Kritik an Tanzeinlage: Real-Star Vinicius meldet sich zu Wort

Vinícius Júnior hat sich zu den Aussagen des Präsidenten des Verbandes der Spielerberater, Pedro Bravo, geäußert.
Vinícius Júnior hat sich zu den Aussagen des Präsidenten des Verbandes der Spielerberater, Pedro Bravo, geäußert. / Gonzalo Arroyo Moreno/GettyImages
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In der spanischen Primera Division ist Vinícius Júnior aktuell das beherrschende Thema. Vor dem Derby gegen Atlético Madrid gibt es eine Diskussion, ob der Torjubel des Brasilianers provokant und respektlos ist.

Vinícius Júnior ist eine brasilianische Frohnatur. Dies zeigt der Spieler von Real Madrid auch immer wieder nach erzielten Toren, wenn der 22-Jährige anfängt zu tanzen. Nun herrscht in Spanien Aufruhr wegen des Torjubels. Zwar ist es Koke, Kapitän des Stadtrivalen Atlético "egal, wie jemand sein Erfolgserlebnis auf dem Rasen zelebriert", doch der Präsident des Verbandes der spanischen Spielerberater, Pedo Bravo, äußerte sich in der Fußball-Talkshow El Chiringuito abfällig gegenüber des brasilianischen Nationalspielers.

Präsident der Spielerberater übt Kritik

"In Spanien muss man Gegner respektieren und aufhören, den Affen zu machen", sagte Bravo in der Talkshow, entschuldigte sich im Nachhinein aber für seine Wortwahl.

Nun hat sich Vinícius Júnior über Social Media zu den Aussagen geäußert: "Solange die Hautfarbe wichtiger ist als die Helligkeit der Augen, wird es Krieg geben.‘ Ich habe diesen Satz auf meinem Körper tätowiert. Ich habe diesen Gedanken permanent in meinem Kopf. Das ist die Einstellung und die Philosophie, die ich in meinem Leben umzusetzen versuche. Sie sagen, dass Freude stört. Die Freude eines siegreichen schwarzen Brasilianers in Europa stört noch viel mehr. Aber mein Siegeswille, mein Lächeln und das Funkeln in meinen Augen sind viel größer. Du kannst es dir gar nicht vorstellen. Ich war ein Opfer von Fremdenfeindlichkeit und Rassismus in einer einzigen Aussage. Aber nichts davon hat gestern angefangen. Vor Wochen fingen sie an, meine Tänze zu kriminalisieren. Tänze, die nicht von mir sind. Sie gehören Ronaldinho, Neymar, Paquetá, Griezmann, João Félix, Matheus Cunha… sie gehören brasilianischen Funk- und Samba-Künstlern, Reggaeton-Sängern und schwarzen Amerikanern. Es sind Tänze, um die kulturelle Vielfalt der Welt zu feiern. Akzeptiere es, respektiere es. Ich werde nicht aufhören."

Rückendeckung von Real Madrid und Brasilien-Legenden

Auch von seinem Verein erhielt der 22-Jährige Rückendeckung. "Real Madrid C.F. lehnt jede Art von rassistischen und fremdenfeindlichen Äußerungen und Verhaltensweisen im Fußball, im Sport und im Leben im Allgemeinen ab, wie zum Beispiel die bedauerlichen und unglücklichen Kommentare, die in den letzten Stunden gegen unseren Spieler Vinícius Júnior gemacht wurden. Real Madrid möchte seine ganze Zuneigung und Unterstützung für Vinícius Júnior zum Ausdruck bringen, einen Spieler, der den Fußball als eine Lebenseinstellung versteht, die auf Freude, Respekt und Sportsgeist beruht. Der Fußball, der globalste Sport, den es gibt, sollte ein Beispiel für Werte und Koexistenz sein. Der Verein hat seine Rechtsabteilung angewiesen, rechtliche Schritte gegen jeden einzuleiten, der sich rassistisch gegenüber unseren Spielern äußert", ließ der aktuelle Champions-League-Sieger in einem öffentlichen Statement mitteilen.

Aber nicht nur die Madrilenen äußerten ihre Rückendeckung, sondern auch Nationalelf-Kollege Neymar, vom französischen Spitzenklub Paris St. Germain, sowie die Brasilien-Legenden Pelé und Ronaldo. Der Tenor: er solle sich das Tanzen nicht verbieten lassen.