Weigl und Kramer gemeinsam in Gladbachs Startelf: Geht das überhaupt?

Wie löst Daniel Farke das Kramer-Problem?
Wie löst Daniel Farke das Kramer-Problem? / Christof Koepsel/GettyImages
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Allzu viele Möglichkeiten hat Daniel Farke aktuell nicht, sein Mittelfeld bestmöglich zu gestalten. Florian Neuhaus wird dem Verein lange fehlen - aufgrund der generellen Kader-Engpässe ist der Gladbach-Coach fast schon dazu gezwungen, relativ viele Mittelfeldspieler gleichzeitig aufzubieten. Dies hat den Effekt, dass Christoph Kramer und Julian Weigl häufig zusammen auflaufen werden. Doch wie passen diese doch recht ähnlichen Spielertypen in eine Elf?

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Christop Kramer und Julian Weigl haben gemeinsam, dass sie beide routinierte Profis und gute Passspieler sind, die einer Mannschaft Stabilität einhauchen können. Auf der anderen Seite sind sie aber nicht gerade die schnellsten Sprinter, was gegen einige Teams in der Defensivarbeit durchaus zum Problem werden kann.

Daniel Farke sieht dies grundsätzlich jedoch gelassen. "Gute Spieler können immer zusammenspielen. Wir haben immer die Möglichkeit, an der Grundformation etwas zu ändern", erklärte der Coach gegenüber der Bild.

Farke möchte sich nicht auf ein 4–3-3, 4-2-3-1, 3-4-3 oder 3-5-2 festnageln lassen und "flexibel agieren". Dies habe man im Training auch schon "theoretisch angerissen".

4-3-3 mit Koné, Weigl und Kramer wohl Option A

Die aktuell stimmigste Spielformation ist derzeit wohl ein 4-3-3. In diesem agiert Julian Weigl als Sechser, wohingegen Christoph Kramer und Manu Koné auf den Achterpositionen bekleiden. Kramer ist zwar kein klassischer Achter, kann sich aber ein wenig fallen lassen, um Weigl im Spielaufbau zu unterstützen. Dies öffnet Räume für Koné, der mit seiner Dynamik gerne den Vorwärtsgang einschaltet und dabei auch regelmäßig für Gefahr sorgen kann.

Wichtig ist jedoch, dass der 21-Jährige dabei die Defensive nicht außer Acht lässt. Kramer und Weigl fehlt es bei schnellen Gegenstößen des Gegners an Tempo, weswegen Koné diese Wege konsequent und schnell mitgehen muss.

Weitere mögliche Varianten mit Vierer- und Dreierkette

Ein 4-2-3-1-System mit Kramer, Weigl und Koné erscheint hingegen nicht sonderlich stimmig. Koné ist kein Zehner, weswegen diese Rolle eher einem Lars Stindl vorbestimmt ist und Hofmann, Thuram und Pléa (wenn genesen) die weiteren Positionen in der Offensive einnehmen würden. Eine Doppel-Sechs mit Weigl und Kramer macht keinen Sinn, zumal beide wie bereits zuvor beschrieben recht ähnlich sind und die athletische Komponente in Person von Koné neben sich brauchen, der eigentlich ohnehin immer gesetzt sein sollte.

Demnach würde sich die Frage stellen, ob man Weigl oder Kramer daneben stellt. Hier wäre Weigl wohl die bessere Wahl, da sein Passspiel und seine strategischen Fähigkeiten jenen von Kramer ein Stück überlegen sind. Prinzipiell lässt sich das 4-2-3-1 aber nur anwenden, wenn vorne alle vier Stars fit sind.

In einem 3-5-2 oder 3-4-3 würde ebenfalls vieles für Weigl und Koné im zentralen Mittelfeld sprechen. In diesem Fall müsste bzw. könnte Kramer auch in der Innenverteidigung aushelfen, wo die Personallage nach der Verletzung von Itakura ansonsten zu dünn für eine Dreierkette wäre. Kramer stellt für den freien Posten neben Friedrich und Elvedi wohl die bessere Alternative dar, als beispielsweise ein Tony Jantschke.


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