Karazor weiterhin im Gefängnis: Mislintat äußert sich zum Stand der Dinge
Von Dominik Hager

Über drei Wochen ist es inzwischen her, als der VfB die Schock-Nachricht über Mittelfeldspieler Atakan Karazor erhalten hat. Dem 25-Jährigen wird vorgeworfen, im Ibiza-Urlaub eine 18-jährige Frau vergewaltigt zu haben und sitzt seitdem auf der spanischen Mittelmeer-Insel in Untersuchungshaft. VfB-Sportchef Sven Mislintat hat sich zu der Thematik geäußert und erklärt, wie der Stand der Dinge ist.
Es gibt Szenarien, auf die sich kein Verein wirklich vorbereiten kann. Seit Anfang Juni sitzt Mittelfeldspieler Atakan Karazor im Knast auf Ibiza und keiner weiß so genau, wie es weiter geht. Der VfB-Profi soll gemeinsam mit einem Freund eine 18-jährige Spanierin vergewaltigt haben. Karazor weist jedoch die Vorwürfe von sich und erklärte, dass es sich um einvernehmlichen Geschlechtsverkehr handelte.
VfB Stuttgart tapst im Dunklen: "Kann nicht sagen, wie sich das entwickelt"
Einen Gerichtstermin gibt es derzeit noch nicht und auch auf Kaution soll der 25-Jährige auf keinen Fall freigelassen werden. Demnach wissen auch die VfB-Verantwortlichen nicht, wie es mit dem Spieler weiter geht. "Man kann es nicht genau sagen, wie sich das entwickelt", erklärte Mislintat.
Der 49-Jährige wollte allerdings auch keine genaueren Angeben machen, was durchaus verständlich ist. "Man hört zu, was einem erzählt wird von den Rechtsanwälten, was zurückgespiegelt wird aus den persönlichen Gesprächen, die Ata mit Familie und seinem Anwalt hat. Aber natürlich werde ich dazu nichts sagen können, da es sich um ein laufendes Verfahren handelt", hielt sich Mislintat bedeckt.
Suche nach einem Nachfolger läuft nicht: "Sind ruhig und gelassen"
Die Stuttgarter wollen was den sportlichen Aspekt angeht jedoch nicht in Aktionismus verfallen und sehen von einer vorschnellen Nachfolger-Suche für Karazor ab. "Wenn Ata eine Verletzung hätte, würden wir es auch intern auffangen, deswegen sind wir da ruhig und gelassen", berichtete der VfB-Kaderplaner.
Das Problem ist jedoch, dass der VfB nicht wissen kann, ob der Spieler vielleicht schon in wenigen Tagen oder Wochen freigesprochen wird und wieder mittrainieren kann oder aber schuldig gesprochen wird und für Jahre hinter Gitter geht. "Ich bete und hoffe, dass alles schnell geklärt wird", äußerte sich Trainer Pellegrino Matarazzo gegenüber der BILD.
Die Sache ist äußerst verzwickt. Selbst wenn der Spieler freigesprochen wird, könnte er im Verein und bei seinen Teamkollegen einen schweren Stand haben, sofern nicht alle Zweifel ausgeräumt werden können. Dies ist für das Mannschaftsgefüge äußerst gefährlich. Zudem dürfte er zur Zielscheibe der gegnerischen - und vielleicht auch der eigenen - Fans werden. Bleibt also zu hoffen, dass alles, was auf der spanischen Ferieninsel geschehen - oder nicht geschehen ist - lückenlos aufgeklärt werden kann.