Nach erneuten Rassismus-Attacken: Vinicius Junior will Real Madrid nicht verlassen

Vinicius Junior will bei den Königlichen bleiben
Vinicius Junior will bei den Königlichen bleiben / Quality Sport Images/GettyImages
facebooktwitterreddit

Vinicius Junior musste am Sonntag erneut unsägliche rassistische Beschimpfungen über sich ergehen lassen. Der Brasilianer meldete sich im Anschluss schonungslos zu Wort. An einen Abschied von Real Madrid und Spanien denkt er nach 90min-Informationen aber nicht.

ESPN Brazil hatte am Montag darüber berichtet, dass die Berater des 22-Jährigen vorgeschlagen hätten, die Königlichen und Spanien zu verlassen. Vinicius Junior möchte das aber nicht.

Beim 0:1 gegen Valencia am Sonntag wurde Vinicius im Mestalla von den Valencia-Fans rassistisch beleidigt. Als der Stürmer in der Nachspielzeit die Rote Karte sah, waren Affenlaute im Stadion zu hören. Von den Mitspielern und Trainer Carlo Ancelotti erhielt er im Anschluss Rückendeckung. Vinicius selbst äußerte sich via Twitter.

"Es war weder das erste, noch das zweite, noch das dritte Mal. Rassismus ist in LaLiga normal. Die Konkurrenz hält es für normal, der Verband auch und die Gegner ermutigen es. [...] Es tut mir leid für die Spanier, die anderer Meinung sind, aber heute gilt Spanien in Brasilien als Land der Rassisten", schrieb er unter anderem.

Wie 90min aus Kreisen von Real Madrid erfahren hat, ist der Klub über das anhaltende Problem verärgert. Der Verein steht fest hinter Vinicius und ist entschlossen, gegen La Liga oder andere zu kämpfen, um Gerechtigkeit für ihn zu erreichen.

Vini Jr. auf der anderen Seite möchte Madrid nicht verlassen. Zum einen, weil er sich durch die Vorfälle nicht vertreiben lassen möchte. Zum anderen spielt auch sein Verhältnis zu Ancelotti eine wichtige Rolle. Seit der Rückkehr des Italieners 2021 schenkte er Vinicius viel Vertrauen und verhalf ihm, sein volles Potenzial auszuschöpfen.

Der Journalist Bruno Andrade twitterte am Montag jedoch, dass sich Vinicius zum Thema noch einmal ausführlich in einem Interview äußern möchte. Dabei will er gegen den Rassismus in Spanien kämpfen und auch damit drohen, Real Madrid zu verlassen. Der Stürmer suche noch nach dem besten Weg und Zeitpunkt, um an die Öffentlichkeit zu gehen. Er wolle dabei konkrete Maßnahmen einfordern.