Man United bereit, 80 Millionen Euro für Llorente zu zahlen

Manchester United ist bereit, 80 Millionen Euro für ihn zu zahlen: Marcos Llorente
Manchester United ist bereit, 80 Millionen Euro für ihn zu zahlen: Marcos Llorente / Denis Doyle/Getty Images
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Mit seinen guten Leistungen, die Marcos Llorente seit nunmehr über einem Jahr mit beeindruckender Konstanz abliefert, hat sich der Mittelfeldspieler von Atlético Madrid in die Agenden der europäischen Topklubs gespielt. Manchester United soll bereit sein, 80 Millionen Euro für Llorente zu bezahlen. Doch der will eigentlich gar nicht weg aus Madrid.


Denn seit seinem 30 Millionen Euro schweren Wechsel von Atléticos Erzrivalen Real Madrid zu den Colchoneros im Sommer 2019 hat sich Llorente kontinuierlich besser in das für ihn ungewohnte System von Diego Simeon einfügen können.

Die Anfänge waren schwierig. Noch im ersten Halbjahr der Saison 2019/20 kam Llorente kaum über den Status des Ergänzungsspielers und Kurzarbeiters hinaus. Selten gingen seine Einsatzzeiten über die 45 Minuten-Grenze hinaus.

Llorentes magische Nacht von Anfield als Wendemarke

Doch alles änderte sich in der Nacht des 11. März 2020, als Atlético Madrid in der Verlängerung des Champions-League-Achtelfinalrückspiels beim FC Liverpool Gefahr lief, den 1:0-Vorsprung aus dem Hinspiel durch die Finger gleiten zu lassen.

Es lief die 97. Spielminute in Anfield. Gerade drei Zeigerumdrehungen zuvor hatten die Reds durch Firmino auf 2:0 geschaltet - und waren in diesem Moment für das Viertelfinale qualifiziert. Doch dann fabrizierte ausgerechnet ein Spanier in den Reihen der Engländer einen wendebringenden Fehler.

Torwart Adrián spielte einen katastrophalen Ball genau in die Füße von João Félix, der wiederum Llorente am Strafraumeck bediente - und dieser zog trocken ab. 2:1. Jetzt waren die Madrilenen eine Runde weiter.

Marcos Llorente
Hier bejubelt Llorente seinen ersten Treffer an der Anfield Road - ein weiterer und eine Vorlage sollten noch folgen. / Laurence Griffiths/Getty Images

Und während die Reds noch um Fassung rangen, legte Llorente gleich noch mal nach. Neun Minuten nach seinem ersten Tor traf er nach einem schnellen Konter der Gäste und auf Vorarbeit von Álvaro Morata zum kurz zuvor nie für möglich gehaltenen Ausgleich.

Nunmehr völlig demoralisierte Hausherren ließen endgültig die Köpfe hängen und kassierten in der Nachspielzeit sogar noch das 2:3. Diesmal hatte Llorente auf Morata abgelegt.

Zwei Tore und ein Assist, die binnen weniger Minuten ein Spiel auf den Kopf stellten: Marcos Llorente, der 30-Millionen-Euro-Mann von Real Madrid, der so glanzlos in die Saison gestartet war, war auf einmal der Held eines ganzen Klubs.

Keiner konnte sich an jenem Abend vorstellen, dass diese Partie an der Anfield Road für lange Zeit die letzte sein würde.

Gute Entwicklung Llorentes hält auch in der aktuellen Saison an

Nach einem gut drei Monate währenden Lockdown kamen Atlético und Llorente blendend aus den Startlöchern, verloren in der Liga kein Spiel mehr (ohne freilich noch entscheidend in das Meisterrennen eingreifen zu können), mussten aber im Viertelfinale der Königsklasse RB Leipzig den Vortritt lassen.

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Im CL-Viertelfinale hatte Atlético gegen RB Leipzig das Nachsehen (hier ein Duell zwischen Angeliño und Llorente) / LLUIS GENE/Getty Images

Llorente beschloss die Spielzeit mit zehn Scorerpunkten (fünf Tore, fünf Assists) in Liga und Champions League. Werte, die er in dieser laufenden Saison sogar schon verdoppeln konnte. Aktuell liegt er bei zehn Treffern und neun Torvorlagen.

Llorente will Atlético gar nicht verlassen - doch wie plant der Klub?

Die kometenhafte Entwicklung des 26-Jährigen scheint also nahtlos weiter zu gehen. Aus Llorentes Sicht natürlich am liebsten bei den Rojiblancos. Am Rande der spanischen Hauptstadt baut sich der gebürtige Madrilene gerade ein schickes neues Eigenheim.

Wie sehr er sich mit dem Klub identifiziert, zeigt auch, dass er die letztjährige Entscheidung des Klubs, die Gehälter der Spieler zu reduzieren, ohne jegliches Murren akzeptiert hat. Marcos Llorente und Atlético - diese Verbindung scheint zu passen.

Doch die Verantwortlichen von Manchester United geben in ihrem Bemühen, einen der aktuell interessantesten Mittelfeldspieler Europas unter Vertrag zu nehmen, ebenfalls nicht nach.

Bereits mehrere Wochen vor jener März-Nacht in Liverpool, nämlich zum Ende der damaligen Winter-Transferperiode gab es zwischen den Klubs Verhandlungen, die aber auch aufgrund der Weigerung des Spielers, den Klub zu wechseln, fruchtlos blieben.

Mittlerweile sollen die Verantwortlichen bei Manchester United sogar bereit sein, stolze 80 Millionen Euro für den Spanier hinzublättern. So berichtet es das Madrider Fachblatt as. Es wäre - neben der Transfersumme, die Chelsea für Kai Havertz überwiesen hat - die höchste Ablösesumme, die seit dem Corona-Ausbruch vor mehr als einem Jahr gezahlt wurde.

Kai Havertz
80 Millionen Euro zahlte der FC Chelsea für die Dienste von Kai Havertz / James Williamson - AMA/Getty Images

Für Atlético die verführerische Möglichkeit, quasi mit einem Federstrich die durch Corona erlittenen Verluste im vergangenen Jahr zu kompensieren. Llorente wiederum sähe am Old Trafford seine aktuellen Bezüge verdoppelt. Das letzte Wort in diesem Poker ist wohl noch lange nicht gefallen.