Kommentar zum Terodde-Deal: Alles richtig gemacht, HSV!
Von Guido Müller
Nach einigem Hin und Her hat der Hamburger SV nun endlich die Verpflichtung von Simon Terodde unter Dach und Fach gebracht. Mit den dargestellten finanziellen Konditionen steht dieser Deal auch nicht in Widerspruch zum selbstauferlegten "bescheideneren Kurs", den der Klub in der näheren Zukunft fahren will.
Finanzielles Risiko ist überschaubar
Denn zunächst einmal ist festzuhalten: Terodde kostet keinen Cent an Ablöse, da er seinen Vertrag mit dem 1.FC Köln aufgelöst hat und somit frei war. Des Weiteren liegt auch das kolportierte Gehalt, das der Torjäger für sein auf zehn Monate befristetes Engagement kassieren wird (600.000 Euro) im vom Verein selbst gesteckten Rahmen. Einzig und allein im Fall eines Aufstieges würden wohl satte Bonus- und Prämienzahlungen zum Tragen kommen. Wobei sich alles zusammengerecht auch nicht auf viel mehr als zwei Millionen belaufen soll. Das verdient ein Bobby Wood, ohne auch nur spielen (bzw. aufsteigen) zu müssen. Und dass ein Aufstieg weitaus mehr einbringt als zwei Millionen Euro, muss man wohl auch niemandem erklären.
Für das weiterhin gesteckte Ziel Aufstieg bedarf es keines Perspektivspielers
Von daher kann man die sportliche Führung des Klubs nur beglückwünschen. Sie hat einen der renommiertesten Zweitliga-Stürmer für relativ kleines Geld in den Volkspark lotsen können. Klar ist Terodde mit seinen 32 Jahren kein Perspektivspieler mehr. Zwei, vielleicht drei Jahre wird er noch auf dem aktuellen Niveau performen können, ehe das Karriereende ruft. Doch zwei oder drei Jahre wären in diesem Fall ja vollkommen ausreichend.
Vielleicht knipst Terodde für den HSV ja auch in Liga 1
Geht der Plan auf, schießt Terodde nach dem VfB Stuttgart (2017) und dem 1. FC Köln (2019) nun auch den Hamburger SV in die erste Liga. Und im Gegensatz zu den beiden genannten Stationen konserviert er seine Treffsicherheit ja vielleicht auch bis in die Erste Liga und hält den Dino mit ebenfalls zweitstelliger Trefferanzahl das erste Jahr nach dem Aufstieg in der Eliteklasse. Die bis dahin längst verpflichteten Perspektivstürmer haben sich währenddessen, idealerweise, so gut entwickelt, dass sie dann den Staffelstab von ihm übernehmen können. Ach, wäre doch bloß in der Praxis immer alles so einfach wie in der Theorie.