Muss RB Leipzig wirklich um Gulacsi zittern?

Peter Gulacsi (30) hat die "weißeste Weste" der Bundesliga
Peter Gulacsi (30) hat die "weißeste Weste" der Bundesliga / Martin Rose/Getty Images
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Nicht nur auf den Trainerposten, sondern auch zwischen den Pfosten wird es in der kommenden Saison einige Veränderungen geben. Der BVB etwa sucht eine neue Nummer eins und soll dafür unter anderem Peter Gulacsi von RB Leipzig ins Visier genommen haben. Auch Inter Mailand bekundet Medienberichten zufolge Interesse am 30-jährigen Ungar. Aber müssen die Roten Bullen tatsächlich um Gulacsi zittern?


Bereits am Samstag - zu Gast in Dortmund - kann Gulacsi sein 16. Saisonspiel ohne Gegentor beenden - und wäre somit für Koen Casteels (13 Zu-Null-Spiele) uneinholbar. Der potenzielle Pokalsieg, nur fünf Tage später, würde die Kirsche auf der Torte bilden.

RB-Keeper Peter Gulacsi erhält wohl Weiße Weste
Gulacsi wird aller Voraussicht nach die "Weiße Weste" der laufenden Bundesligasaison erhalten / JAN WOITAS/Getty Images

Die "Weiße Weste 2021" samt Pokalsieg wären ganz gewiss zwei starke Argumente, das RB-Trikot so schnell nicht wieder auszuziehen. Doch sie legen ebenso den Grundstein, dass Gulacsi nicht nur ligaintern, sondern europaweit für Aufsehen sorgt. Und nicht nur das; seine festgeschriebene Ausstiegsklausel in Höhe von 13 Millionen Euro gilt als wahres Super-Schnäppchen.

Laut Bild müssen die Roten Bullen deshalb ganz schön um ihren Schlussmann zittern. Die Argumente des Boulevardblatts:

  • Vermeintliche Interessenten möchten sich zwischen den Pfosten unbedingt neu formieren und wären bereit, eine Stange Geld in die Hand zu nehmen. Gulacsi winkt im Falle des Abgangs eine saftige Gehaltserhöhung.
  • Ex-Sportdirektor Markus Krösche habe den potenziellen Abgang des Keepers mit nur wenigen Worten heruntergespielt. Eine fehlende Wertschätzung, die bei Gulacsi nicht gerade auf Anklang stieß: "Peter weiß, was er an uns hat. Und wir wissen, was wir an ihm haben. Ich sehe da keinen Grund, dass er wechseln will."
  • Gulacsi und seine Frau Diana erwarten im September ihr zweites Kind. Deshalb soll schon im Sommer entschieden werden, wo die Familie langfristig lebt. Die Bedürfnisse von Diana sowie Sohn Dominik kämen dabei keineswegs zu kurz.

Von wegen zittern: Gulacsi bleibt!

90min behauptet: Kein Grund zur Sorge, liebe Leipziger. Gulacsi bleibt! Bereits im Februar bekannte er sich im Gespräch mit dem kicker öffentlich zu einer weiteren, langfristigen Beschäftigung bei den Sachsen. "Ich fühle mich sehr wohl in Leipzig, auch meine Familie, es ist einfach perfekt. Ich kann mir sehr gut vorstellen, langfristig hier zu bleiben."

Gulacsis Vertrag läuft aktuell bis 2023, könnte aber auch darüber hinaus verlängert werden. Die bestätigte Ausstiegsklausel wird der 37-fache Nationalkeeper Ungarns aller Voraussicht nach nicht aktivieren. "Ich habe über England und Salzburg meinen Weg in Leipzig gefunden. Es müsste schon sehr viel passieren, dass ich diesen Weg auf meinen Wunsch hin verlassen würde", betonte Gulacsi sehr eindeutig.

"Leipzig gehört zu den besten Vereinen in Deutschland und mittlerweile auch Europa."

Peter Gulacsi via Sport Bild

Dabei hat gerade Gulacsi einen großen Anteil daran, dass die Leipziger dort stehen, wo sie nun einmal stehen. Beide Parteien schätzen sich sehr, wissen, woran sie einander haben - und genau aus diesem Grund werden die Verantwortlichen auch in puncto Gehalt einen großen Schritt in Richtung Gulacsi gehen (müssen).

Gulacsi hat noch ein paar gute Jahre vor sich und wird ganz einfach dort bleiben, wo er bereits hohes Ansehen genießt, wo er sich mit seiner Familie pudelwohl fühlt, wo er in einem schönen Haus am See wohnt und wo er die unumstrittene Nummer eins ist und bleibt. Rein sportlich wäre innerhalb der Bundesliga bis auf die Bayern kein Wechsel ein Schritt nach vorne, maximal zur Seite. Finanziell wird er als Leistungsträger in Leipzig schon bald ein aufgefrischtes, solides Angebot erhalten.

Verhandlungen seien offenbar schon geplant. Klub-Boss Oliver Mintzlaff habe sich bei Gulacsi gemeldet. Das behauptet sogar die ansonsten noch stutzige Bild-Zeitung.