Endlich bei Milan angekommen: Malick Thiaw überzeugt in der Champions League
Von Jan Kupitz

Malick Thiaw kommt bei der AC Mailand immer besser in Fahrt und durfte am Dienstagabend sein Champions-League-Debüt feiern. Nach einer abermals überzeugenden Partie heimste der Ex-Schalker reichlich Lob ein.
Nach seinem Wechsel im Sommer hatte Malick Thiaw lange auf eine Chance bei Milan warten müssen. Im bisherigen Saisonverlauf war der 21-Jährige nur Innenverteidiger Nummer fünf der Rossoneri gewesen und in der Rangordnung sogar hinter Matteo Gabbia angesiedelt - zum Unverständnis vieler Milan-Tifosi.
Erst am vergangenen Freitag durfte Thiaw gegen den FC Turin erstmals über die vollen 90 Minuten ran. Dieser Umstand war vor allem Milans Negativserie von sieben Pflichtspielen ohne Sieg sowie Piolis Umstellung auf Dreierkette geschuldet. Doch im Nachhinein ist es müßig, zu erklären, warum Thiaw seine Chance erhalten hat - viel wichtiger ist: er hat sie genutzt!
Mit einer blitzsauberen Leistung gegen Torino (1:0) empfahl sich der Ex-Schalker auch für einen Einsatz im Hinspiel des Champions-League-Achtelfinals gegen Tottenham (1:0). Und siehe da: erneut lieferte Thiaw eine bärenstarke Vorstellung ab. Namhafte Gegenspieler wie Dejan Kulusevski und Harry Kane prallten am 21-Jährigen regelmäßig ab, am Ende stand eine Zweikampfquote von rund 70%!
Als Kirsche auf der Sahne hätte Thiaw beinahe noch das 2:0 erzielt, doch sein Kopfball aus aussichtsreicher Position ging knapp am Pfosten des Spurs-Gehäuses vorbei.
"Von sowas träumt man als kleines Kind", freute sich Thiaw bei Amazon Prime über sein Debüt in der Könisgklasse. "Ich denke, ich habe es locker genommen, habe mich auf das Spiel und meine Stärken konzentriert. Ich denke, es ist mir ganz gut gelungen."
Lob von Pioli und Maldini
Das sah auch sein Trainer so: "Malick hat ein tolles Spiel gemacht", lobte Stefano Pioli nach dem Spiel. "Er war gut, ich sehe, wie er im Training arbeitet."
Der 57-Jährige begründete Thiaws Reservistendasein zu Saisonbeginn mit dem Beispiel von Pierre Kalulu, der von Pioli nach seinem Wechsel ebenfalls lange zurückgehalten worden war, ehe er durchstartete und sich in Milans Startelf festspielte. "Auf diese Jungs muss man bauen", freute Pioli sich. "Ich habe immer Vertrauen in meine Jungs gehabt."
Lob für Thiaw gab es auch von höchster Stelle: Paolo Maldini, Milans Technischer Direktor und der wohl beste Verteidiger der Historie, zeigte sich sehr zufrieden mit seinem Sommer-Einkauf. "Ich habe mit ihm in den vergangenen Monaten viel gesprochen", verriet Maldini. "Ich habe seine Entwicklung gesehen und habe ihm gesagt: nicht aufgeben."
Gesagt, getan. Nach seinen fabelhaften Leistungen ist Thiaw aktuell nicht mehr aus der Startelf der Rossoneri wegzudenken. Die sieben Millionen Euro Ablöse, die Milan im Sommer an Schalke gezahlt hat, erweist sich als Schnäppchen.
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