Nullnummer in Köln: Stiefmütterchen Rhein-Derby

Jonas Hector (l.) und Jonas Hofmann (r.)
Jonas Hector (l.) und Jonas Hofmann (r.) / Dean Mouhtaropoulos/GettyImages
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Das Derby zwischen dem 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach ist eigentlich immer eine heiße Angelegenheit. Davon war heute nichts, aber mal gar nichts zu sehen. Köln konnte nicht, Gladbach wollte nicht. Am Ende stand's 0:0 und das ist genau das Ergebnis, das dieses Spiel verdient hat.

Wer das Gefühl hat, der Bundesliga geht im internationalen Vergleich so ein wenig die Puste aus, der konnte sich heute im "Derby" zwischen Köln und Gladbach bestätigt sehen. Dort spielte nämlich eine Mannschaft, die fußballerisch so limitiert ist, dass die Fantasie dafür fehlt, wie sie Tore erzielen soll. Und dann war da die andere Mannschaft, bei der das Licht aus ist; bei der Borussia aus Mönchengladbach ist es zappenduster.

Köln limitiert - Gladbach betreibt Arbeitsverweigerung

Köln wollte ja immerhin. Als Reaktion auf die Transfersperre, als Befreiungsschlag dieses schweren Nackenschlags. Gerade in der ersten Halbzeit sah das phasenweise bei den Hausherren ganz in Ordnung aus, zielstrebig und druckvoll, wenn auch fußballerisch limitiert. Nach dem Seitenwechsel ließen die Domstädter dann aber ordentlich nach und ließen sich von der schläfrigen Stimmung des Spiels einlullen.

Gladbach hingegen zeigte von Beginn an, was sie von diesem Spiel wollen: gar nichts. Die Borussia-Spieler sind satt, ohne Spannung, ohne Esprit und ohne Idee. Gladbach spielt den Ball auf den Außenverteidiger und weiß dann nicht mehr weiter - das ist im Kern Gladbachs aktuelle Spielphilosophie. Klar, in der Bundesliga geht für die Fohlen nichts mehr. Aber Gladbach in einem Derby so lustlos zu sehen, das ist schon harter Tobak. Die Leistung über 90 Minuten heute grenzte an Arbeitsverweigerung.

Und damit lässt sich das ereignisarme und bemerkenswert stiefmütterliche Derby zusammenfassen. Nach dem Abpfiff gab es keine Pfiffe, keinen Jubel, ein wenig verhaltenen Applaus von den Rängen. Das Publikum quittierte, dass die Mannschaft wollte, Dinge probiert hat. Mehr ist aus diesem Kader aktuell nicht herauszukitzeln.

Gladbach hingegen durfte froh sein, nicht vor den eigenen Fans gespielt zu haben. Die hätten die Fohlenelf für diese Leistung nämlich zerrissen.