Hütter macht Hoffnungen auf einen Verbleib von Kostic: "So lange keiner die Summe zahlt..."

Bleibt Leistungsträger Filip Kostic der Eintracht erhalten?
Bleibt Leistungsträger Filip Kostic der Eintracht erhalten? / TF-Images/Getty Images
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Filip Kostic ist in dieser Saison die Lebensversicherung der Frankfurter Eintracht. Der Linksaußen gilt aufgrund seiner herausragenden Leistungen als nächster millionenschwerer Abgang, Adi Hütter hat die Hoffnung auf einen Verbleib allerdings noch nicht aufgegeben.

Nach zwei trostlosen Jahren beim Hamburger SV flüchtete Filip Kostic im Sommer 2018 nach Frankfurt. 14 Millionen Euro hatte der HSV für Kostic einst an den VfB Stuttgart gezahlt, doch der Flügelspieler fand sich in der Hansestadt nie zurecht. Entsprechend blieben seine Leistungen unter den Erwartungen: In 65 Pflichtspielen war Kostic nur an 15 Toren direkt beteiligt.

Mit dem Abstieg neigte sich Kostics Zeit dem Ende zu. Die Weltmeisterschaft in Russland sollte als Sprungbrett dienen, doch der langersehnte Wechsel kam erst Ende August zustande. Der HSV und die Eintracht einigten sich auf ein Leihgeschäft über zwei Jahre mit anschließender Kaufoption in Höhe von sechs Millionen Euro. Schon seit einem Jahr steht fest, dass der ehemalige Bundesliga-Dino diese Summe auch erhalten wird - denn in Frankfurt ist Kostic voll eingeschlagen.

Im 3-4-1-2-System von Adi Hütter überzeugte er als Linksaußen, der nicht nur nach vorne marschierte und dabei seine ganze Torgefahr ausspielte (10 Tore und 13 Vorlagen in 46 Partien), sondern auch defensiv mitwirkte und eifrig gegen den Ball arbeitete. Im Schatten der Büffelherde um Luka Jovic, Sebastien Haller und Ante Rebic entwickelte er sich frühzeitig zu einem der wichtigsten Spieler.

Lebensversicherung Kostic

In dieser Saison ist er noch wichtiger geworden. Die Eintracht, die eine schwache Runde spielt, fuhr bislang acht Siege in der Bundesliga ein - bei sieben war Kostic mit mindestens einer Vorlage oder einem Tor beteiligt. Bezeichnend dafür war das 5:0 über den FC Augsburg am 21. Spieltag: Beim bislang letzten Sieg hatte Kostic gleich bei vier Toren seine Finger im Spiel (zwei Tore, zwei Assists).

Filip Kostic ist für Eintracht Frankfurt unverzichtbar - doch je mehr er aufdreht, desto größer wird das Interesse anderer Vereine
Filip Kostic ist für Eintracht Frankfurt unverzichtbar - doch je mehr er aufdreht, desto größer wird das Interesse anderer Vereine / DeFodi Images/Getty Images

Beim 3:3 gegen den SC Freiburg am Mittwoch sammelte er wettbewerbsübergreifend Scorerpunkt Nummer 28: In der 82. Minute verhalf er Timothy Chandler zum Ausgleich, und seiner Mannschaft damit erneut zu einem Punktgewinn - dem ersten seit dem Kantersieg über Augsburg.

Seit Monaten wird über einen Wechsel spekuliert. Im Sommer könnte Kostic der Eintracht die nächste Ablösesumme im zweistelligen Millionenbereich einbringen. Damit ginge allerdings auch ein erheblicher Qualitätsverlust einher. Nach der missglückten Kaderplanung und wegen der Corona-Krise befinden sich die Verantwortlichen in einer Zwickmühle: Wird Kostic verkauft, um den hohen Erlös in den Kader zu reinvestieren, oder soll er um jeden Preis gehalten werden?

Hütter hofft auf Kostic-Verbleib

"Rein sportlich würde ich als Trainer immer sagen: Filip muss hier bleiben", sagt Adi Hütter im Interview mit BILD. Kostic, so der Österreicher, sei "ein sehr wichtiger Spieler", der "auch menschlich absolut zur Eintracht passt". Doch Hütter weiß auch, dass es bei jedem Spieler eine Schmerzgrenze gibt: "Es ist immer die Frage des Preises. Kann man bei Filip Nein sagen, wenn eine bestimmte Summe auf den Tisch gelegt wird?"

"So lange keiner die Summe bezahlt, die Eintracht sich vorstellt, so lange wird er hier sein."

Adi Hütter

Ob sich potentielle Interessenten Kostic überhaupt leisten können und wo die Schmerzgrenze liegt, wisse er nicht, erklärt Hütter. Dafür wisse er aber, dass sich Kostic "sehr, sehr wohlfühlt", dass er sich "sicherlich vorstellen kann, hier zu bleiben" und dass noch kein Verein ein "konkretes Angebot" eingereicht habe. Und wenn eines eintreffen sollte, dann sei es noch immer eine Frage des Preises. "So lange keiner die Summe bezahlt, die Eintracht sich vorstellt", machte Hütter deutlich," so lange wird er hier sein."