Nächste Pleite in Everton: FC Southampton im freien Fall

Ralph Hasenhüttl.
Ralph Hasenhüttl. / MIKE EGERTON/Getty Images
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Anfang Januar war der FC Southampton nach einem Sieg über den FC Liverpool noch auf Europa-Kurs. Seither holte die Mannschaft von Trainer Ralph Hasenhüttl in der Premier League aber nur noch einen Punkt. Nach der Niederlage am Montagabend müssen sich die Saints inzwischen eher mit dem Abstiegskampf befassen.

Als der Schiedsrichter abpfiff, sank Ralph Hasenhüttl in seiner Coaching Zone zusammen und vergrub das Gesicht in seinen Händen. "Ich hatte Tränen in den Augen", sagte er später BBC Sport, "wegen des Windes!" Ob es wirklich daran lag, oder daran, dass sein FC Southampton gerade den FC Liverpool mit 1:0 geschlagen hatte? Wir werden es nie erfahren.

Damals jedenfalls, Anfang Januar, war Hasenhüttl mit seinen Saints in der Premier League oben mit dabei und spielte um die internationalen Plätze. Dieser Sieg gegen den Meister bedeutete viel. Es war wieder ein Schritt nach vorne, nachdem es seit Amtsantritt des Österreichers auch schlechte Zeiten mit einer 0:9-Klatsche gegeben hatte.

Inzwischen ist die Mannschaft aber wieder dort angekommen. Denn seit diesem 04. Januar hat der FC Southampton kein einziges Spiel in der Premier League mehr gewinnen können. Drei Siege im FA Cup gab es, in der Liga aber nur ein Remis gegen Chelsea. Das wäre beachtlich, wenn ansonsten nicht jedes andere Spiel verloren gegangen wäre - und nicht wieder ein 0:9 bei Manchester United dabei gewesen wäre.

Ganz aktuell verlor Southampton am Montagabend beim FC Everton 0:1. Keine Schande, in der aktuellen Situation aber trotzdem schmerzhaft. "Wir haben Probleme, den Ball im Netz unterzubringen und mit Verletzungen", versuchte Hasenhüttl bei BBC Sport eine Erklärung für den aktuellen Lauf zu finden, sagte aber auch: "Ich habe eine Mannschaft gesehen, die bis zum Ende gekämpft hat."

Aber es gab eben wieder keine Punkte, statt internationalen Ambitionen rückt jetzt der Abstiegskampf immer näher. Sieben Punkte Vorsprung auf den FC Fulham auf Rang 18 sind es noch, nach dem Sieg über Liverpool waren es noch 18 gewesen. "30 Punkte reichen nicht, um in der Liga zu bleiben", weiß Hasenhüttl. "Wir brauchen Punkte und zwar bestenfalls nächstes Wochenende."

Am kommenden Samstag geht es für die Saints zu Sheffield United. Mit gerade einmal elf Zählern sind die Blades hoffnungslos auf dem letzten Platz und werden höchstwahrscheinlich absteigen. Southampton darf sich keinen Ausrutscher erlauben, denn danach wartet Manchester City, wo es normalerweise nichts zu holen gibt.

"Wenn ich in der Umkleide von Southampton wäre, hätte ich wahrscheinlich ziemliche Angst davor, zu Sheffield United zu fahren."

BBC-Experte Leon Osman

Trotz allem dürfte Hasenhüttl aktuell noch nicht zur Debatte stehen. Der 53-Jährige hat dem FC Southampton wieder eine echte Identität verschafft und kombiniert ansehnlichen Fußball mit Ergebnissen. Dass vor allem Letzteres im Moment ausbleibt, ist natürlich ein Problem - aber der Trainer sollte sich genügend Vertrauen erarbeitet haben, um die aktuelle Krise zu überstehen. Zumindest vorerst.