Kritik wegen Farke-Aufstellung - Gladbach-Trainer reagiert
Von Jan Kupitz
Borussia Mönchengladbach ist eher schlecht als recht ins neue Jahr gestartet und hat aus vier Partien nur ebenso viele Punkte geholt. Im Fanlager mehrt sich die Kritik an den Aufstellungen von Daniel Farke - der wehrt sich jedoch.
Von den vier Partien 2023 hat die Fohlenelf erst eine überzeugende Leistung gezeigt: beim 4:1 gegen die TSG Hoffenheim, das allerdings auch das formschwächste Team der Bundesliga war und ist.
A propos formschwach: Diese Bezeichnung träfe auch auf einige Borussen zu, wie zum Beispiel Ramy Bensebaini, Nico Elvedi und Marcus Thuram. Das Trio hat jedoch eine Einsatzgarantie, wie es scheint - Spieler wie Luca Netz, Marvin Friedrich und Hannes Wolf kommen hingegen nicht über Kurzeinsätze hinaus.
Auch Farkes Entscheidung, Christoph Kramer permanent als Zehner aufzustellen, erweist sich als immer größerer Fehlgriff. Gerade gegen das schwache Schalke hätte es dort eigentlich einen offensivstarken und kreativen Akteur gebraucht - wie zum Beispiel Florian Neuhaus, der nach seiner Kreuzbandverletzung wieder fit ist und auf mehr Spielzeit drängt. Oder Lars Stindl, der stattdessen vermehrt über links kam, wo wiederum ein Alassane Plea oder Wolf für mehr Dampf sorgen könnte.
Farke rotiert bei seiner Aufstellung kaum, wechselt im Spiel wenig und spät. Doch wäre es nicht an der Zeit, nach den enttäuschenden Leistungen auf neues Personal zu bauen und frischen Wind in die Startelf zu bringen?
"Es ist schwierig für mich, dass man immer wieder viele enttäuschen muss. Aber ich bin nicht da, um den Friedensnobelpreis zu gewinnen, sondern Spiele", machte Farke gegenüber der Bild klar.
Gleichzeitig betonte der 46-Jährige, dass er nicht der Typ sei, "der auf die Rufe von der Currywurst-Bude reagiert und danach seine Wechsel vornimmt. Wenn ich das Gefühl habe, ich muss dem Spiel von außen Input geben, dann mache ich das."
Bleibt aber die Frage, warum er dieses Gefühl trotz der schwachen Auftritte zuletzt ganz offensichtlich nicht hatte? Gegen Schlusslicht Schalke nahm Farke in der 60. Minute einen einzigen Wechsel vor - danach zwei weitere in der 89. (!) Minute. Da kann man nicht von äußerem Input sprechen...