"Re-Start 2": Neue Lockerungen für die Bundesliga geplant - Zuschauer-Einlass in der nächsten Saison?

Die DFL hat am Montag die Vereine über fortlaufende Lockerungen der Hygiene-Vorschriften informiert
Die DFL hat am Montag die Vereine über fortlaufende Lockerungen der Hygiene-Vorschriften informiert / Pool/Getty Images
facebooktwitterreddit

Durch die gesellschaftliche und medizinische Entwicklung während der Coronavirus-Pandemie geht die DFL weitere Schritte. So teilte der Verband den 36 Profi-Klubs am Montag laut kicker mit, welche Lockerungen es innerhalb des Hygiene-Katalogs geben wird. Zudem wird über erste Pläne für die nächste Saison berichtet.

Das von der DFL erarbeitete Hygiene-Konzept hat bislang so gut funktioniert, dass es aus der Sportwelt viel Lob erfahren hat und als Vorbild für die weiteren Ligen gilt, die sehr bald starten werden. Mittlerweile ist es bereits einige Wochen alt, verfasst und ausgearbeitet wurde es in einer Situation, als das Virus noch nicht so weit eingedämmt war, wie es aktuell zum Glück der Fall ist. Dementsprechend setzt der Verband nun ein paar Lockerungen innerhalb dieses Konzeptes um.

DFL plant drei neue Maßnahmen für die Bundesliga

Da die Situation aber noch immer alles andere als überstanden ist und der Spielbetrieb Woche für Woche auf dem Prüfstand steht, geht es zunächst nur um vereinzelte Lockerungen, und nicht um Maßnahmen der Abschaffung bestimmter Abschnitte. In einem Papier an die 36 Profi-Vereine, über das der kicker berichtet, informiert DFL-Geschäftsführer Christian Seifert über die nun anstehenden Veränderungen in der Bundesliga.

Übergeordnet stehen demnach "drei bevorstehende Maßnahmen". Im ersten Punkt geht es darum, Kleinigkeiten im direkten Spielbetrieb "an die zwischenzeitlichen Entwicklungen in der Gesamtgesellschaft anpassen" zu können. Ein Beispiel soll das Tragen von Masken bei Auswechselspielern sein, die zurzeit mit Abstand auf den Tribünen Platz nehmen müssen. Solange der nötige Mindestabstand eingehalten wird, könnte diese Masken-Regel weichen. Immerhin handelt es sich um sehr häufig getestete Spieler, die sich innerhalb der Liga und der Mannschaften befinden.

DFL-Geschäftsführer Christian Seifert (re.) steht noch immer im Fokus der Bundesliga-Fortsetzung
DFL-Geschäftsführer Christian Seifert (re.) steht noch immer im Fokus der Bundesliga-Fortsetzung / Thomas Lohnes/Getty Images

Zudem geht es um die Zulassung weiterer Personen im Stadion, die aus beruflichen Gründen anwesend sein müssen. So hatten beispielsweise mehrere Fachverbände gefordert, mehr Journalisten (aktuell zehn) und Fotografen (aktuell drei) zuzulassen, um der journalistischen Arbeit besser nachgehen zu können. Die DFL befürwortet derartige Anpassungen. Auch die jeweiligen Delegationen der Vereine, also Funktionäre wie Vorsitzende, Präsidenten oder Vorstände, können leicht erweitert werden.

Bislang durfte das Heimteam acht und das Gästeteam vier Vertreter ins Stadion entsenden. Allerdings liegt auch in diesem speziellen Punkt der Fokus auf der Betonung, dass "der unmittelbare Personenkreis um die Mannschaft nach wie vor als hochsensibel anzusehen" sei.

Saisonstart in den frühen Herbst verschoben - schrittweise Zulassung von Zuschauern angedacht

Der zweite Punkt bezieht sich auf den bereits anvisierten Saisonstart der nächsten Spielzeit. Dieser wird derzeit unter dem Arbeitstitel "Re-Start 2" behandelt. Darin wird klargestellt, dass der momentane Zustand mitsamt der Vorschriften aus dem vergangenen März nicht über neun Monate - also eine ganze (neue) Saison - umgesetzt werden kann. Die "Quasi-Quarantäne" der Spieler sowie die möglichst geringe Zulassung ins Stadion wird somit als Ausnahmefall betont. Außerdem soll der 11. September als der frühestmögliche Starttermin der Spielzeit 2020/2021 betrachtet werden - nicht zuletzt auch aufgrund einer notwendigen Pause für Spieler und Trainer.

Verwaiste Stadien sind derzeit noch notwendig - Lockerungen könnte es im Herbst geben
Verwaiste Stadien sind derzeit noch notwendig - Lockerungen könnte es im Herbst geben / Stuart Franklin/Getty Images

Im dritten und somit vorerst letzten Punkt hat die DFL erste Gedanken zum potenziellen Einlass von Zuschauern aufgenommen. Der Verband habe diesbezüglich "bereits den Dialog mit dem Bundesgesundheitsministerium aufgenommen mit Blick auf die Möglichkeit, mit dem Saisonstart schrittweise Zuschauer zu den Spielen beider Ligen zuzulassen", heißt es in dem Schreiben. Hierbei liegt die Betonung auf schrittweise, da eine volle Auslastung auch im (frühen) Herbst noch nicht denkbar ist.

Zudem bat Seifert die Vereine darum, "keine konkreten Zahlen oder Zeitpunkte ungeprüft in den Raum zu stellen". So soll vermieden werden, dass falsche oder schlicht unnötige Spekulationen einen womöglich ausgearbeiteten Plan mit Vereinen und Politik verhindern oder vorab in ein schlechtes Licht rücken. Eine etwaige Debatte über eine angebliche Sonderrolle des Profi-Fußballs hatte es vor allem in den Wochen vor dem geplanten Re-Start gegeben - so ein Theater soll nicht noch einmal entstehen.