Keiner möchte die Neun: Der Chelsea-Fluch um das Stürmer-Trikot
Von Yannik Möller

Das Trikot mit der Rückennummer neun gehört meistens einem Stürmer. Beim FC Chelsea möchte jedoch kaum noch ein Spieler mit dieser Nummer auflaufen, sie gilt inzwischen als verflucht.
In der Premier League gibt es lediglich zwei Vereine, die in diese neue Saison gestartet sind, ohne dass sie die Rückennummer neun vergeben haben. Dabei handelt es sich um die Wolverhampton Wanderers und den FC Chelsea.
Während der Grund bei den Wolves ganz simpel zu sein scheint, weil die Spieler einfach andere Nummern gewählt haben, gibt es bei Chelsea einen ganz speziellen Hintergrund: Mittlerweile gilt die neun als verflucht. Ist sie normalerweise auf dem Rücken des ersten Stürmers zu finden, haben alle Angreifer in dieser Saison einen gesunden Abstand zu diesem Oberteil gehalten.
Auch Tuchel bestätigte schon die Angst vor der Chelsea-Neun
Wer die neun aufträgt, der erleidet eine Formschwäche und wird für die Blues nicht zu dem Torjäger, der man sein sollte. Das ist zumindest die Erklärung, die dahinter steckt.
Berühmte Beispiele: Fernando Torres, Alvaro Morata oder Romelu Lukaku. Sie alle trugen die neun auf und schafften es nicht, an der Stamford Bridge einen so guten Eindruck zu hinterlassen, wie es von ihnen erwartet wurde. Sie alle hatten hier und da größere Probleme, ihrem guten Ruf gerecht zu werden. Zuletzt übernahm Pierre-Emerick Aubameyang das Trikot. Nach einer einzigen Saison, die ziemlich schlecht für ihn lief, verließ er Chelsea dann auch schon wieder.
Auch Thomas Tuchel hatte im Laufe seiner Zeit bei den Blues verlauten lassen, dass dieser vermeintliche Fluch intern tatsächlich ein ernsthaftes Thema ist.
Mark Stein, der in 63 Einsätzen mit Chelsea sehr ordentliche 25 Tore erzielen konnte, trug ebenfalls die neun auf. Er kann die Vorsicht gar nicht verstehen, wie er gegenüber dem Telegraph erklärte: "Ich konnte es kaum glauben, als ich herausgefunden hatte, dass Chelsea ohne eine neun in die Saison geht. Ich finde das sogar ziemlich besorgniserregend."
Besorgniserregend findet er diese Entwicklung deshalb, weil es genauso positive Beispiele mit diesem Trikot gab. "Man denkt an Spieler wie Peter Osgood und Kerry Dixon, und wegen ihnen war es für mich eine Ehre, selbst die neun zu bekommen. Natürlich ging damit auch ein gewisser Druck einher, aber es war ein guter Druck, weil man derjenige war, der die Tore erzielen sollte", so Stein weiter.
Es wird wohl einen wirklich erfolgreichen Torjäger brauchen, der sich traut mit dieser Rückennummer aufzulaufen, um den Fluch aufzubrechen. Das Problem: Zumindest in dieser Saison wird es bis auf Weiteres nicht dazu kommen.
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