Messis Zukunft: In Paris, in Manchester - oder doch in Barcelona?

Beim 3:2-Sieg der Blaugrana in Sevilla war Lionel Messi einmal mehr die spielentscheidende Figur
Beim 3:2-Sieg der Blaugrana in Sevilla war Lionel Messi einmal mehr die spielentscheidende Figur / Quality Sport Images/Getty Images
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Kaum ein Tag vergeht ohne irgendeine neue Meldung, mal mehr, mal weniger konsistent, über die Zukunft von Lionel Messi ab dem kommenden Juni. Der Superstar selbst hat sich eine Art omertà auferlegt - und will bis zum Saisonende nicht über seine Pläne sprechen. Dafür machen andere um so mehr Lärm.

Und sei es nur auf symbolischer Ebene. Das angesehene französische Fachblatt France Football ging jetzt sogar schon soweit, seinen Lesern via Titelblatt la pulga als PSG-Spieler zu präsentieren. Wenn auch nur rein optisch und mit Hilfe einer Fotomontage. Doch die Intention dahinter ist eindeutig. Zumal die alten Marktgesetze auch im Fußball gelten: wer nicht schreit, verkauft nichts! Wobei es ja hier mehr ums Kaufen geht.

Ob hinter der Aktion von France Football gar eine Strategie der Verantwortlichen von PSG stecken könnte, sei mal dahingestellt. Es würde jedenfalls in den Rahmen der letzten Wochen passen, in denen Schwergewichte aus dem Kader des französischen Champion keine Gelegenheit ausließen, die Ankunft des Messi-as gleichsam herbeizukommentieren.

Neymar bereits im Dezember, Messis Landsmann Ángel Di María nun vor kurzem. Während sich der Brasilianer noch relativ gedeckt hielt, und nur von dem großen Traum sprach, der sich für ihn im Falle einer Wiedervereinigung mit seinem früheren Buddy aus gemeinsamen Barça-Zeiten erfüllen würde, ging Di María noch einen Schritt weiter und sprach kryptisch von "großen Möglichkeiten", dass Messi in der nächsten Saison in Paris spielen könnte.

Doch ob diese marktschreierischen Aktivitäten wirklich zielführend sind, bleibt abzuwarten. Aus dem Messi-Lager sei zuletzt nämlich eher Genervtheit über die ganze Schaumschlägerei zu vernehmen gewesen, wie der US-amerikanische Sportsender ESPN vermeldet.

Messi angeblich genervt von dem ganzen Trubel

Eine namentlich nicht genannte Quelle des FC Barcelona wird mit folgenden Worten zitiert: "PSG macht gerade einen großen Fehler mit der Strategie, die sie fahren. Leo hasst diesen medialen Lärm und noch viel mehr die ganzen Kommentare, die zuletzt gemacht wurden."

Spielt PSG mit seinen immer offensiver werdenden Avancen somit dem Hauptrivalen im Rennen um den Weltklassemann womöglich in die Karten? ESPN zufolge sei das so. Der Sender verweist dabei auch auf die völlig andere Vorgehensweise bei Manchester City.

Die hätten, ganz im Stillen (so solches in einem so exponierten Geschäft wie dem Profi-Fußball überhaupt möglich ist), bereits im vergangenen Jahr Stück für Stück die Basis für einen erfolgreichen Messi-Deal gelegt. Zunächst sprach Guardiola mit Messi höchstpersönlich, zeigte dem Superstar auch dessen Perspektiven über die aktive Karriere hinaus auf und hielt danach größenteils die Füsse still.

Und in all den Monaten seitdem hätten die Engländer den Kontakt zum nächsten Umfeld Messis nie abbrechen lassen. Auch jetzt seien sie in ständigem, aber medial nicht wahrnehmbarem Austausch. Richtig in die Vollen gehen wollten sie demnach erst ab März oder April.

In ihren Augen offenbar früh genug, zumal Messi - seinen eigenen Worten zufolge - sich bis Juni eh nicht entscheiden wird.

Verbleib in Can Barça nicht ausgeschlossen

Und bei allen Gerüchten pro und contra PSG oder Man City - ein Szenario, nämlich ein Verbleib des Argentiniers in Barcelona, wird zur Zeit sehr stiefmütterlich behandelt. Dabei ist diese Variante alles andere als vom Tisch.

Natürlich hängt dies vor allem von der weiteren sportlichen Entwicklung der Azulgrana ab. Momentan sieht es für sie diesbezüglich ganz gut aus. Noch auf allen drei Hochzeiten tanzend (im Gegensatz zu den beiden großen Madrider Klubs), legten sie zuletzt eine beeindruckende Serie von elf ungeschlagenen Spielen hin.

Wenn jetzt auch noch der "richtige" Kandidat zum Präsidenten des Klubs gewählt wird (am 7. März sollen die Wahlen steigen) und dieser Klub-Chef in der Lage ist, Messi eine befriedigende Perspektive (öknonomisch wie sportlich) zu bieten, könnten sich die ganzen Wechsel-Gerüchte von heute auf morgen in Luft auflösen.

Es bleibt also weiterhin spannend in der Personalie Lionel Messi.