Mainz 05 weiter offen für Heidel-Rückkehr - einstelliger Millionenverlust bekanntgegeben

Mainz 05 ist weiterhin offen für eine Rückkehr von Ex-Sportvorstand Christian Heidel. Das berichtet Sport1. Aufsichtsratsvorsitzender Detlev Höhne bremst jedoch die Erwartungen. Indes wurden die Bilanzen für das Geschäftsjahr 2019/20 veröffentlicht.

Christian Heidel war 24 Jahre lang das Gesicht von Mainz 05. Der 57-Jährige führte die Rheinhessen als Sportvorstand mit Jürgen Klopp in die Bundesliga und stabilisierte den Verein im deutschen Oberhaus, ehe er sich im Sommer 2016 verabschiedete und zum FC Schalke 04 wechselte. Auf Schalke trat Heidel angesichts der sportlichen Krise im Frühjahr 2019 zurück, in der Öffentlichkeit meldete er sich seither selten zu Wort - besonders nach seinem im August 2019 erlittenen Schlaganfall.

Ob und wann der gebürtige Mainzer wieder die Fußballbühne betreten wird, ist offen. In Mainz würden sie ihren einstigen Macher jedenfalls mit offenen Armen empfangen: "Wir wären unklug, wenn wir seine Expertise nicht nutzen würden", sagte Vorstandsvorsitzender Stefan Hoffmann laut Sport1. "Er hat ein Gefühl für diesen Verein wie kein anderer. Wenn er sich bereit erklärt, Verantwortung zu übernehmen, dann werden wir mit ihm reden."

Auch der aktuelle Sportvorstand Rouven Schröder will sich vor einer Rückkehr seines Vorgängers, der ihn im Frühjahr 2016 eingearbeitet hatte, nicht verschließen. Es sei "klar, dass wir uns verbessern wollen", und Heidel erfahre "eine riesengroße Wertschätzung" vom Verein, in dessen Historie er "ein wichtiger Faktor" gewesen sei, so Schröder. Zu erwartungsvoll dürfe man aber nicht über eine mögliche Rückkehr sprechen: "Das heißt jetzt nicht, dass er am Europakreisel steht und nur darauf wartet, zu einem Kaffee zu uns zu kommen."

Heidel will nicht sofort zurück

Wie Sport1 berichtet, wolle Heidel nicht auf Anhieb wieder einen Posten übernehmen. Für die abgesagte Mitgliederversammlung im Oktober habe er sich für kein Amt zur Wahl gestellt. Das unterstreicht auch der Aufsichtsratsvorsitzende Detlev Höhne. Dieser bestätigt, in Kontakt mit Heidel zu stehen, die beiden Parteien würden jedoch zu gegebener Zeit und hinter den Kulissen eine Entscheidung treffen: "Es wird der Person Christian Heidel nicht gerecht, wenn man jede Woche über die Medien versucht, ihm einen anderen Job zu besorgen. Die Menschen entscheiden schon selbst, was sie wollen. Wenn sie sich entschieden haben, werden sie es uns sagen - dann werden wir miteinander beraten."

Millionenverluste für Mainz 05

Unterdessen hat der Verein für das Geschäftsjahr 2019/20 ein Minus in Höhe von 2,2 Millionen Euro vermeldet, der Umsatz fiel derweil von 145,4 auf 115,6 Millionen Euro. Laut dem kaufmännischen Vorstand Jan Lehmann war unter anderem die Entlassung von Sandro Schwarz und die Anstellung des mittlerweile entlassenen Nachfolgers Achim Beierlorzer im November vergangenen Jahres ausschlaggebend für die roten Zahlen (via transfermarkt.de): "Ohne den Trainerwechsel hätten wir sogar ein positives Jahresergebnis vorweisen können."

Für das kommende Geschäftsjahr rechnen die Mainzer mit einem noch geringeren Umsatz, Höhne ist dennoch zufrieden: "Viele Profivereine wären froh, wenn sie in der aktuellen Situation so ein Ergebnis präsentieren könnten." Auch Lehmann ist "guter Dinge, die Situation auch künftig meistern zu können".