Jürgen Klopp erklärt, was für Liverpool gegen Real Madrid schief gelaufen ist
Von Jan Kupitz

Der FC Liverpool hat schon nach dem Achtelfinal-Hinspiel der Champions League kaum noch Chancen aufs Weiterkommen. Jürgen Klopp musste zugeben, dass seine Mannschaft bei der 2:5-Niederlage am Ende einfach nicht mit dem Tempo von Real Madrid mithalten konnte.
Darwin Nunez und Mohamed Salah hatten Liverpool früh in Führung gebracht, doch zur Halbzeit stand es nach einem Doppelpack von Vinicius Jr. nur noch 2:2. Danach drehten die Gäste auf und erzielten drei weitere Tore, die das Spiel entschieden.
Im Gespräch mit BT Sport räumte Klopp nach dem Spiel ein, dass er aus der Niederlage viele Lehren ziehen muss.
"Der Anfang war hervorragend", sagte er. "Das waren wir in a nutshell. Es war perfekt, genau so, wie wir spielen wollten. Die ganze erste Halbzeit war gut, abgesehen von den Gegentoren."
"Beim ersten Tor waren wir etwas zu passiv, wir sind ihnen nicht hinterhergelaufen", monierte Klopp. "Das zweite Tor ist Slapstick. Das sollte nicht passieren, das kann passieren, 2:2.
"In der ersten Situation [nach der Pause] haben sie einen langen Ball zu Vinicius gespielt. Ich weiß nicht, ob das ein Foul war. Wie wir das verteidigen, ist nicht in Ordnung. Dann das 3:2, und das hilft nicht gegen eine Mannschaft, die im Konterspiel hervorragend ist", haderte der LFC-Coach. "Wir konnten nicht mehr in die Spur zurückfinden. Man muss 95 Minuten lang so spielen wie in der ersten Halbzeit, aber man braucht den Schwung zurück."
Klopp betonte, dass nach dem 2:3 das Momentum endgültig gekippt ist und Liverpool die Luft ausging. "Sie wurden selbstbewusster und haben tolle Tore geschossen", erkannte er an, wobei das 2:4 sogar abgefälscht war. "So ist das nun mal", meinte Klopp lapidar. "Es war ein seltsames Spiel. Auch für mich gibt es viel zu lernen."
"Zu Beginn der zweiten Halbzeit haben wir den Ball in seltsamen Momenten verloren. In diesem Raum [für das dritte Tor] ist das nicht möglich, aber es ist passiert. Deshalb steht es auch 3:2. Man muss den Schwung beibehalten, und den haben wir verloren - wir haben ihn nicht zurückbekommen."
Vor dem Rückspiel spricht im Grunde nichts mehr für ein Weiterkommen der Reds. Auch Klopp klang nicht danach, als ob er noch wirklich an das Viertelfinale glaube. "Wir werden dorthin fahren und ein Fußballspiel spielen", meinte er. "Es wird eine große Herausforderung sein. Aber wir müssen erst einmal in der Premier League spielen und sicherstellen, dass wir aus diesem Spiel lernen."
Liverpool hat bis zum 15. März Zeit, sich auf die Reise ins Santiago Bernabeu vorzubereiten. Davor müssen sie gegen Crystal Palace, Wolverhampton, Manchester United und Bournemouth antreten.