Juventus in der Krise: Droht sogar ein unausweichlicher Abstieg?

Juventus Turin
Juventus Turin / Nicolò Campo/GettyImages
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Die Eklats um Juventus Turin und gefälschte Bilanz-Zahlen nehmen nicht ab. Abseits der ersten Strafe sind offenbar neue, den Klub belastende Dokumente aufgetaucht. Neben weiteren, teils sehr hohen Rückzahlungen könnte auch ein weiterer Punktabzug drohen - der dann eine reelle Abstiegsgefahr bedeuten würde.


Die ersten 15 Punkte musste Juventus zwangsweise bereits abgeben. Damit ist der Klub ins graue Mittelfeld der Tabelle zurückgefallen. Der Ärger um die gefälschten Bilanz-Zahlen und die Ermittlungen gegen die Verantwortlichen hat damit aber noch längst kein Ende gefunden.

Im Gegenteil: Die Eklats scheinen weitere Kreise zu ziehen.

Weitere Falsch-Buchungen und drohende Gerichtsverfahren: Juventus taumelt

Der Gazzetta dello Sport zufolge haben die zuständigen Ermittler noch mehr belastbares Material vorgefunden. Dabei soll es sich um Dokumente handeln, die sich auf temporäre Gehaltsreduzierungen während der Corona-Hochphase beziehen. Unterlagen sollen jedoch zeigen, dass Juve die Spieler - darunter etwa Paulo Dybala, Matthijs de Ligt, Weston McKennie und weitere - weiterhin bezahlt hat. Und zwar schwarz.

Es wäre ein erneuter Fehler in der Buchhaltung des Klubs. Immerhin wären dann auch diese Beträge nicht korrekt verbucht und angegeben worden. Beträge, die sich auf mehrere Millionen Euro belaufen würden.

Ein weiteres Problem: Cristiano Ronaldo hatte diesem damaligen Plan nicht zugestimmt. Seine Unterschrift lässt sich auf den Dokumenten wohl nicht ausfindig machen. So soll Juventus ihm noch ca. 20 Millionen Euro an verpasstem Gehalt schulden. Die Turiner haben sich offenbar dazu verpflichtet, etwaige Gehälter, auf die verzichtet wurde, nachzuzahlen. Bei CR7 fehlt dieses Geld anscheinend noch immer.

Cristiano Ronaldo
Cristiano Ronaldo zu seiner Zeit bei Juventus Turin / Quality Sport Images/GettyImages

Deshalb soll er laut der italienischen Zeitung La Repubblica gegen seinen Ex-Klub vor Gericht ziehen wollen. Noch im März soll eine erste Anhörung stattfinden.

Dass Ronaldo im Gegensatz zu anderen Spielern so vehement dagegen vorgehen möchte, dürfte an der fehlenden Unterschrift seinerseits auf den Dokumenten liegen. Denn während andere Spieler auch "mehrmonatige Sperren" befürchten müssen, käme der 37-Jährige ohne Strafe davon. Diese Sperren müssten aber, weil sie auch inzwischen international spielende Spieler betreffen, auch von der FIFA und der UEFA akzeptiert werden.

All diese weiteren Probleme für Juventus werden - so sieht es momentan aus - zu weiteren Gerichtsverfahren führen. Bei einem erneuten Schuldspruch könnte ein erneuter Abzug von 15 Punkten drohen, so die Corriere dello Sport.

In diesem Fall würde Turin, von der aktuellen Tabelle ausgehend, auf acht Punkte zurückfallen. Das entspräche dem geteilten letzten Tabellenplatz - und somit eine reelle Abstiegsgefahr.

Nebenher gäbe es Straf- und Nachzahlungen, die den Verein ins Mark treffen könnten. Zumal durch die schlechten Nachrichten, die Unsicherheiten und die bereits festgelegten Strafen auch den Aktienkurs des Klubs schädigen. Und selbst wenn ein etwaiger Abstieg dann vermieden werden könnte, würden eingeplante Gelder aus internationalen Wettbewerben fehlen und die Probleme nur noch weiter anheizen.


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