Ole Werner stellt sich vor: Der passende Deckel auf den Werder-Topf?

Ole Werner hat bei Werder gleich voll losgelegt
Ole Werner hat bei Werder gleich voll losgelegt / Martin Rose/GettyImages
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Ole Werner ist da - voller Tatendrang. Der neue Werder-Chefcoach hat bis zu seinem Debüt am Freitag nicht viel Zeit. Und legte gleich voll los. Kann er Grün-Weiß wieder auf Kurs bringen?


Das Trainerchaos am Osterdeich soll nun vorbei sein: Ole Werner heißt der neue Kapitän an der Werder-Brücke. Bis Sommer 2023 hat der 33-Jährige unterschrieben. Es ist nach 15 Jahren in verschiedenen Funktionen bei Holstein Kiel sein erster Trainerjob bei einem anderen Klub.

"Es ist eine Situation, der man sich stellen muss. Es gab viele Veränderungen in kurzer Zeit und meine Aufgabe ist es jetzt, der Mannschaft eine klare Arbeitsweise mitzugeben."

Ole Werner

Die Aufgabe bei Werder hat es direkt in sich. Kurz vor Ende der Hinrunde steckt der Bundesliga-Absteiger im Tabellenmittelfeld des Unterhauses fest. 20 Punkte nach 15 Spielen heißt die ernüchternde Bilanz, die lediglich für Rang zehn reicht.

Das Positive: Es bleibt weiter so eng in der 2. Liga, dass der Abstand auf Rang drei lediglich acht Zähler beträgt. In dieser ausgeglichenen Liga ein Rückstand, den man mit einer Siegesserie relativ schnell aufholen kann.

Werder und Werner: Eine deckungsgleiche Philosophie

In Bremen will man eine erfolgreiche Aufholjagd mit der Weiterentwicklung einer jungen Mannschaft kombinieren. "Ole ist ein junger, spannender und sehr guter Trainer, der mit seiner Idee Fußball zu spielen sehr gut zu Werder passt. Er will unseren Weg, eine junge, entwicklungsfähige Mannschaft aufzubauen, absolut mitgehen. Er hat als Cheftrainer erfolgreich in Kiel gearbeitet, kennt die 2. Liga und wird sich als Norddeutscher schnell in Bremen zurechtfinden", erklärte Sportchef Frank Baumann.

Frank Baumann
Frank Baumann hofft, dass mit Werner wieder Ruhe in Bremen einkehrt / Stuart Franklin/GettyImages

Werner, der im Sommer bereits am Osterdeich im Gespräch war, scheint perfekt zu Grün-Weiß zu passen. Findet er auch selbst, wie er bei seiner offiziellen Vorstellung am Montagnachmittag sagte: "In den Gesprächen war sofort spürbar, dass es auf beiden Seiten die gleiche Auffassung über Spiel- und Arbeitsweise gibt. Das hat mich davon überzeugt, dass Werder die passende Aufgabe für mich ist. Werder steht für einen mutigen und offensiven Spielstil und für ein geschlossenes Miteinander. Das sind Dinge, mit denen ich mich gut identifizieren kann und bei denen ich mich einbringen werde. Ich freue mich unheimlich darauf, endlich mit der Mannschaft loszulegen und um Punkte zu kämpfen."

"Der Anspruch von Werder Bremen ist es, Spiele zu gewinnen und diesen Anspruch wollen wir auch sichtbar machen."

Werners Start als Werder-Coach: Es wird gleich entscheidend

Schon am Montag, der eigentlich als trainingsfreier Tag eingeplant war, stand Werner mit seiner neuen Mannschaft auf dem Platz. "Ich habe insgesamt eine neugierige und positive Stimmung wahrgenommen und morgen geht es schon richtig los", meinte er. "Es gibt eine Menge zu tun, weil wir wenig Zeit bis zum nächsten Spiel haben und ich die Mannschaft schnellstmöglich kennenlernen will. Ich wurde sehr gut aufgenommen", so Werner weiter.

Tatendrang ist nach den turbulenten Monaten und vor allem letzten Wochen vonnöten. Am kommenden Freitag gastiert Kellerkind Aue (15.) im Weserstadion. Eine Woche später (erneut Freitagabend) reist Grün-Weiß nach Regensburg zum Überraschungs-Dritten. Beides gleich zu Beginn wegweisende Spiele. Werner wäre es zu wünschen, dass er mit der Maximalpunktzahl startet. Dann ist die Chance ungleich höher, dass am Osterdeich endlich wieder norddeutsche Gelassenheit einkehrt - mit Aussicht auf Euphorie.