Justin Kluivert im Interview: "Versuche nicht krampfhaft zu beweisen, dass ich besser als mein Vater bin!"

Wie der Vater, so der Sohn: auch Justin Kluivert spielt bereits in jungen Jahren auf Top-Niveau!
Wie der Vater, so der Sohn: auch Justin Kluivert spielt bereits in jungen Jahren auf Top-Niveau! / Christian Kaspar-Bartke/Getty Images
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Just als es so schien, dass der Knoten bei ihm nachhaltig platzen würde, verletzte sich RB Leipzigs Sommer-Leihgabe Justin Kluivert und fiel für die letzten Spiele des Jahres aus. Mit dem sportbuzzer sprach der junge Holländer nun über seine Anfangszeit in der Messestadt, seine sportlichen Ziele - und über die Last, Sohn eines berühmten Vaters zu sein.

Mit Papa Patrick hat Justin übrigens eine ganze Menge gemeinsam: beide begannen ihre Karriere in der Jugend von Ajax Amsterdam und schafften es schon in recht jungen Jahren bis zu den Profis des Klubs.

Mit der durch den Namen "Kluivert" automatisch verbundenen hohen Erwartungshaltung kommt der Filius bisher gut zurecht: "Es ist zwar immer ein Thema, ich gehe aber sehr gut damit um. Für mich persönlich ist es kein erhöhter Druck, weil ich nicht krampfhaft versuche, zu beweisen, dass ich besser als mein Vater bin. Es motiviert mich, Menschen meine eigenen Fußballfähigkeiten und -fertigkeiten zu zeigen. In meiner Jugend habe ich bei Ajax gespielt, wo auch mein Vater sehr lange war. Aber ich habe das nicht wegen ihm gemacht und geschafft, sondern weil ich selbst ein guter Fußballer bin."

"Es ist wirklich toll, einen solchen Vater zu haben!"

Gleichzeitig hebt der von der AS Rom bis Sommer ausgeliehene Angreifer auch die Vorteile, einen namhaften Vater zu haben, hervor: "Er hat die gleichen Karrierestufen hinter sich, wie ich. Zum Beispiel habe auch ich in meiner Jugend bei Ajax Amsterdam angefangen und es bis zur ersten Profi-Mannschaft gebracht. Er weiß also, was mich beschäftigt. Es ist, als sähe er seine eigene Karriere in mir. Wenn ich etwas nicht gut mache, sagt er mir das auch. Dann gibt er mir Tipps, was ich anders und besser machen sollte. Es ist wirklich toll, einen solchen Vater zu haben."

Ein ganz großer Spieler: Patrick Kluivert
Ein ganz großer Spieler: Patrick Kluivert / Quality Sport Images/Getty Images

Entsprechend oft telefonieren Vater und Sohn miteinander. Denn physische Nähe ist ob der verschiedenen Lebensmittelpunkte nicht so oft möglich. Patrick Kluivert lebt in Spanien und ist beim FC Barcelona seit 2019 als Leiter des Nachwuchszentrums tätig.

"Als das Angebot von RB Leipzig kam, musste ich nicht lange überlegen!"

Der Wechsel von der AS Rom zu Red Bull im vergangenen Sommer war ob der Rahmenbedingungen etwas hektisch - denn er kam erst am Deadline-Tag zustande. "Es war schon etwas stressig", erinnert sich der 21-Jährige. "Zunächst wollte ich Rom auch nicht verlassen. Als dann das Angebot von RB Leipzig kam, musste ich aber nicht lange überlegen und habe die Entscheidung doch ziemlich schnell getroffen."

Und bislang auch nicht bereut. "Viele der Jungs kannte ich natürlich und sie mich auch. Ich wurde sofort in einer sehr angenehmen Atmosphäre aufgenommen." Vor allem "mit den spanischen Jungs, Dani Olmo und Angelino" verstehe er sich gut. Emil Forsberg sei gar wie ein "großer Bruder" für ihn. "Aber die ganze Mannschaft ist super, das sind alles erstklassige Jungs", schwärmt der Holländer.

Wie es nach der bis Sommer befristeten Leihe für ihn weitergeht, weiß Kluivert - naturgemäß - heute noch nicht. Einen Verbleib in Leipzig kann er sich durchaus vorstellen. "Erst mal will ich fit werden, Leistung bringen und Tore machen. Die Sachen entscheiden sich dann manchmal auch von allein. Aber ich kann sagen, dass ich sehr glücklich hier bin und mich total wohl fühle. Natürlich ist es da auch eine Möglichkeit, hier länger zu spielen. Dazu gehören ja aber auch noch zwei Vereine, die entscheiden müssen."