Klopp mit Ärger über engen Spielplan - Kritik an Firmino "lächerlich"

Jürgen Klopp kritisierte die engen Terminpläne erneut und sehr deutlich
Jürgen Klopp kritisierte die engen Terminpläne erneut und sehr deutlich / Laurence Griffiths/Getty Images
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Angesichts des straffen Terminkalenders der Vereine, die in mehreren Wettbewerben aufspielen, hat sich Jürgen Klopp erneut sehr verärgert geäußert. Auch gegenüber den Kritikern von Roberto Firmino zeigte er kein Verständnis.

Der sehr straffe Spielplan wird in dieser Saison noch größere Auswirkungen haben, als es es derzeit ohnehin schon hat. Besonders stark betroffen sind natürlich die zahlreichen Mannschaften, die neben ihrem jeweiligen Liga- und Pokal-Wettbewerb auch noch in der Champions League und Europa League unterwegs sind. Mannschaften, die auch noch die häufigsten Nationalspieler auf Reisen schicken müssen.

"Es geht um alle Spieler": Klopp mit Ärger und Sorgen wegen des engen Spielplans

In diese Reihe gehört selbstverständlich auch der FC Liverpool. Der amtierende Meister der Premier League hat, gerade in dieser Saison, nahezu immer einen Rhythmus von zwei Spielen pro Woche. Dementsprechend groß war der Ärger von Trainer Jürgen Klopp, ausgelöst durch die Frage nach dem 3:0-Sieg gegen Leicester City, warum er erst in der 89. Minute gewechselt habe (via Sport1):

"Wir wechseln spät, weil wir dauernd darüber nachdenken müssen, dass sich jemand verletzt. Wir können nicht früh wechseln. Denn wenn wir das tun und ein anderer verletzt sich, spielen wir am Ende mit neun Spielern."

Sein Team war zuletzt ohnehin von Verletzungen geplagt, vor allem die Ausfälle in der Defensive um Virgil van Dijk, Joe Gomez oder Trent Alexander-Arnold bereiteten Klopp Kopfschmerzen. Am Wochenende musste auch Naby Keita das Feld nach 53 Minuten zwangsweise verlassen.

Mit Naby Keita musste Jürgen Klopp erneut einen angeschlagenen Spieler vom Feld nehmen
Mit Naby Keita musste Jürgen Klopp erneut einen angeschlagenen Spieler vom Feld nehmen / Pool/Getty Images

"Es geht um alle Spieler, es geht um die englischen Spieler, es geht um die Spieler, die bei der EM im nächsten Sommer spielen", führte der 53-Jährige weiter aus. Danach richtete er sich direkt an Sky, die für die Übertragung der Spiele zuständig sind: "Wenn ihr nicht anfangt, mit BT [zweiter Broadcaster] zu reden, sind wir fertig."

Damit spielte er auf den engen Matchplan an, der seiner Meinung nach langfristig noch problematischer wird: "Wenn wir weiterhin am Mittwoch und am Samstag um 12:30 Uhr spielen, bin ich mir unsicher, ob wir die Saison mit elf Spielern beenden werden."

Dass dieser Aspekt den Sendern "egal" sei, sei dabei das entscheidende Problem, monierte Klopp. Rotation, die vermeintlich leichte Antwort, gestaltet sich dabei auch kompliziert - schließlich könne man "nicht zehn, elf Positionen verändern", zumal Liverpool nicht nur antreten, sondern auch gewinnen wolle.

Firmino-Kritik "lächerlich" - Klopp freut sich für seinen Spieler

Luft musste er sich auch beim Ärger über die Kritik an Roberto Firmino machen. Über ihn wurde zuletzt häufiger kritisch geredet und geschrieben, da er vergleichsweise selten an Toren beteiligt war. "Was manche Leute über Firmino sagen, ist lächerlich. Nur weil sie manchmal nichts anderes zum Reden haben", so Klopp, der angesichts des Treffers des Brasilianers am Sonntag erleichtert war: "Ich freue mich so sehr für ihn, und er hat hervorragend gespielt."

Ein schon erlösender Treffer: Firmino konnte gegen Leicester jubeln
Ein schon erlösender Treffer: Firmino konnte gegen Leicester jubeln / Pool/Getty Images

Dessen Teamkollege James Milner hatte ihn als den "unglücklichsten Mann der Welt in den ersten 80 Minuten" betitelt. Der erlösende Treffer, der Firmino wieder Auftrieb geben kann, während er weiterhin das volle Vertrauen seines Trainers genießt, fiel per Kopf in der 86. Minute.