Kimmich und Bellingham im Vergleich: Wer ist besser?

Bellingham vs. Kimmich im Duell
Bellingham vs. Kimmich im Duell /
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Joshua Kimmich und Jude Bellingham - zwei der besten Mittelfeldspieler der Bundesliga. Während der Bayern-Leader auf dem Höhepunkt seines Schaffens ist, hat das BVB-Juwel die besten Jahre noch vor sich.

Die beiden Akteure verkörpern in gewisser Weise die unterschiedlichen Strategien von Bayern München und Borussia Dortmund: Der Rekordmeister steht für die großen Namen, für die Stars, für das Beste vom Besten. Die Schwarz-Gelben wollen mit ihrer jugendlichen Leichtigkeit dagegenhalten.

Kimmich vs. Bellingham: Wer hat die Nase vorn?

1. Leadership

Joshua Kimmich
Kimmich ist der Boss im Bayern-Mittelfeld / Alexander Hassenstein/GettyImages

Auch dem jungen Alter von Bellingham geschuldet, geht dieser Punkt an Kimmich. Der gebürtige Rottweiler ist der personifizierte Führungsspieler: Er spielt unter Druck am besten, geht voran, wenn ihn sein Team braucht und hasst es zu verlieren. Seine schlechten Leistungen der letzten Jahre kann man an einer Hand abzählen. Sowohl beim FC Bayern, als auch in der Nationalmannschaft ist er der verlängerte Arm seines Trainers.

Bellingham ist zwar auf dem besten Wege, sich zu einem Führungsspieler zu mausern, kann aber verständlicherweise noch nicht mit den Qualitäten eines Kimmich mithalten.

2. Dribbling

Jude Bellingham, Pedro Porro
Bellingham sucht gern das Dribbling / Soccrates Images/GettyImages

Bellingham mag es, den Ball am Fuß nach vorne zu treiben - ähnlich wie ein Paul Pogba. Mit Siebenmeilenstiefeln überwindet der Dortmunder das Zentrum und ist auf dem Weg nach vorn kaum zu stoppen. In der laufenden Saison schloss Bellingham 61,5% seiner Dribblings (24 von 39) erfolgreich ab. Ein überragender Wert!

Kimmich mag es dagegen gar nicht, mit dem Ball am Fuß zu laufen. Er besinnt sich lieber auf sein Passspiel. Dementsprechend überschaubar sind seine Dribbling-Stats: Insgesamt versuchte er nur achtmal das Eins-gegen-eins - sieben Mal blieb er hängen.

3. Überblick

Joshua Kimmich
Kimmich liest das Spiel unheimlich gut / Alexander Hassenstein/GettyImages

Kimmichs vielleicht größte Stärke ist sein Auge für den Mitspieler. Der 26-Jährige versteht es wie kein Zweiter, seine Teamkollegen in Szene zu setzen und den tödlichen Pass zu spielen. Seine langen Bälle in die Spitze sind auf dem Niveau eines Xavi oder Xabi Alonso. Auch in der Rückwärtsbewegung stopft Kimmich gekonnt Löcher - wie er das Spiel liest und versteht, ist nahe an der Perfektion.

Bellingham reißt während eines Spiels zwar etliche Kilometer ab, viel zu viele Wege davon sind aber umsonst. Der Youngster hat noch nicht den Überblick über das große Ganze, lässt sich gerne mal von seinem jugendlichen Übereifer überwältigen. Das ist aber eine Gabe, die er mit zunehmendem Alter ganz sicher noch lernen wird.

4. Dynamik

Jude Bellingham
Bellingham hat eine unheimliche Power / Alex Grimm/GettyImages

Laufstark sind beide Akteure, doch Bellingham bringt in seinem Spiel die größere Dynamik und mehr Wucht mit. Der BVB-Star ist für seine 18 Jahre körperlich schon extrem weit und robust - und hat gegenüber Kimmich die Nase vorn.

Bellingham verfügt über eine höhere Geschwindigkeit (Topspeed 32,92 km/h gegenüber 31,65 km/h) und absolviert pro Partie mehr Sprints und intensive Läufe als der Münchener (via bundesliga.com).

Wenn man bedenkt, dass Bellingham in diesem Bereich in den kommenden Jahren sogar noch weiter zulegen kann, erkennt man, was für eine Maschine er ist.