Die höchsten Ausstiegsklauseln in La Liga

Für Sergio Canales (links) und Pedri (rechts) müssten Interessenten enorm tief in die Taschen greifen.
Für Sergio Canales (links) und Pedri (rechts) müssten Interessenten enorm tief in die Taschen greifen. / JOSEP LAGO/GettyImages
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Sergio Canales hat seinen ursprünglich bis 2023 datierten Vertrag bei Real Betis um drei zusätzliche Jahre ausgedehnt. Dabei hielten beide Parteien fest, dass die Ausstiegsklausel des Mittelfeldspielers nun eine Milliarde Euro betragen soll. Ganz bestimmt wird kein Klub der Welt so viel Geld für Canales ausgeben, aber die Andalusier wollen sichergehen, potentielle Interessenten abzuschrecken und natürlich noch lange mit dem 30-Jährigen zusammenzuarbeiten.

In der Rangfolge der höchsten Ausstiegsklauseln in La Liga liegt Canales nun mit vier weiteren Spielern an der Spitze. 90min.de stellt die Top 8 vor. Die Summen stammen von der spanischen Zeitung Marca.

Interessanterweise müssen in Spanien alle Profispieler eine Ausstiegsklausel besitzen. Laut dem spanischen Arbeitsrecht muss es jedem Arbeitnehmer möglich sein, aus seinem Arbeitsverhältnis auszusteigen. Ausstiegsklauseln werden von den Vereinen häufig astronomisch hoch angesetzt, damit Abgänge von Schlüsselspielern vor deren Vertragsende ausgeschlossen werden können.


1. Sergio Canales (Real Betis, Ausstiegsklausel: 1 Milliarde Euro)

Sergio Canales
Sergio Canales spielt seit 2018 für Real Betis Sevilla. / SOPA Images/GettyImages

Vielleicht erinnern sich noch einige Fußballkenner an die Zeit, als Sergio Canales für Real Madrid spielte. Für die Königlichen bestritt Canales nur 15 Pflichtspiele. Bei seinen nachfolgenden Stationen (FC Valencia, Real Sociedad) konnte er mehr überzeugen.

Doch seine besten Leistungen hat er für Real Betis gezeigt, für die er seit 2018 spielt. In 138 Pflichtspielen für Real Betis kommt der Mittelfeldspieler auf 27 Tore und 20 Vorlagen.

2. Pedri (FC Barcelona, 1 Milliarde Euro)

Pedro Gonzalez 'Pedri'
Pedri wurde kürzlich zum Golden Boy des Jahres 2021 gekürt, außerdem gewann er die Kopa Trophäe vom Fachmagazin France Football. / Alex Caparros/GettyImages

Eines, wenn nicht das größte Talent des FC Barcelona. Pedri ist vor wenigen Wochen 19 Jahre alt geworden, stand mit der spanischen Nationalmannschaft schon in einem EM-Halbfinale und hat schon über 50 Pflichtspiele für die erste Mannschaft des FC Barcelona absolviert.

Pedri besitzt exzellente Fähigkeiten mit dem Ball am Fuß, kann das Spiel außergewöhnlich gut lesen und wirkt sehr reif für sein Alter. Der Wunschtraum von Barcelona-Fans ist, dass der zentrale Mittelfeldspieler seine Karriere bei den Katalanen beendet.

3. Karim Benzema (Real Madrid, 1 Milliarde Euro)

Karim Benzema
Karim Benzema ist nach einem seiner zahlreichen Tore in Feierlaune. / Denis Doyle/GettyImages

Mit 33 Jahren ist Karim Benzema der älteste von den fünf Spielern, die jeweils eine Ausstiegsklausel von einer Milliarde Euro besitzen. Vertraglich ist der Franzose noch bis 2023 an die Königlichen gebunden. Aufgrund seiner tollen Leistungen der letzten Jahre ist es aber nicht unrealistisch, dass Real Madrid noch ein oder zwei weitere Jahre mit dem Stürmer zusammenarbeiten möchte.

Benzema hat in 21 Pflichtspielen in dieser Saison 18 Tore erzielt. Seine acht Vorlagen beweisen, dass Benzema nicht nur zu den torgefährlichsten Stürmern der Welt zählt, sondern auch zu den mannschaftsdienlichsten.

4. Ansu Fati (FC Barcelona, 1 Milliarde Euro)

Ansu Fati
Oberschenkel- und Knieprobleme machen Ansu Fati in dieser Saison zu schaffen. / Eric Alonso/GettyImages

Ansu Fati ist knapp einen Monat älter als Pedri. Durch Verletzungen hat der Linksaußen in der letzten und in der jetzigen Spielzeit allerdings deutlich weniger gespielt. Wegen einer Oberschenkelverletzung hat er die letzten sechs Pflichtspiele verpasst.

In seinen acht Saisoneinsätzen hat Fati mit gekonnten Dribblings, vier Toren und einer Vorlage oft zu den besten Akteuren im Barça-Dress gehört.

5. Federico Valverde (Real Madrid, 1 Milliarde Euro)

Federico Valverde
Federico Valverde hat für Uruguay 35 Länderspiele bestritten. / Denis Doyle/GettyImages

Federico Valverde hat große Teile des Novembers verletzungsbedingt verpasst und kommt erst langsam wieder in Fahrt. Sein Trainer Carlo Ancelotti hat Valverde zu Saisonbeginn regelmäßig in die Startformation beordert, nach der Verletzung des Mittelfeldspielers setzt Ancelotti im Zentrum wieder auf das bekannte Trio bestehend aus Luka Modric, Toni Kroos und Casemiro.

Valverde kann auch auf der Außenbahn spielen, fühlt sich aber als Achter am wohlsten. Da insbesondere Modric nicht mehr der Jüngste und Kroos ebenfalls schon über 30 Jahre alt ist, wird Valverde im Laufe der Saison schon auf seine Einsätze kommen. Aber einfach wird es nicht.

6. David Alaba (Real Madrid, 850 Millionen Euro)

David Alaba
David Alaba ist schon in seiner ersten Saison in Spanien Dauerbrenner von Real Madrid. / Angel Martinez/GettyImages

David Alaba spielt erst seit Juli 2021 für Real Madrid, aber hat sich in dieser kurzen Zeit in der spanischen Hauptstadt bereits einen Namen gemacht. Mit seinem sehenswerten Tor im Clasico gegen den FC Barcelona sowie sicherem Auftreten in der Abwehrzentrale hat der 30-Jährige bewiesen, dass er keine Eingewöhnungsphase benötigt.

Nur ein einziges Spiel verpasste Alaba wegen muskulären Problemen in dieser Saison, in allen anderen Partien (22 an der Zahl) stand der ehemalige Profi vom FC Bayern in der Startelf. In der Regel spielte er sogar durch.

7. Antoine Griezmann (FC Barcelona/Atletico Madrid, 800 Millionen Euro)

Antoine Griezmann
Der FC Barcelona hat Antoine Griezmann erst einmal für eine Saison an Atletico Madrid verliehen. / Quality Sport Images/GettyImages

Am 31. August 2021 wurde zwischen dem FC Barcelona und Atletico Madrid ein spektakuläres Leihgeschäft eingetütet. Involviert war Antoine Griezmann, der die Katalanen in Richtung seines neuen und ebenfalls ehemaligen Arbeitgebers verließ.

Am 30. Juni 2022 wird die Leihe allerdings auslaufen. Was danach passiert, kann noch niemand prognostizieren. Dass Griezmann aber künftig auch nur noch einmal das Trikot des FC Barcelona tragen wird, kann allerdings mit Blick auf die desolate finanzielle Lage der Katalanen nahezu ausgeschlossen werden. Atletico andererseits wird jedenfalls nicht Griezmanns Ausstiegsklausel über 800 Millionen bezahlen können.

Nach den Vertragsverhandlungen im Sommer zwischen beiden Spitzenklubs wurde von Seiten des FC Barcelonas vermeldet, dass Atletico eine Kaufpflicht besitzt. Auf der Website der Rojiblancos hieß es, dass im Sommer 2022 die beidseitige Option auf eine Verlängerung der Leihe bestehe.

8. Luka Modric (Real Madrid, 750 Millionen Euro)

Luka Modric
Mit 36 Jahren prägt Luka Modric noch immer das Spiel von Real Madrid. / Denis Doyle/GettyImages

Kein Wunder, dass auch Luka Modric eine extrem hohe Ausstiegsklausel besitzt. Schließlich war es zu einem nicht unwesentlichen Teil dem Mittelfeldstrategen zu verdanken, dass Real Madrid zwischen 2016 und 2018 dreimal in Folge die Champions League gewann.

Die aktuellen Leistungen des Kroaten sollen die Verantwortlichen von Real ins Nachdenken gebracht haben, ob eine Vertragsverlängerung mit dem Altstar über die laufende Saison hinaus nicht doch sinnvoll sei. Die Zeichen stehen momentan auf eine Fortführung der gemeinsamen Arbeit bis 2023. Modric wäre dann fast 38 Jahre alt, aber was er mit derzeit 36 Jahren imstande ist zu leisten, ist mehr als achtbar.