sportdirektor Michael Zorc war der Strafstoß für Lazio ein Thema, über das man sich vermutlich stundenlang hätte aufregen können. "Da kann man nur eine Meinung haben. Dann braucht man den Videoschiedsrichter nicht mehr, wenn eine solche Fehlentscheidung nicht korrigiert wird. Irgendwann ist es zu viel, das ist einfach nur ärgerlich", so der 58-Jährige. Weiter erklärt er, Schiedsrichter Antonio Mateu Lahoz (Spanien) hätte auf sein "gutes Team" verwiesen, das schließlich das Signal gegeben hätte. "Der Videoschiedsrichter wird ad absurdum geführt. Er muss ja einschreiten, er kann ihn ja nicht anrufen, aber dann weiß ich nicht, warum wir dieses ganze Prozedere haben."

Michael Zorc äußerte klare Kritik gegenüber dem VAR-Team
Michael Zorc äußerte klare Kritik gegenüber dem VAR-Team / DeFodi Images/Getty Images

Etwas gemäßigter zu dieser Szene äußerten sich Marco Reus und auch Nico Schulz selbst. "Nico sieht, dass er vielleicht zu spät kommt. Er zieht dann zurück. Und dann fällt er einfach über Nico", so Reus, der ehrlicherweise aber hinzufügt: "Ich hätte ihn so nicht gegeben, aber auf der anderen Seite hätte ich etwas anderes gesagt."

"Er kommt vor mir an den Ball", gab Schulz zu, hatte aber ebenfalls noch wichtige Zusätze anzubringen: "Ich stehe eigentlich so, dass er vorher abspringt. Für mich war es kein Elfmeter. [...] Er meinte, ich habe ihn getroffen, ich meine nicht. Am Ende hat der Schiedsrichter entschieden."

Elfmeter, oder doch nicht? Der generelle Eindruck geht klar in Richtung Fehlentscheidung
Elfmeter, oder doch nicht? Der generelle Eindruck geht klar in Richtung Fehlentscheidung / DeFodi Images/Getty Images

Kapitän Reus erklärte zum allgemeinen Spielverlauf, seine Mannschaft habe in der zweiten Halbzeit "zu tief gestanden", weshalb man die Partie etwas aus der Hand gab: "Wir haben uns zu weit fallen lassen und hatten zu wenig Druck nach vorne. Wir hatten nicht mehr diese Ordnung und die Struktur nach vorne, um ins Pressing zu kommen. In der zweiten Halbzeit hatten wir weniger Zugriff."


Haaland-Verletzung im Fokus der internationalen Presse

"Borussia Dortmund zieht gegen Lazio ohne den verletzten Haaland ins Achtelfinale ein", titelt die spanische Marca zu dem Spiel, mit einer dazu passenden Einleitung: "Das Fundament des Signal Iduna Parks wurde erschüttert, als Dortmund kurz vor Spielbeginn die Verletzung von Erling Haaland bekanntgab". So sehr das Spiel als solches auch betrachtet wurde, so sehr stand der Ausfall des Stürmers im Fokus.

Ähnlich und ganz nüchtern auch die Mundo Deportivo: "Dortmund ist, ohne Haaland, mit einem Unentschieden gegen Lazio qualifiziert". Das Einziehen in die K.O.-Runde als erstes, großes Ziel: "Die Deutschen gingen durch Guerreiro in Führung und bekamen den Punkt, den sie zum Erreichen der zweiten Runde der Königsklasse brauchten."

Aus Italien schreibt die Gazzetta dello Sport: "Immobile antwortet auf Guerreiro: Lazio holte Dortmund noch auf" und "Lazio, ein exzellentes 1:1 in Dortmund (ohne Haaland): Für das Achtelfinale reicht nun ein Unentschieden gegen Brügge". Beim Corriere dello Sport steht die zweite Hälfte im Fokus: "Lazio ist nah dran, aus Dortmund etwas mitzunehmen. Das Heim-Remis der Borussia geht auch an die Mannschaft von Inzaghi, die vor allem in der zweiten Halbzeit eine tolle Partie spielte."

In Deutschland titelt der kicker: "Nach unberechtigtem Elfmeter: Bürki hält Weiterkommen fest." Die Bild zieht gewohnt nach: "Haaland-Schock und Schiri-Bock! Dortmunds turbulenter Achtelfinal-Einzug."