Klopp spricht über LFC-Transfersommer und Investoren der Konkurrenz


Der FC Liverpool befindet sich in einer Krise. Der Club droht das internationale Geschäft zu verpassen. Jürgen Klopp hat nun einen Ausblick über die Zukunft gegeben. Für den Sommer hat der Trainer eine klare Forderung: Liverpool muss auf dem Transfermarkt aktiv werden.
Die Champions-League-Pleite am Dienstagabend war der Tiefpunkt einer enttäuschenden Saison des FC Liverpool. Gegen den amtierenden Sieger Real Madrid blamierten sich die Reds im eigenen Stadion, indem sie sich nach früher 2:0-Führung noch fünf Treffer einschenken ließen (2:5). Das Ergebnis scheint auch Trainer Jürgen Klopp zum Nachdenken bewegt zu haben.
Im Vorfeld des Spiels gegen Crystal Palace (Samstag, 20:45 Uhr) hat Klopp einen Ausblick über die Zukunft des FC Liverpool gegeben. "Es ist ein Sommer, in dem wir definitiv auf dem Markt aktiv sein müssen", machte Klopp in Bezug auf das anstehende Sommer-Transferfenster klar. Dass die Qualifikation für die Champions League in akuter Gefahr sei, halte er zwar für "nicht hilfreich", an der Strategie für den Sommer dürfe aber auch ein Verpassen des internationalen Geschäfts nichts ändern. Zu den monetären Auswirkungen dessen sagte Klopp: "Geld hat immer einen Einfluss, aber dieser Einfluss kann nicht so groß sein."
Liverpool soll früh mit Transfer-Planungen beginnen
"Es tut mir leid, dass ich die Champions League zurzeit nicht garantieren kann, aber wir kämpfen darum und es ist noch nicht vorbei, also sollten wir nicht darüber reden, als wäre es nicht möglich", gab sich Klopp angriffslustig. "Es ist knifflig und es wird sich erst spät entscheiden, denke ich, aber wir müssen früher mit der Arbeit [Abwickeln von Sommer-Transfers] beginnen. Bevor wir wissen, auf welchem Platz wir landen und ob es für Europa reicht. Das ist völlig klar."
John W. Henry, Hauptbesitzer von Liverpool, hatte unter der Woche erklärt, dass er zuversichtlich sei, weitere Investitionen zu tätigen. Henry bestätigte, dass die Fenway Sports Group kein Interesse daran hat, den Verein zu verkaufen. Klopp begrüßte die Einschätzung des Hauptbesitzers: "Ich bin optimistisch, wenn John optimistisch ist, weil das sein Geschäft ist."
"Einige Leute beschleunigen das Geschehen"
"Meine Aufgabe ist es, zu 100 Prozent klarzumachen, was wir aus sportlicher Sicht brauchen. Dann sind andere Personen dafür verantwortlich, uns die Ressourcen oder was auch immer zur Verfügung zu stellen", sagte Klopp darüber hinaus. Der FC Liverpool hätte fünf Jahre in Folge in der Champions League gespielt und sei in der Zeit sogar drei Mal ins Finale eingezogen, dies seien aus finanzieller Sicht fantastische Ergebnisse.
Gleichzeitig stellte der langjährige LFC-Trainer auch einen Vergleich zu den Konkurrenten her. Der Club könne nicht stillsitzen, während der FC Chelsea, Newcastle United und wohl bald auch Manchester United von reichen Investoren unterstützt werden. "Um uns herum beschleunigen offensichtlich einige Leute das Geschehen ein wenig und das kann man nicht ignorieren", spielte Klopp auf die großen Investitionen der Blues an.
Chelsea und Newcastle geben mehr aus
Im vergangenen Transfersommer hatte der FC Liverpool rund 90 Millionen Euro investiert. Davon gingen 80 Millionen für die Verpflichtung von Top-Stürmer Darwin Núñez drauf. Zudem holte der Premier-League-Club Fábio Carvalho vom FC Fulham (5,9 Mio.) und Calvin Ramsay vom Aberdeen FC (4,9 Mio.) sowie Arthur Melo auf Leih-Basis von Juventus Turin. Im Winter legte der Club noch mit Cody Gakpo von der PSV Eindhoven nach, dessen Ablösesumme 42 Millionen Euro betrug. So hat Liverpool im Gesamten etwa 132 Millionen Euro investiert.
Im Verhältnis zu den angesprochenen Clubs FC Chelsea und Newcastle United hielten sich die Reds durchaus zurück. Der Londoner Club steht im Gesamten bei Transferausgaben von 597 Millionen Euro. Die Blues legten insbesondere in der Winter-Transferperiode mit Top-Einkäufen wie Enzo Fernández (121 Mio.) oder Mykhaylo Mudryk (70 Mio.) nach. Newcastle United steht bei Ausgaben von 185 Millionen Euro. Also knapp 50 Millionen Euro mehr als der FC Liverpool.