HSV: Lockt Tim Walter Jannick Dehm jetzt nach Hamburg?

Im Zuge des von vielen geforderten Umbruchs, der beim Hamburger SV (wieder einmal) in diesem Sommer stattfinden soll, fällt auch der Name von Josha Vagnoman immer wieder. Bei einem entsprechenden Angebot könnte der eigentlich noch bis 2024 unter Vertrag stehende Außenverteidiger verkauft werden, um so notwendige Liquidität zu erhalten und auf dem Transfermarkt aktiv werden zu können. Sein potentieller Nachfolger könnte jedoch sogar gratis an die Elbe kommen.

Zur Zeit weilt Josha Vagnoman im Kreis der deutschen U21-Nationalmannschaft (bei der er sich, ob des höheren fußballerischen Niveaus, nach eigenen Angaben ja sowieso viel wohler fühlt als bei seinem Klub) und hat dort am Montag zusammen mit seinen Teamkollegen das Halbfinale der Europameisterschaft (am Donnerstag um 21.00 Uhr gegen die Niederlande) erreicht.

U21-Europameisterschaft als Schaufenster für Vagnoman?

Seinen individuellen Marktwert dürfte der Rechtsverteidiger mit dieser kollektiven Leistung zumindest nicht verringert haben. In den bisherigen vier Spielen der Endrunde stand der gebürtige Hamburger jeweils über 90 Minuten auf dem Platz. Zur Verlängerung im Viertelfinale gegen starke Dänen (8:7 n. E.) wurde er für Paul Jaeckel ausgewechselt.

Ob die seinerzeit kolportierten acht Millionen Euro für Vagnoman indes tatsächlich rauszuschlagen sind, sei an dieser Stelle mal dahingestellt. Vom Experten-Portal transfermarkt.de wird der Marktwert des 20-Jährigen auf vier Millionen Euro taxiert.

Ein möglicher Kandidat für die (eventuelle) Nachfolge Vagnomans könnte Jannik Dehm (25) sein. Dehm, dessen Vertrag bei Holstein Kiel in diesen Wochen ausläuft, wurde von seinem Noch-Klub bereits offiziell verabschiedet - und weilt derzeit im Urlaub.

Walter und Dehm - eine lebenslange Verbindung

Wie auch der neue starke Mann auf der HSV-Bank: Tim Walter. Und hier tun sich nun enge und langjährige Verbindungen auf. Denn Walter hat den Weg des Fußballers Jannik Dehm quasi von Anfang an begleitet.

Beide im süddeutschen Bruchsal geboren, kreuzten Walter und Dehm ihre Wege zunächst in der Jugend des Karlsruher SC. Walter als Coach, Dehm als Spieler. Und Kapitän - und verlängerter Arm Walters auf dem Feld.

Als der Trainer dann im Sommer 2018 die Herausforderung seiner ersten Profi-Trainerstation bei Holstein Kiel annahm, nahm er Dehm gleich im Reisegepäck mit an die Förde. Auch für Dehm war es der Sprung in die Erwachsenenwelt des Profi-Fußballs.

Und der Außenverteidiger wusste auch bei den Störchen zu überzeugen. Unter der Leitung Walters bestritt Dehm 33 von 34 Liga-Spielen. Nur einmal (gegen Erzgebirge Aue) fehlte der Verteidiger aufgrund einer Gelb-Rot-Sperre.

Ein Schienbeinbruch, den sich Dehm im Sommer des Folgejahres zuzog, bedeutete dann ein fast ganzes Jahr Verletzungspause. Dehm verpasste 27 Liga-Spiele, bevor er zum Ende jener Spielzeit (2019/20) wieder zum Einsatz kam.

Doch scheint diese erste schwierige Zeit seiner Profi-Karriere die Entwicklung des Spielers nicht nachhaltig beeinträchtigt zu haben. Schon in der folgenden (sprich der jüngst abgelaufenen) Saison war Dehm, nun nicht mehr unter der Ägide von Walter, der mittlerweile zum VfB Stuttgart gewechselt war, wieder ein integraler Bestandteil der Kieler Mannschaft und kam zu 31 Liga-Einsätzen.

Folgt Dehm Walter abermals?

Tatsächlich hätte Walter Dehm seinerzeit auch gerne ins Ländle mitgenommen. Doch die Vereine konnten sich nicht auf eine Ablösesumme einigen. Im Gespräch war ein siebenstelliger Betrag - den die damals klammen Schwaben nicht zu zahlen bereit waren. Kurze Zeit später erlitt Dehm oben genannte Horrorverletzung - und das Thema war endgültig durch.

Doch nun ist Dehm ablösefrei auf dem Markt. Und somit natürlich auch für den HSV und seinen neuen Trainer interessant. Lotst Walter Dehm ein weiteres Mal zu einem von ihm trainierten Klub?