Özil-Berater schießt gegen Arteta und Arsenal: "Keine Chance gegeben"

Mesut Özil darf nicht mehr für den FC Arsenal spielen. Jetzt schießt sein Berater gegen den Klub.
Mesut Özil darf nicht mehr für den FC Arsenal spielen. Jetzt schießt sein Berater gegen den Klub. / DeFodi Images/Getty Images
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Die Debatte um die Ausbootung von Mesut Özil aus dem Premier-League-Kader des FC Arsenal geht weiter. Nach der Stellungnahme von Mikel Arteta hat sich Özils Berater Erkut Sögüt zu Wort gemeldet und den Verein für den Umgang mit dem Weltmeister von 2014 kritisert.

Dass Mesut Özil aus dem Kader des FC Arsenal gestrichen wurde, war wenig überraschend. Unter Mikel Arteta spielt der 32-Jährige seit dem Re-Start im Juni keine Rolle mehr, sein letzter Einsatz in der Premier League stammt vom siebten März - damals gewannen die Gunners mit 1:0 gegen West Ham United.

Özil selbst klagte in einer Stellungnahme in den sozialen Medien über mangelnde Loyalität des Vereins, dem er im Februar 2018 mit seiner Vertragsverlängerung bis 2021 seine Treue schwor. Gunners-Coach Mikel Arteta nannte indes sportliche Gründe für das Aus: "Mein Job ist es, das Beste aus jedem Spieler herauszuholen und das Team zu verbessern", so der Spanier, "jetzt fühle ich im Moment, dass ich hier versagt habe."

Özil-Berater Sögüt: Arteta "hat versagt, fair zu sein"

Laut Özils Berater Erkut Sögüt entspricht diese Darstellung nicht der Wahrheit. In einem Interview mit ESPN kritisierte der Rechtsanwalt den Verein und Arteta scharf: "Er hat bei Özil nicht versagt. Er hat versagt, fair, ehrlich und transparent zu sein und jemanden mit Respekt zu behandeln, der einen Vertrag hat und die ganze Zeit loyal war", sagte Sögüt über den Gunners-Coach. Arteta habe Özil in der laufenden Spielzeit "keine Chance gegeben, sich zu präsentieren. Wenn er noch unter Vertrag steht, sollte der Spieler die Möglichkeit haben, zu bleiben und um einen Platz zu kämpfen. Diese wurde Mesut nicht gegeben."

Mesut Özil darf nicht einmal mehr auf der Bank des FC Arsenal Platz nehmen
Mesut Özil darf nicht einmal mehr auf der Bank des FC Arsenal Platz nehmen / Chloe Knott - Danehouse/Getty Images

Sportliche Gründe seien seiner Ansicht nach nicht ausschlaggebend für die Suspendierung: "Ich habe mit mindestens fünf Mannschaftskollegen gesprochen, die alle gesagt haben, dass er gut trainiert. Sie sagen, Mesut sei einer ihrer besten Spieler und sie könnten nicht verstehen, warum er außen vor ist", so Sögüt, der wittert, dass Arsenal ihn möglicherweise zu einem Wechsel bewegen wollte: "Vielleicht war es das Ziel, bis zum Ende zu warten, bis Mesut sagen würde: ‚Ich will gehen‘. Wenn Mesut das getan hätte, kann der Verein sagen, dass er gehen will und wenn sie keinen Verein für ihn finden, haben sie eine Ausrede und können sagen: ‚Wir können dich nicht registrieren, weil du gehen wolltest‘."

""Er wollte für dieses Wappen spielen""

Berater Erkut Sögüt über Mesut Özil

Jedoch habe der Verein gewusst, dass Özil seinen Vertrag erfüllen will. Dies hatte der frühere deutsche Nationalspieler in der Vergangenheit mehrfach öffentlich betont. "Vielleicht wollten sie ihn ungewollt und unwillkommen fühlen lassen, aber er wollte für dieses Wappen spielen", verteidigt Sögüt seinen Klienten.

Auch das Gedankenspiel, Özil wolle seinen Vertrag womöglich aufgrund seines Gehalts (ca. 388.000 Euro pro Woche laut Welt) erfüllen, lässt Sögüt nicht gelten: "Es geht um die Art und Weise, wie mit ihm umgegangen wird. Mesut ist jemand, der für seine Rechte kämpft. Der Vertrag war ein großes Bekenntnis für ihn. Er hätte gehen können und woanders als ablösefreier Spieler auf dem Höhepunkt seiner Karriere 30 Millionen Pfund Handgeld verdienen können. Aber er ist loyal geblieben."