Ten Hag greift bei Man United durch: Strenge Trainings- und Kabinen-Regeln

Erik ten Hag
Erik ten Hag / Dean Mouhtaropoulos/GettyImages
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Im Sinne des Erfolgs krempelt Erik ten Hag bei Manchester United alles um. Für das Training führt er ebenso strikte Regeln ein, wie er das Kabinengefüge neu ordnen möchte. Bei diesen Änderungen soll kein Spieler einen Vorteil haben.


Erik ten Hag gilt als enorm ehrgeizig, als akribischer Arbeiter und als jemand, der auch unangenehme Entscheidungen trifft, wenn er der Ansicht ist, dass es der Mannschaft im Endeffekt hilft. Das hat er in seinen Jahren bei Ajax Amsterdam mehrfach unter Beweis gestellt.

Abgeschreckt hat das Manchester United aber nicht. Im Gegenteil: Seine Art und Weise ist mit ein entscheidender Grund gewesen, wieso der taumelnde Riese ihn überhaupt verpflichtet hat. Immerhin gibt es nach der vergangenen Saison viel aufzuräumen bei den Red Devils.

Für den größtmöglichen Erfolg auf der einen Seite, und für die bestmögliche Hygiene im Team auf der anderen Seite, scheint der Niederländer ein paar für ihn sehr wichtige und zugleich ziemlich strikte Grundregeln festzulegen. Diese betreffen sowohl das Training an sich, aber auch viele Aspekte rund um die Mannschaft.

Rückpässe verboten, Körpersprache im Fokus, keine Grüppchenbildung: Ten Hag krempelt Manchester um

Die britische Sun berichtet von diesen Änderungen. Ein Beispiel: Im Training soll es keine Rückpässe mehr geben. Die Spielphilosophie von ten Hag besticht durch Adjektive wie mutig, offensiv, direkt. Er möchte den Ballgewinn oder Ballbesitz allgemein nicht verlangsamen, sondern direkt nach vorne spielen. Das sollen die Spieler so schnell wie möglich verinnerlichen - natürlich aus dem Training heraus.

Dem Bericht zufolge könnte er Spieler auch aus dem Training nehmen, sollten sie für seine Begriffe zu häufig nach hinten oder auch zu viel seitwärts spielen.

Eine Quelle hat berichtet: "Es gibt einen großen Fokus auf Pass- und Spielübungen mit einer oder zwei Ball-Berührungen, in denen der Zug nach vorne trainiert wird. Spielen sie zu häufig nicht nach vorne, nimmt er sie für ein, zwei Minuten vom Platz."

Dazu sollen alle Spieler an ihrer Fitness und ihrer Körpersprache arbeiten. Der erste Aspekt bezieht sich wieder auf den anvisierten Spielstil. Hoch attackierend mit einem intensiven Pressing - dafür braucht es fitte Spieler. Die Körpersprache war in der letzten Saison ein großes Thema. Hängende Schultern, enttäuschte Gesichter, ein oftmals vorzeitiges Aufgeben in den Partien. Das soll der Vergangenheit angehören.

Was ebenfalls für eine schlechte Stimmung gesorgt hat: Grüppchenbildung in der Kabine. Ten Hag möchte diesen Effekt ausmerzen. Alle sollen sich hinter den gemeinsamen Zielen versammeln.

Und ein Aspekt, den er aus seiner Ajax-Zeit mitnimmt: Es gibt keine (zu) jungen Spieler, nur gute oder schlechte Spieler. Für United heißt das, dass Jugendspieler, die sich im ersten Team zeigen dürfen, durchaus die Chance bekommen, bereits etablierte Spieler zu verdrängen. Lediglich die Leistung im Training steht im Vordergrund.

Dabei soll es für ten Hag auch keinerlei Unterschied machen, ob er beispielsweise einen Spitzenverdiener auf die Bank setzen würde. Gehälter und Namen spielen in seinen Planungen keine Rolle. Wer gut trainiert, der wird spielen. Wer es nicht tut, der sitzt auf der Bank oder gar auf der Tribüne. Völlig egal, welcher Name hinten auf dem Trikot steht.


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