Inmitten der Frankfurter Euphorie: Was passiert mit Luka Jovic?

Luka Jovic spielt derzeit nur auf Leihbasis für die Eintracht
Luka Jovic spielt derzeit nur auf Leihbasis für die Eintracht / Alex Grimm/Getty Images
facebooktwitterreddit

Im vergangenen Frühjahr holte Eintracht Frankfurt mit Luka Jovic einen Spieler zurück an den Main, der im Sommer 2019 für eine exorbitant hohe Ablösesumme an Real Madrid veräußert worden war. Am derzeitigen Höhenflug der Hessen ist Jovic eher sporadisch beteiligt, dennoch hoffen viele Frankfurter Anhänger auf eine feste Rückkehr des Serben. Dabei ist die Zukunft des Stürmers gleich von mehreren abzusehenden Entwicklungen abhängig.


Nachdem Jovic sich bei Real Madrid überhaupt nicht durchsetzen konnte, fädelte die Eintracht im vergangenen Januar ein Leihgeschäft bis zum Ende der laufenden Saison ein. Seitdem kam der Serbe auch in jedem Ligaspiel der Hessen zum Einsatz, allerdings startete der 23-Jährige nur in vier der absolvierten zwölf Partien.

Sturmkollege André Silva kristallisierte sich in den letzten Monaten als klar gesetzt heraus, immerhin steht der Portugiese derzeit schon bei 22 Toren in 25 Bundesliga-Partien. Jovic gilt dennoch als Verstärkung für die Eintracht und im Lager der Anhänger hofft man, den in seiner ersten Zeit in Frankfurt spektakulär auftretenden Angreifer auch in der kommenden Saison im Trikot der Adler zu sehen.

"Eintracht ist für mich ein besonderer Verein in jeder Hinsicht. Ich liebe diesen Verein", ließ Jovic unlängst in der Bild verlauten, doch ist er sich auch über seinen bis 2025 geltenden Vertrag bei den Königlichen bewusst.

"Jeder weiß ja, dass ich offiziell Spieler von Real Madrid bin, wohin ich auch am Ende der Saison zurückkehren werde. Deshalb ist es logisch, dass ich über den weiteren Fortgang meiner Karriere erst in ein paar Monaten sprechen kann", schränkte der Serbe ein.

Dabei liegt es nicht nur an der vertraglichen Situation oder den finanziellen Mitteln der Eintracht, ob Jovic sich auch in der kommenden Saison bei seinem Herzensklub wiederfinden wird.

Eintracht vor unruhigen Zeiten - Jovic nur ein Teil des kommenden Puzzles

Denn neben dem fast feststehenden Abgang des Sport-Vorstands Fredi Bobic ist auch die Zukunft von Eintracht-Trainer Adi Hütter scheinbar offener denn je. Sportdirektor Bruno Hübner wird im kommenden Sommer definitiv gehen. Aktuell befindet sich Frankfurt zwar auf Kurs Champions League, doch die dann zu erwartenden Millionen-Einnahmen werden zum Teil auch in die Bewältigung der wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie gesteckt werden.

Mit Goncalo Paciencia und Dejan Joveljic werden zwei derzeit verliehene Stürmer im kommenden Sommer nach Frankfurt zurückkehren, der aktuell verletzte Ragnar Ache und Neuzugang Ali Akman werden ebenso in der nächsten Spielzeit angreifen wollen.

Schließlich wecken die Leistungen der laufenden Saison auch Begehrlichkeiten, Spieler wie Filip Kostic oder André Silva werden mit Angeboten überhäuft werden - die Eintracht steht vor einem Umbruch auf vielen Ebenen.

Mittendrin stellt sich nun die Frage nach einem Verbleib des geliehenen Stürmers Luka Jovic. Grundlegend sind nur zwei Szenarien denkbar, die für (mindestens) eine weitere Spielzeit des Torjägers in Frankfurt sprechen.

Luka Jovic
Luka Jovic fühlt sich in Frankfurt wohl / Stuart Franklin/Getty Images

Die Eintracht könnte sich mit Madrid auf eine Verlängerung des Leih-Geschäfts verständigen. Unter Zinedine Zidane wird Jovic auch in der kommenden Saison nicht gewürdigt werden, nachdem er in Madrid auch abseits des Platzes vermehrt negativ auffiel.

Ein Rück-Kauf käme wohl nur dann infrage, wenn man hohe Erlöse aus Spielerverkäufen generieren kann. Sollte beispielsweise André Silva den Klub im kommenden Sommer verlassen, könnten die zu erwartenden Millionen in die feste Verpflichtung von Jovic gesteckt werden, der sicherlich weit weniger kosten wird, als die rund 60 Millionen Euro, die Madrid damals auf den Tisch legte.

Ohne Silva wäre Jovic dann im Angriff der Eintracht klar gesetzt und könnte gemeinsam mit Paciencia die junge Garde um Ache, Akman und Joveljic anleiten. Für einen reinen Ersatzmann von Silva wird die Eintracht keine Unsummen an Ablöse zahlen. Demnach kann man bei all den anderen Unwägbarkeiten, die im kommenden Sommer auf die Hessen warten, davon ausgehen, dass Jovic nur dann gekauft wird, wenn Silva den Verein verlassen sollte.

Letztlich wird sich jedoch auch Jovic selbst ganz genau anschauen, wie sich die geschilderten Personal-Fragen bei der Eintracht entwickeln werden. Sollte Frankfurt kein entsprechendes Konzept für die nähere Zukunft präsentieren können, wird der Serbe eher eine andere Lösung anstreben, anstatt sich bei den Hessen erneut einzuleben - Herzensklub hin oder her.