Nach Winterwechsel: Wie läuft es bei Ex-BVB-Profi Julian Weigl?

Seit knapp einem Jahr in Lissabon: Julian Weigl
Seit knapp einem Jahr in Lissabon: Julian Weigl / Quality Sport Images/Getty Images
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Anfang des Jahres brach Julian Weigl seine Zelte bei Borussia Dortmund ab und wagte erstmals in seiner Karriere den Sprung ins Ausland. Für 20 Millionen Euro Ablöse sicherte sich Benfica die Dienste des defensiven Mittelfeldspielers, der sich in Lissabon auf Anhieb einen Stammplatz erkämpfte. In seiner zweiten Saison beim portugiesischen Rekordmeister läuft es für den 25-Jährigen allerdings nicht mehr so rund wie zu Beginn.

Viereinhalb Jahre lang trug Weigl, der einst beim TSV 1860 München den Sprung in den Profikader geschafft hatte, das Trikot der Schwarz-Gelben. Schlappe 2,5 Millionen Euro legte der BVB im Sommer 2015 für den Rechtsfuß auf den Tisch. Die Verpflichtung des Sechsers erwies sich zunächst als echter Glücksgriff. Unter Trainer Thomas Tuchel entwickelte sich der Ex-Münchner schnell zum Leistungsträger und feierte knapp ein Jahr nach seinem Wechsel auch sein Debüt für die Nationalmannschaft.

Nach dem Aus von Tuchel im Sommer 2017 kam Weigl auch unter dessen Nachfolgern Peter Bosz und Peter Stöger noch regelmäßig zum Einsatz. Mit dem Amtsantritt von Lucien Favre und den Verpflichtungen von Thomas Delaney und Axel Witsel wendete sich für den 25-Jährigen allerdings das Blatt. Nach einer enttäuschenden Hinrunde liebäugelte der defensive Mittelfeldspieler im Januar 2019 mit einem Wechsel zu Paris Saint-Germain und Tuchel, erhielt jedoch keine Freigabe. Ein Jahr später, in dem Weigl zwar deutlich mehr spielte, aber oftmals als Innenverteidiger aushelfen musste, folgte schließlich der Abschied vom BVB in Richtung Lissabon.

Als Stammspieler zur Vizemeisterschaft

Mit seinem Wechsel zu Benfica schien Weigl zunächst alles richtig gemacht zu haben. Unter Chefcoach Bruno Lage war der Ex-Dortmunder im defensiven Mittelfeld gesetzt und auch nach der Entlassung des 44-Jährigen Ende Juni, nachdem sich Lissabon nach dem Restart der Saison in einer schwachen Form präsentiert und die Tabellenführung an den FC Porto verloren hatte, war er unter dessen Nachfolger Nelson Verissimo stets erste Wahl. 18 Einsätze (davon 17 von Beginn an), ein Treffer sowie die Vizemeisterschaft standen am Ende der Saison zu Buche.

Wieder zurück auf der Benfica-Bank: Jorge Jesus
Wieder zurück auf der Benfica-Bank: Jorge Jesus / Quality Sport Images/Getty Images

Anfang August kehrte Jorge Jesus auf die Trainerbank des 37-fachen Meisters zurück. Unter dem Portugiesen hat Weigl seinen Stammplatz verloren. Der 66-Jährige setzte bislang auf ein sehr offensiv ausgerichtetes Spielsystem mit nur einem Sechser, wodurch sich der Konkurrenzkampf mit Andreas Samaris und Gabriel weiter verschärft hat. Im Rennen um den einzigen Platz im defensiven Mittelfeld hatte Weigl bislang häufig das Nachsehen. Wettbewerbsübergreifend kann der Ex-Dortmunder drei Startelfeinsätze und sieben Einwechslungen vorweisen. Bei der jüngsten 2:3-Niederlage gegen den SC Braga kam der 25-Jährige erstmals in dieser Saison überhaupt nicht zum Einsatz.

Ob sich Weigl seinen Stammplatz wieder zurückerkämpfen kann, werden die nächsten Wochen zeigen. Dass der fünffache Nationalspieler dafür ausreichend Qualitäten mitbringt, hat er nicht nur in der vergangenen Rückrunde, sondern auch beim BVB gezeigt. Sollte der Rechtsfuß jedoch weiterhin nur die zweite Geige spielen, scheint ein Wechsel im Winter nicht ausgeschlossen zu sein. Italienische Medien brachten den Sechser zuletzt mit Juventus Turin in Verbindung.