Neue Details zum Nagelsmann-Rauswurf enthüllt
Von Daniel Holfelder

Vor knapp einem Monat hat sich der FC Bayern von Julian Nagelsmann getrennt. Nun werden neue Details zu den Gründen für die Entlassung bekannt.
Sport1-Reporter Kerry Hau berichtet im Podcast "Die Bayern-Woche" davon, dass Nagelsmann schon länger auf der Kippe stand. Konkret sollen die Bosse bereits Mitte Februar nach der 2:3-Pleite in Gladbach über einen Trainerwechsel nachgedacht haben. Nagelsmann habe seinerzeit schon "massiv gewackelt", so Hau.
Inzwischen würden sich die Verantwortlichen sogar ärgern, die Entlassung erst einen Monat später vollzogen zu haben. Thomas Tuchel hätte im Falle einer früheren Trennung von Nagelsmann mehr Zeit gehabt, die Mannschaft auf die wichtige Saisonphase vorzubereiten. Der erste Kontakt zu Tuchel, verrät Hau, sei auch nur wenige Tage nach der Gladbach-Niederlage hergestellt worden.
Der Sport1-Reporter erklärt: "Die Entscheidung an sich dürfte auch Nagelsmann nicht komplett unvorbereitet getroffen haben. Es gab Probleme auf und neben dem Platz. Und darauf haben ihn die Verantwortlichen, vor allem Hasan Salihamidzic, mehrfach hingewiesen."
"Zündstoff" um Gravenberch
Konkret soll sich die Münchner Chefetage an Nagelsmanns Kadermanagement und insbesondere am Umgang mit Ryan Gravenberch gestört haben. Dem jungen Sommer-Neuzugang sollen Salihamdizic und Co. bei der Verpflichtung versprochen haben, dass er sich schnell in die Stammelf spielen könne. Weil Gravenberch der absolute Wunschspieler der Bosse gewesen sei, habe diese Personalie für "besonders viel Zündstoff" gesorgt.
"Es heißt, dass sich Nagelsmann überhaupt nicht für Gravenberch interessiert haben soll. Für die Bosse war das ein Schlag ins Gesicht", erklärt Hau. Sein Fazit zur Nagelsmann-Entlassung formuliert der Bayern-Experte wie folgt:
"Nagelsmann ist definitiv nicht an seiner Fachkompetenz gescheitert. Wenn er ein bisschen an seiner Menschenführung arbeitet, wird er ein Weltklasse-Coach. Genauso bin ich mir sicher, dass die Bayern unter Tuchel sehr erfolgreich sein werden, sobald diese unruhige Saison mal endgültig abgehakt ist und er den Kader im Sommer noch an der einen oder anderen Stelle nach seinen Vorstellungen gestalten kann."