Prognose Bundesliga-Tabelle: Die Vorhersage 2020/21 vor dem Saisonstart

Wer steigt ab, wer schielt nach Europa und kann jemand die Bayern stoppen?
Wer steigt ab, wer schielt nach Europa und kann jemand die Bayern stoppen? /
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Die kommende Saison 2020/21 in der Bundesliga steht in den Startlöchern, am 18. September eröffnet der FC Bayern gegen den FC Schalke 04 die Spielzeit. Kann der amtierende Meister auch im kommenden Jahr jubeln und seinen neunten Titel in Serie feiern oder steht am Ende der Dauerrivale aus Dortmund an der Spitze?

Wer wird den bitteren Gang in die Zweitklassigkeit antreten müssen - wer wird die Liga in Europa vertreten dürfen - wer wird das obligatorische Überraschungsteam werden?

90min wagt eine frühe Prognose anhand der aktuellen Eindrücke der 18 Teams:

Die Eindrücke aus den Testspielen sind zwar nur bedingt heranzuziehen, doch in einigen Fällen waren diese auffällig. Zudem läuft die aktuelle Transfer-Periode noch, also sind mögliche spätere Zu- oder Abgänge verständlicherweise nicht berücksichtigt.

18. 1. FC Köln

Horst Heldt und Markus Gisdol stehen vor einer harten Saison
Horst Heldt und Markus Gisdol stehen vor einer harten Saison / Pool/Getty Images

Die Kölner haben eine ganz schwere Saison vor sich. Die letzten Spiele der abgelaufenen Rückrunde, die Auftritte in den Tests und der vorerst wegfallende Heimvorteil durch die euphorischen Anhänger sind Indizien für die drohende Krise der Kölner.

An erster Stelle ist es aber der aktuelle Kader, der wenig Hoffnung auf eine entspannte Saison macht. Nach den Abgängen von Terodde und dem stabilen Leistner trifft den FC die Rückkehr von Uth nach Schalke besonders hart.

Zugänge wurden bisher nicht vermeldet, bis auf Zieler als Konkurent zu Horn. Zudem kehrt eine Vielzahl von Leihspielern nach Köln zurück, für die eine Lösung gefunden werden muss. Wenn die Kölner Verantwortlichen diese Umstände nicht zeitnah regeln, droht der Abstieg.

17. Arminia Bielefeld

Auch Ritsu Doan wird die Arminia nicht in der Liga halten können
Auch Ritsu Doan wird die Arminia nicht in der Liga halten können / Thomas F. Starke/Getty Images

Die Arminia muss beweisen, dass ihr Ansatz aus der abgelaufenen Zweitliga-Saison auch eine Etage höher greift. Allerdings zeigen die Beispiele aus der Vergangenheit wie Paderborn oder Heidenheim, dass die Bundesliga ein hartes Pflaster ist - auch für in der Vorsaison erfolgreiche Aufsteiger.

Die Mannschaft blieb größtenteils zusammen, doch die Verstärkungen um Doan oder Córdova werden die Arminia wohl nicht zum Klassenerhalt führen. Aber: Totgesagte leben länger - ein Ansporn für Bielefeld, die Kritiker zu widerlegen.

16. FC Schalke 04

David Wagner schaffte es bislang nicht, einen positiven Trend herbeizuführen
David Wagner schaffte es bislang nicht, einen positiven Trend herbeizuführen / DeFodi Images/Getty Images

Nach der historisch schwachen Rückrunde der abgelaufenen Saison machte Schalke in den ersten Tests da weiter, wo man aufhörte - mit Niederlagen und desolaten Auftritten. Auch das eine gute Spiel gegen Bochum in der Vorbereitung kann nicht verschleiern, dass Königsblau auch in der kommenden Saison Probleme haben wird.

Den Abgängen von McKennie, Nübel und Caligiuri stehen zudem nur der in die Jahre gekommene Ibisevic und die schon einmal auf Schalke gescheiterten Rückkehrer Uth und Rudy gegenüber. Hinzu kommen die öffentlich gemachten wirtschaftlichen Probleme und die anhaltenden Diskussionen um Trainer Wagner - für eine ruhige Saison sind das zu viele Baustellen.

15. Hertha BSC

Michael Preetz und Bruno Labbadia stehen unter Zugzwang
Michael Preetz und Bruno Labbadia stehen unter Zugzwang / Matthias Hangst/Getty Images

Obwohl der Geldregen von Investor Windhorst eine starke Aufbruchstimmung verbreiten sollte, war die Hertha im letzten Jahr fast ausschließlich negativ in den Schlagzeilen zu finden.

Die Entlassung von Covic, die Posse um Klinsmann, Kalous Video und die suboptimalen Ergebnisse bestimmten die Themen. Trainer Labbadia rettete den Klub zwar vor dem Gang in die Zweitklassigkeit, doch die aktuelle Verfassung des Teams besonders in der Offensive lässt keine Entwicklung erkennen.

Der Druck der Investoren und die neuerlichen Problematiken bei der Sponsoren-Suche kommen als hausgemachte Gewichte mit in den Rucksack - die Hertha wird auch in der kommenden Spielzeit vor einige Probleme gestellt werden.

14. SC Freiburg

Christian Streich muss sich mal wieder Gedanken machen
Christian Streich muss sich mal wieder Gedanken machen / Alexander Hassenstein/Getty Images

Dass die Freiburger in der abgelaufenen Saison lange um den Einzug in den Europapokal mitspielten, ist Fluch wie Segen. Denn wie immer wenn der SC eine starke Saison spielte, verließen die Top-Spieler den Schwarzwald.

In diesem Jahr werden die Abgänge von Koch, Schwolow und Waldschmidt nicht zu kompensieren sein und Trainer Christian Streich muss sich erneut am Wiederaufbau des Teams abarbeiten.

Freiburg scheint sich jedoch in den letzten Jahren insofern stabilisiert zu haben, dass nicht von einem Abstieg auszugehen ist.

13. VfB Stuttgart

Pellegrino Matarazzo wird den VfB in der Liga halten können.
Pellegrino Matarazzo wird den VfB in der Liga halten können. / DeFodi Images/Getty Images

Der VfB will sich nach zwei Abstiegen in den letzten fünf Jahren wieder in der Bundesliga etablieren. Die aktuellen Aussichten auf ein ruhiges erstes Jahr im deutschen Oberhaus sind auch gut.

Zum in der Offensive ohnehin ausreichend bestückten Kader holte man mit Anton, Mavropanos und Torwart Kobel zudem ein ordentliches Defensiv-Paket.

Der VfB wird das ausgerufene Ziel "Klassenerhalt" erreichen, eine Überraschung wäre es jedoch, wenn man weiter oben mitspielen würde.

12. FSV Mainz 05

Die Mainzer haben ein gutes Team, doch der nächste Schritt ist nicht in Sicht
Die Mainzer haben ein gutes Team, doch der nächste Schritt ist nicht in Sicht / Alex Grimm/Getty Images

Generell stellt der FSV einen guten Kader für die kommende Saison. Erfahrene Akteure wie Quaison, Onisiwo und Boetius werden durch junge Hoffnungsträger wie Baku, Mateta und Neuzugang Kilian ergänzt.

Doch der nächste Schritt, also ein Angriff auf die internationalen Ränge, wird eher nicht zu erwarten sein. Mainz wird im gesicherten Mittelfeld landen, wenn man weiterhin von schmerzlichen Abgängen verschont bleibt.

11. FC Augsburg

Tobias Strobl und Daniel Caligiuri sollen  Augsburg anführen
Tobias Strobl und Daniel Caligiuri sollen Augsburg anführen / TF-Images/Getty Images

Die Augsburger haben zwar mit Philipp Max einen Eckpfeiler verloren, allerdings holte man mit Gikiewicz, Strobl und Caligiuri ein interessantes Paket in die Mannschaft.

Die in der letzten Saison eklatante Schwäche im Tor wurde behoben und zudem hat man mit Strobl und Caligiuri zwei gestandene Profis verpflichtet, die das ansonsten gut besetzte und junge Team anführen könnten.

Mit Uduokhai, Löwen, Richter und Vargas steckt einiges an Potenzial in der Mannschaft. Schafft Trainer Heiko Herrlich es, die Komponenten zu vereinen, dann darf man sich auf eine ruhige Saison freuen.

10. SV Werder Bremen

Tahith Chong könnte die Bremer aufwecken
Tahith Chong könnte die Bremer aufwecken / DeFodi Images/Getty Images

Werder stand in der abgelaufenen Saison dermaßen knapp vor dem Abstieg, dass man sich über die hohe Platzierung in dieser Tabelle wundern muss.

Allerdings sind die Eindrücke aus der Vorbereitung durchaus positiv, besonders Neuzugang Chong könnte ein entscheidender Faktor für die Bremer "Wiedergeburt" sein.

Das Thema Rashica scheint noch lange nicht beendet zu sein, doch sollten die Hanseaten den Kosovaren halten können, sollte die kommende Spielzeit wesentlich positiver verlaufen, als die letzte.

9. 1. FC Union Berlin

Max Kruse könnte Union weiter bringen.
Max Kruse könnte Union weiter bringen. / TF-Images/Getty Images

Bei den Eisernen drehte sich in der Vorbereitung natürlich alles um Max Kruse, der - wenn er nicht allzu sehr eingerostet ist - die Berliner auf die nächste Stufe bringen kann.

Doch dabei wird schnell vergessen, dass Union bis auf Torwart Gikiewicz aktuell keinen größeren Abgang verzeichnen musste. Die Neuzugänge Endo und Knoche könnten zudem einen weiteren Niveau-Schub verleihen und den Hauptstadt-Klub zum Überraschungsteam der kommenden Saison machen.

Der elfte Platz der Vorsaison könnte also nicht nur bestätigt, sondern wenn alles optimal läuft noch gesteigert werden.

8. Eintracht Frankfurt

Adi Hütter will wieder Europa angreifen, doch die Konkurrenz ist stark.
Adi Hütter will wieder Europa angreifen, doch die Konkurrenz ist stark. / Alexander Scheuber/Getty Images

Die Eintracht hatte in der letzten Saison damit zu tun, sich nach den Abgängen ihrer Top-Stars wieder zu sammeln. Der neunte Platz aus dem Vorjahr war in Ordnung, jedoch will Frankfurt wieder heiße Europapokal-Partien erleben.

Der Tausch Zuber-Gacinovic war bislang die einzige nennenswerte Kaderveränderung. Sollte Kostic nicht noch das Weite suchen, könnten die Adler sich wieder weiter nach oben orientieren. Allerdings schläft die Konkurrenz auch nicht.

7. TSG 1899 Hoffenheim

Sebastian Hoeneß soll die TSG weiterbringen.
Sebastian Hoeneß soll die TSG weiterbringen. / TF-Images/Getty Images

Die Hoffenheimer brachten sich zum Ende der Vorsaison aufgrund der unglücklichen Ehe mit Ex-Coach Schreuder fast um den Lohn einer ansprechenden Saison. Letztlich qualifizierte man sich jedoch für Europa und hat mit Sebastian Hoeneß nun einen aufstrebenden Trainer verpflichtet.

Da sich Zu- und Abgänge die Waage halten, kann Hoeneß beweisen, dass der Kader einiges hergibt. Im Normalfall sollte das für den Kampf um die Europa League reichen.

6. VfL Wolfsburg

Die Zukunft von Wout Weghorst wird entscheidend sein.
Die Zukunft von Wout Weghorst wird entscheidend sein. / Dean Mouhtaropoulos/Getty Images

Die Wolfsburger qualifizierten sich in der Vorsaison relativ souverän für Europa. Da der Kader Stand jetzt nahezu unverändert bleibt, spricht wenig dafür, dass der VfL in der kommenden Spielzeit durchgereicht wird.

Vieles wird jedoch davon abhängen, ob Sturmtank Weghorst tatsächlich in der Autostadt bleibt - ohne ihn wird es schwer werden, die Vorsaison zu bestätigen.

5. Bayer 04 Leverkusen

Peter Bosz muss zwei absolute Leistungsträger ersetzen.
Peter Bosz muss zwei absolute Leistungsträger ersetzen. / Pool/Getty Images

Leverkusen verlor in diesem Sommer mit Volland und Havertz zwei absolute Punkte-Garanten und dem gegenüber stehen aktuell keine großen Zugänge. Ob Patrik Schick die versprochene Lösung sein wird, ist abzuwarten.

Die Werkself wird das regelmäßig vorgegebene Ziel "Königsklasse" vermutlich auch in der kommenden Saison verpassen. Die Abgänge wiegen einfach zu schwer. Sollte sich nicht noch etwas gravierendes im Kader verändern, wird es selbst mit der Europa-League-Qualifikation eng werden.

4. RB Leipzig

Julian Nagelsmann steht nicht für Stillstand.
Julian Nagelsmann steht nicht für Stillstand. / Pool/Getty Images

RB Leipzig verlor zwar Werner an Chelsea und konnte Schick nicht halten, die Sachsen haben jedoch Stürmer Hwang an Bord geholt, der einiges verspricht und Angelino dauerhaft verpflichtet.

Zudem stand man in der Vorsaison im Halbfinale der Champions League und hat mit Nagelsmann einen Trainer, der immer das Optimum erreichen will. Der ohnehin klasse besetzte Kader spricht ebenso dafür, dass Leipzig wieder unter den Top vier landen wird. Für mehr wird es aber aufgrund der Konkurrenz nicht reichen.

3. Borussia Mönchengladbach

Marco Rose wird seine Debüt-Saison bestätigen wollen.
Marco Rose wird seine Debüt-Saison bestätigen wollen. / DeFodi Images/Getty Images

In der Vorsaison stand die Borussia lange Zeit ununterbrochen an der Tabellenspitze, was natürlich auch an der damals schwächelnden Konkurrenz lag. Doch Gladbach spielte im letzten Jahr auch mit einigen neuen Spielern und zudem machte sich Marco Rose als Trainer vorstellig.

Die Geschwindigkeit der Entwicklung der Mannschaft war beeindruckend und vieles deutet darauf hin, dass die Fohlen in Roses zweitem Jahr noch einmal verbessert auftreten werden.

Erstmals seit langer Zeit hat die Borussia keinen Leistungsträger abgeben müssen und mit Hannes Wolf einen Spieler dazu geholt, der nicht nur Rose und dessen Philosophie kennt, sondern bei entsprechender Gesundheit für ordentlich Furore in der Liga sorgen wird.

2. Borussia Dortmund

Lucien Favre will mit Haaland und Reyna den Titel angreifen.
Lucien Favre will mit Haaland und Reyna den Titel angreifen. / RONNY HARTMANN/Getty Images

Die Dortmunder wollten eigentlich schon in der abgelaufenen Saison Meister werden, doch unerklärliche Einbrüche sorgten am Ende für den undankbaren zweiten Platz.

Mit Bellingham und Reinier hat man zwei Top-Spieler verpflichtet, zudem gehen Haaland und Can in ihre erste volle Saison. Entscheidend war jedoch, dass man Sancho halten konnte und auch in der kommenden Saison auf ihn bauen kann.

Wenn Favre die auch in der aktuellen Vorbereitung auftretenden Defensiv-Probleme und die anhaltende Diskussion um seine Person in den Griff bekommt, könnte es ein enges Rennen um den Titel werden.

1. FC Bayern München

Der amtierende Triple-Sieger wird auch in der kommenden Saison dominieren.
Der amtierende Triple-Sieger wird auch in der kommenden Saison dominieren. / MATTHEW CHILDS/Getty Images

Der FC Bayern holte nach holprigem Start in der letzten Saison souverän das Triple und wird auch in der nächsten Spielzeit der Gejagte sein. Thiagos möglicher Abgang wäre sicherlich ein Qualitätsverlust, jedoch ebenso verschmerzbar.

Der Kern der Mannschaft gehört aktuell zum Besten, was der europäische Fußball bietet. Neuer hält wieder wie ein absoluter Weltklasse-Keeper, Müller befindet sich im zweiten Frühling und Lewandowski trifft und trifft und trifft. Zu allem Überfluss gesellt sich nun auch ein nicht ganz untalentierter Leroy Sané dazu...

Ja, Leipzig macht Druck - ja, Gladbach verspricht einiges - ja, der BVB hat einen starken und jungen Kader, doch der Titel wird im Normalfall wieder nach München gehen.